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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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Sorgen“, erwiderte Bev. „Ich freue mich schon darauf, den Sommer mit ihr zu verbringen. Wir werden eine Menge Spaß haben.“
    Jill erwog, Mac vor der „Gabe“ ihrer Tante zu warnen und davor, wie sie sich manchmal von normal in total merkwürdig verwandelte. Aber warum sollte sie ihn beunruhigen? Außerdem gelang es Bev immer, einem anderen Menschen das Gefühl zu geben, sich besonders und geliebt zu fühlen, und vielleicht war das etwas, das jedes achtjährige Mädchen brauchte.
    Mac stand auf und murmelte etwas davon, dass er jetzt nach Hause gehen müsse. Jill versuchte, wach zu bleiben, um ihn zu fragen, wo genau das war. Sein Haus. Nicht, dass sie weitere mitternächtliche Besuche plante … Ein erniedrigender Vorfall dieser Art reichte für das ganze Leben. Solange sie in der Hölle von Los Lobos gefangen war, würde sie Mac so gut es ging aus dem Weg gehen. Sie würde in allen Bereichen als Anwältin arbeiten, die hier gefragt waren, sich um die kleinen Problemchen der Leute kümmern und gleichzeitig ihren aufpolierten Lebenslauf an alle Großkanzleien im gesamten Staat schicken.
    Und in ihrer Freizeit würde sie ihre Rache planen. Eine gemeine, hartherzige, befriedigende Rache, die ihren Schweinehund von Exmann in ein zitterndes Häufchen Elend verwandeln würde. Bei dem Gedanken lächelte sie, und im nächstenMoment spürte sie etwas Kaltes, Nasses auf ihr Bein tröpfeln.
    „Ach du je.“
    Ihre Tante klang besorgt, und Jill hätte sie gern gefragt, was los war, aber sie konnte weder ihre Augen öffnen noch sprechen. Irgendetwas wurde ihr aus der Hand genommen.
    „Wie viele Brandys hatte sie denn?“, fragte ein Mann.
    Mac, dachte Jill vernebelt. Der leckere, sexy Mac. Als Dreizehnjährige hatte sie sich in ihn verliebt. Aber er hatte sie nicht bemerkt. Nicht so richtig, jedenfalls. Er war nett und freundlich gewesen, aber auf eine distanzierte, brüderliche Art.
    Und das nur, weil sie keine Brüste hatte. Keine richtigen Brüste – im Gegensatz zu ihrer besten Freundin Gracie. Nein, Jill hatte das, was Gracies Mom als „dezente Kurven“ beschrieben hatte. Aber Jill wollte es nicht dezent. Sie wollte große, sexy Möpse, die einem sofort ins Auge sprangen.
    Sie spürte, wie sie den Stuhl herunterrutschte. Dann war sie plötzlich hoch in der Luft. Es war wie treiben oder fliegen oder beides.
    „Aufs Sofa?“
    „Ja. Ich hole eine Decke. Sie muss einfach nur ein bisschen schlafen.“
    „Oder weniger trinken“, sagte ein Mann mit einem Lachen in der Stimme. „In ein paar Stunden wird sie sich hundeelend fühlen.“
    Das wäre ja nichts Neues, dachte Jill, während sie sich in das Kissen kuschelte, das ihr unter den Kopf geschoben wurde. Sie fühlte sich schon seit zwei Tagen hundeelend. Aber das hier war irgendwie besser. Es war warm und gemütlich, und sie fühlte sich wieder sicher. Kurz bevor sie einschlief, schwor sie sich, dass alles anders wäre, wenn sie aufwachte.
    Gegen Viertel vor fünf gab Mac es auf, so zu tun, als würde er nicht auf die Uhr schauen. Er dachte sich, dass es sich mit einem Bier in der Hand viel leichter warten ließe, aber das würdeer nicht tun. Nicht, wenn Emily gleich käme. Nicht nach allem, was er verbockt hatte.
    Er hätte gern jemand anderem die Schuld gegeben, mit dem Finger auf ihn gezeigt und gesagt, dass er nicht für das alles verantwortlich war. Aber das ging nicht. Denn er hatte jeden Schritt ganz bewusst gemacht. Er konnte nicht mal Carly die Schuld geben. Seine Exfrau war verständnisvoller und nachsichtiger gewesen, als er es verdient hatte.
    Da sie gut organisiert war und keinen Grund dafür sah, ihn unnötig warten zu lassen, kam sie fünf Minuten zu früh an. Er sah den Volvo in seine Auffahrt einbiegen und war draußen, noch bevor die Insassen ihre Türen geöffnet hatten.
    „Hey Mäuschen“, sagte er, als Emily ausstieg.
    Seine Tochter war zierlich und blond, hatte große blaue Augen und ein Lächeln, das den Himmel erhellte. Nur, dass sie momentan nicht lächelte. Stattdessen zitterten ihre Mundwinkel, und sie sah ihm nicht in die Augen. Sie presste Elvis, ihr ramponiertes Stoffnashorn, gegen ihre Brust und starrte unverwandt auf den Boden.
    Er hatte sie seit knapp zwei Monaten nicht gesehen und konnte sich nur mit aller Kraft davon abhalten, sie fest und innig zu umarmen. Er hätte ihr gern gesagt, dass er sie lieb hatte, dass sie gewachsen und noch hübscher geworden war, dass er jeden Tag an sie gedacht hatte. Doch stattdessen steckte er
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