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Schönes Leben noch! (German Edition)

Schönes Leben noch! (German Edition)

Titel: Schönes Leben noch! (German Edition)
Autoren: Susan Mallery
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hochzusteigen, wurde ihr schwindelig.
    Im selben Moment, in dem es an der Haustür klopfte, fing der Kurzzeitwecker zu piepsen an und signalisierte, dass die nächste Ladung Kekse aus dem Backofen geholt werden konnte. Bev erhob sich von dem runden Tisch neben dem Fenster und gab Jill mit einer Handbewegung zu verstehen, zur Tür zu gehen.
    „Sieh nach, wer es ist. In deinem jetzigen Zustand traue ich dir nicht zu, mit heißen Backblechen zu hantieren.“
    „Klingt nach einem guten Plan.“
    Jill ging den Flur entlang und stieß dabei nur ein Mal gegen die Wand. Sie kam sich vor wie ein Autoskooter und musste kichern. Noch immer von der Vorstellung amüsiert, öffnete sie die Tür.
    Es gab nur eine Handvoll Dinge, die ihre derzeitige Situation hätten verschlechtern können: der Tod oder Unfall eines geliebten Menschen, der Gedanke, dass sie in Los Lobos hängen bleiben und nie wieder in einer Anwaltskanzlei in der Großstadt arbeiten würde, und Mackenzie Kendrick zu begegnen, während sie selbst wie ein Haufen Katzendreck aussah.
    Die Chancen standen eins zu drei, dachte sie und starrte den Mann an, der auf der Türschwelle stand. Kann mich jetzt bitte einfach ein Blitz treffen?
    Anscheinend nicht. Sie starrte in dunkelblaue Augen und mustertedie auf schmerzhafte Weise vertrauten attraktiven und markanten Gesichtszüge. Er sah älter aus, aber so erging es ja jedem. Er verursachte bei ihr immer noch Gänsehaut und brachte ihr Herz dazu, wie ein Squashball zu hüpfen. Aber vielleicht lag das ja auch nur am Brandy.
    Nach allem, was sie zuletzt gehört hatte, war Mac Kendrick nach Los Angeles gezogen und beim Los Angeles Police Department im Eiltempo die Karriereleiter emporgeklettert. Als sie Mac zum letzten Mal gesehen hatte, war sie achtzehn gewesen und er auf Heimaturlaub von der Armee zu Hause. Sie war in seinem Schlafzimmer aufgetaucht, hatte ihr Kleid zu Boden fallen lassen und sich ihm splitternackt angeboten – und er hatte sich urplötzlich übergeben.
    Erinnerungen wie diese Nacht ließen das Ende ihrer Ehe in einem neuen Licht erscheinen.
    „Mac“, sagte sie betont fröhlich und in der Hoffnung, nicht manisch zu klingen.
    Er zog die Augenbrauen zusammen, wodurch sich rings um seine Augen kleine Falten bildeten. Jill musste sich anstrengen, damit ihr bei dem köstlichen Anblick kein Seufzer entfuhr. Ihr fielen gerade wieder die Flecken auf dem riesigen Hemd ein, das sie trug, als sich sein Gesichtsausdruck erhellte.
    „Jill?“
    Sie winkte zaghaft mit den Fingern. „H-hm. Hi. Ich, äh …“ Besuche meine Tante hätte nicht der Wahrheit entsprochen, und sie wusste, dass sie zu betrunken war, um zu lügen. Vielleicht sollte sie den Grund für ihren Aufenthalt in der Stadt lieber umschiffen. „Was machst du hier?“
    „Ich lebe hier.“
    Sie blinzelte. „In der Stadt? Hier? In Los Lobos?“
    „Ich bin der neue Sheriff.“
    „Wieso?“
    Er lächelte. Die kurvige Linie seines Mundes ließ ihren Magen Purzelbäume schlagen.
    „Weil es mir hier gefällt“, erwiderte er.
    „Tja, jedem das Seine.“
    Eine ganze Weile sah er sie einfach nur an. Dann berührte er ihre Oberlippe. „Du hast da ein paar Krümel.“
    „Was? Oh. Die Kekse.“ Sie griff nach einer Ecke des Hemdes und wischte sich damit über den Mund. Ein kurzer Blick verriet ihr, dass in den Krümeln Schokolade gewesen war. Na super.
    „Mac? Bist du es?“ Bev kam zu ihnen. „Du willst bestimmt noch mal alles besprechen. Komm doch rein. Jill, geh zur Seite und lass Mac rein.“
    Jill gehorchte. Irgendwann zwischen dem ersten und dem dritten Brandy hatte sie ihre Schuhe weggeschleudert, weshalb sie nun barfuß auf dem glänzenden Holzfußboden stand. Da dieses Gefühl sie zu sehr an ihre letzte Begegnung mit Mac erinnerte, beeilte sie sich, ihn ins Wohnzimmer zu führen, wo immerhin Teppichboden lag.
    Sie hörte seine donnernden Schritte, als er ihr folgte, gemischt mit dem fröhlichen Geplapper ihrer Tante, die über den warmen Nachmittag und den hübschen Sonnenaufgang sprach. Bev war ganz groß im Sonnenaufgängeansehen. Angeblich reinigte das erste Morgenlicht ihre übersinnlichen Kräfte.
    Jill ging zum Schaukelstuhl und sank hinein. Der Stuhl schaukelte vor und zurück, wodurch die Zimmerecken gerade so weit hochklappten, dass sie am liebsten gekichert hätte. Vielleicht ist es gut so, dachte sie, während sie sich in das dicke Kissen kuschelte. Sie hatte sich immer gefragt, was geschähe, wenn sie Mac wiedersähe. Nach der
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