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Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Schneespuren gibt es nicht (German Edition)

Titel: Schneespuren gibt es nicht (German Edition)
Autoren: W.T. Wallenda
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Kopf. Alle drängten sich zum Eingang des Kühlraumes. Auf dem Tisch lag eine voluminöse Person unter der Decke. Man konnte erkennen, dass der Körper bibberte. „Schepperlins hat es mächtig aufgedunsen!“ „Rohloff hat gesagt, dass er hier nicht so schnell verwest. Das muss der Geist des Toten sein“, presste Klaus vollkommen ängstlich aus. Er stand immer noch wie gelähmt im Kühlraum. „Das haben wir gleich!“, trötete Amelie siegessicher und kampflustig aus. Sie zwängte sich zwischen Konny und Herrn Ostmann durch und drang in den Kühlraum vor, während die beiden Männer im Türrahmen stehen blieben und sich weiterhin dezent zurückhielten. „Was ist hier los?“, rief sie eher aus Unsicherheit, als aus Neugier, packte die Decke und zog sie weg. „Berti!“, kam es gleichzeitig aus ihrem und Konnys Mund. „Herr Schmadtke!“, riefen Klaus und Ostmann entsetzt. Konny war einer Ohnmacht nahe. Der Hotelier schüttelte den Kopf. „Was machen Sie mit Herrn Schepperlin?“ „Mo...mo...mordan...schlag!“, stotterte der halb erfrorene Detektiv. Amelie fing sich als erste. „Um Himmels Willen! Berti, du musst sofort raus hier! Los! Rüber ins Warme!“ Berti wollte sich aufstützen, doch er schaffte es nicht. „Jetzt helfen Sie mir doch!“, zischte die resolute Hotelangestellte nach hinten. Zögerlich kamen die drei Männer an den Tisch. Gemeinsam stützten sie Berti, der immer noch vor Kälte bibberte. „Klaus! Stell sofort Teewasser auf!“ Sie setzten sich in die kleine Angestelltenküche. Amelie raste los. „Ich besorge eine warme Decke.“
    Zehn Minuten später stand vor dem Kühlraumopfer eine dampfende Tasse Tee. Er war in eine Decke gehüllt und versuchte sein Erlebnis zu erklären.
„... und dann wurde es dunkel! Ich wusste, dass ich nur überleben konnte, wenn ich mich zudeckte, also musste ich zu Schepperlin auf den Tisch! Den Rest kennt ihr ja.“ „Wie fürchterlich! Du Ärmster!“, tröstete Konny seinen Freund. Die Müdigkeit war auf einen Schlag verschwunden. „Der Mörder wollte ein zweites Mal zuschlagen“, klagte Ostmann. „Ich bin ruiniert, sollte das an die Presse weitergegeben werden. Ich sehe schon die Schlagzeile vor mir. Serienkiller im Berghotel – die Geister der Toten spuken herum! “ „Keine Sorge! Ich werde den Fall aufklären! Noch heute!“ Alle starrten Berti an. „Du musst ins Krankenhaus! Du bist komplett unterkühlt.“ Mit zittrigen Fingern führte der Detektiv die Teetasse an die Lippen. Er schlürfte hörbar und stöhnte kurz auf, als die wohltuende Wärme sich in seinem Körper ausbreitete. „Mmmmh, tut das gut!“ „Sollen wir Dr. Heberlein wecken?“, fragte Ostmann nach. „Nein danke“, entfuhr es Konny. „Der wird genauso aussehen wie Sie!“ Der Hotelier vermied daraufhin den direkten Blickkontakt mit dem Schriftsteller. Heberlein hatte noch zwei kleine Flaschen mehr getrunken als der Chef des Hauses. Es war eine dumme Idee, die Hilfe des Arztes vorzuschlagen. Vor allem, weil dieser Wels und Amelie Zeugen der kleine Sauforgie waren. Am liebsten würde er vor Scham im Boden versinken. „Wale schwimmen gern im kalten Ozean. Sie können das, weil sie genügend Fett haben. Ich wollte auch immer gern schlanker sein. Aber heute Nacht hat mir meine Fettschicht das Leben gerettet“, sagte Berti, nahm einen weiteren Schluck Tee und bekam nach und nach wieder Farbe ins Gesicht. „Ich werde das Spiel beenden.“ Sandemann eilte in die Küche. „Chef, wir haben wieder Fernsehempfang. Die Wetterprognose sieht gut aus!“ Ostmann dankte dem Portier. „Dann werden Sie heute Mittag hier sein.“ „Wer?“, hakte Konny nach. „Die Gemeindearbeiter, besser ausgedrückt, der Winterdienst. Immer wenn wir eingeschneit sind, kommen Sie vom Tal mit schwerem Gerät hochgefahren und räumen die Straße zum Hotel frei. Nachdem die Verbindungen offensichtlich wieder funktionieren, werde ich umgehend die Polizei verständigen!“ „Und ich ersuche Sie, alle Hotelgäste zum Mittagessen in den Speisesaal zu bitten!“, verlangte Berti.

    Ein paar Stunden Schlaf und eine heiße Wellness-Dusche wirkten Wunder. Amelies fabelhafter Café áu lait vertrieb auch den letzten Rest von Müdigkeit. Der Schlag auf den Kopf hatte lediglich eine kleine Platzwunde verursacht, die nicht genäht werden musste. Zwei Aspirin linderten die Kopfschmerzen erheblich. Berti saß bereits mit seinen Notizen im Speisesaal, als die anderen Gäste gemächlich eintrudelten. Er war
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