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Schockstarre

Schockstarre

Titel: Schockstarre
Autoren: F Schmöe
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Nummern zu groß, aber warm und trocken.
    »Schick«, lächelte Hardo, als sie zu ihm ins Wohnzimmer zurückkam.
    »Hören Sie schon auf!«
    »Haben Sie Ihre Waffenbesitzkarte bei sich?«
    »Meine Papiere müssten alle in meinem Mantel sein.«
    Sie lief ins Bad zurück, und da war tatsächlich alles. Geld, Kreditkarte, Ausweise, Waffenbesitzkarte.
    »Er hat nichts mitgenommen«, murmelte sie. »Nur die Pistole.«
    Hardo studierte die Unterlagen.
    »O.k. Ich melde Ihre Waffe als gestohlen. Dann checken wir mal dieses ominöse Ehepaar.«
    Katinka nickte. Ihr Magen knurrte.
    »Hunger?« Er sah sie mit seinen grauen Augen fragend an. »Tut mir leid, ich hätte Ihnen gleich was anbieten sollen. Was möchten Sie denn? Honigbrot? Meine Kochkünste können es mit denen Ihres Freundes leider nicht aufnehmen!«
    »Irgendwas, egal«, sagte Katinka leise. Sie hatte Sehnsucht danach, in die Arme genommen und gedrückt und gewärmt zu werden. In ihrem Kopf stellten die Schmiede und Tischler allmählich die Arbeit ein. Alles fühlte sich leichter an, vielleicht, weil nun etwas getan wurde.
    Es klingelte an der Tür.
    »Das ist die Ärztin«, sagte Hardo.
    Er ging öffnen, und Katinka hörte sie draußen sprechen, ohne zu verstehen, was sie sagten. Sie unterhalten sich über das erbarmungswürdige Verbrechensopfer, dachte sie. So erging es also den Leuten, von denen sie ab und zu welche zu ihren Klienten zählte. Menschen die Willkür und Gewalttätigkeit ausgesetzt waren und viel Zeit und Willenskraft brauchten, um zu sich selbst und ihrem Leben zurückzufinden. Katinka sagte sich, dass es an der Zeit war, diese Gefühle von Ausgeliefertsein und Furcht selbst durchzumachen. Nur um zu wissen, wie es sich anfühlte.
    Als Hardo sie der Ärztin vorstellte, verschwand ein Teil ihrer Panik sofort. Dr. Irmtraud Koninger erwies sich als resolute und warmherzige Frau mit dunklen, an einigen Stellen silbrig glitzernden Locken.
    »Sie sind also Frau Palfy«, sagte sie freundlich, komplimentierte den Kommissar kurzerhand hinaus und machte eine Spritze für die Blutentnahme bereit. »Ich war schon lange neugierig darauf, Sie mal kennen zu lernen, nachdem Hardo so viel von Ihnen erzählt hat.«
    »Ach so?«, fragte Katinka und beäugte misstrauisch die Staubinde.
    »Das geht schnell. Sie haben gute Venen, wie ich sehe.«
    Der scharfe Geruch des Desinfektionsmittels stieg Katinka in die Nase. Es fühlte sich ekelhaft kalt auf der Haut an. Gänsehaut kroch ihr den Arm hinauf.
    »Was war denn los heute Nacht?«, fragte Irmtraud Koninger, während sie mit der Fingerspitze über die Vene tastete und die Nadel behutsam hineinschob.«
    »Ich weiß es eben nicht. Jemand hat mir was in das Spezi getan. Schätze ich.«
    Der Spritzenkolben füllte sich mit Blut.
    »Ich bin Frauenärztin«, sagte Irmtraud Koninger, zog mit einer schnellen Bewegung die Nadel aus Katinkas Arm und presste einen Tupfer auf die Vene. »Wenn Sie wollen, kann ich Sie gynäkologisch untersuchen, nur um sicherzugehen.«
    Sie verschloss das Blutfläschchen.
    »Ich glaube … lieber nicht.«
    Die Ärztin sah Katinka an und sagte ernst:
    »Ich dränge Sie nicht. Haben Sie auch nur den leisesten Verdacht, dass Sie vergewaltigt worden sind?«
    »Ich … nein.«
    »Veränderungen an Ihren Kleidern?«
    Katinka beobachtete, wie die Ärztin das Blut wegpackte.
    »Nein.«
    »GHB muss keinen vollständigen Gedächtnisausfall bewirken«, tastete sich Dr. Koninger vor. »Manche Opfer können sich erinnern, aber schlecht, verschwommen.«
    Manche Opfer. Ich bin ein Opfer.
    »Es ist schwarz, und kalt. Sonst nichts.«
    »Das geht sofort ans Labor. Ich sage Ihnen heute noch Bescheid.«
    Dr. Koninger schwieg einen Moment und sah Katinka mit ihren warmen Augen an. Katinka hätte sich gerne zusammengerollt und auf ihrem Schoß zum Schlafen hingelegt.
    »Sie kennen sich doch besser aus als ich in diesen Dingen. Wenn Sie den Kerl anzeigen wollen, brauchen wir einen Nachweis.«
    »O.k.«, erklärte sich Katinka einverstanden. Ihr Magen knurrte böse.
     

4. Beretta 9000S
    »Tja. Es gibt keine eindeutigen Hinweise. Keine Anzeichen von Gewaltanwendung. Kein Sperma.«
    In ihren Mantel gekuschelt saß Katinka Dr. Koninger in deren Sprechzimmer gegenüber. Sie wusste nicht recht, ob Erleichterung oder ein gruseliger Schauer über sie hinwegrollte.
    »Und wenn er ein Kondom verwendet hat?«
    »Unwahrscheinlich. Solche Typen verwenden keine Kondome.«
    »Es sei denn, er rechnet damit, angezeigt zu
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