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Schneeflockentanz (German Edition)

Schneeflockentanz (German Edition)

Titel: Schneeflockentanz (German Edition)
Autoren: Hanna Julian
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Perfektion zu huldigen.
    Unwillkürlich beugte Can sich nach vorne und stellte sich vor, wie seine Lippen die glatte, pralle Eichel umschlossen. In seinem Unterleib hämmerte es nun deutlich. Der Drang der Begierde wurde fast übermächtig, doch plötzlich war da noch ein anderes Gefühl. Can hob den Blick und sah direkt Jo in die Augen, der ihn argwöhnisch beobachtete. Sofort wich Can zurück, führte eine Hand an die Stirn und sagte: „Man, bei so viel Blut kann einem echt schwindlig werden. Jetzt wäre ich doch fast umgekippt.“
    Jo erwiderte etwas, aber Can konnte es nicht richtig verstehen. Aus den Augenwinkeln glaubte er zu erkennen, dass dessen Schaft nun ein ganzes Stück größer war. 'Vermutlich nichts weiter als ein dummer Wunschgedanke', rief er sich zur Ordnung.
    „ Ich geh dann mal. Kommst du zurecht? Ich leg mich ein bisschen aufs Bett.“ Damit drehte Can sich endgültig um und floh aus dem Bad, bevor er sich noch vollends zum Idioten machte.
    Er legte sich rücklings aufs Bett und ihm wurde klar, dass er damit begann, sich die Dinge so zurecht zu spinnen, wie er sie gerne haben wollte. Erst das Buch, das für ihn  wie einer von den Stadtgeschichten-Bänden von Armistead Maupin aussah, und dann noch eine imaginäre Latte ... Can verordnete sich selbst, seine morgendliche Selfmadenummer unter der Dusche etwas gewissenhafter durchzuführen, und am besten abends nochmal zu wiederholen, u m zumindest einigermaßen gegen seine eigene erotische Fantasie gewappnet zu sein. 
    Als Jo das Zimmer betrat, ließ Can die Augen geschlossen. Er hörte, wie Reißverschlüsse geöffnet wurden und wartete, bis Jo ganz sicher angezogen war, bevor er die Augen öffnete und sich ihm zuwandte. Er selbst fühlte sich nun wieder ruhiger und als sein Blick Jo's Schritt kurz streifte, war er sich sicher, zuvor nur fantasiert zu haben. Ja, er hatte sich das mit dem Steifen nur eingeredet, soviel stand fest!
    „ Ich mach uns mal was zu essen“, hörte er Jo müde sagen. Sofort schwang er sich aus dem Bett. „Lass und das zusammen machen.“ Das klang inzwischen fast schon gewohnt. Eine schöne Gewohnheit, fand Can.
    „ Dein Chef ist ja schon 'ne Marke für sich“, sagte Jo, als sie den Tisch abgeräumt hatten und einfach noch eine Weile in der Küche zusammensaßen. „Ja, das ist er“, erwiderte Can. „Ich hoffe, du bist nicht sauer, dass ich seine Anspielungen so abgeschmettert habe.“ Can schüttelte den Kopf. „Ne, das war voll okay.“
    „ Der dachte echt, wir wären ein Paar?“ Can wich Jo's Blick aus. „Der denkt viel Quatsch, wenn der Tag lang ist. Man muss ihn einfach nehmen, wie er ist.“
    „ Ist der bei allen Kunden so aufgedreht? Das ist sicher anstrengend.“ Can zuckte mit den Schultern. „Ist manchmal schon etwas nervig. Aber um ehrlich zu sein, ist es mir lieber so, als einen Chef, der den ganzen Tag nur meckert.“ Jo nickte. „Eigentlich bin ich fast ein bisschen neidisch. In unserer Kanzlei wird es sicher sehr viel trockener zugehen. Aber ich will nicht jammern. Die Leute sind schon nett, die Bezahlung ist gut, und ich habe mir den Job ja schließlich ausgesucht.“ Seine Fingerspitzen spielten mit einem Brotkrümel, der auf dem Tisch liegen geblieben war. Can beobachtete es und sein Blick fiel auf die Pflaster an Jo's Knöcheln. „Du hättest dir heute auch den Hals brechen können. Magst du den Schnee jetzt immer noch?“
    Jo sah ihn ernst an. „Nein. Ich mag ihn nicht nur … ich liebe den Schnee! Das war schon immer so. Vielleicht kommt es daher, weil ich als Kind so gerne gerodelt bin. Immer wenn es geschneit hat, bin ich zu so einem Hügel, an dem sich alle Kinder des Dorfes versammelt haben. Wir hatten verschiedene Bahnen und sind wie die Wilden da runter gerutscht. In der Zeit bin ich auch mehr als einmal mit blauen Flecken nach Hause gekommen. Es macht mir nichts aus, ab und an was abzubekommen, solange ich die Freiheit spüren kann. Und das Fahrradfahren ist für mich auf jeden Fall eine Form der Freiheit. Aber du hast Recht, in Kombination mit dem Schnee ist es nicht ideal. Ich werde das Rad erst mal im Keller lassen.“ Can war erleichtert. „Das ist sicher besser so. Ansonsten hätte ich dir vorgeschlagen, dass wir deine Knochen durchnummerieren, damit ich sie wieder zusammensetzen kann, falls du nur noch in Einzelteilen wieder ankommst.“ Jo grinste breit. „Das wäre doch eine super Beschäftigung über die Weihnachtstage.“
    „ Ich hoffe, mir fällt dann was Besseres
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