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Schneeflockenkuesse

Schneeflockenkuesse

Titel: Schneeflockenkuesse
Autoren: Linda Lael Miller
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Seifenoper wirklich kein bisschen?«
    Â»Nein, die Schauspielerei hat mir nie richtig Spaß gemacht, im Gegensatz zum Unterrichten.«
    In diesem Moment erschien Pat in abgetragenen Jeans und altem Pulli, während sie das Hochzeitskleid in einer Schachtel unter dem Arm trug. »Könntest du mich kurz zur Fähre bringen, Mallory?«
    Schnell stand Trish vom Sofa auf. »Lass nur; ich bringe dich rüber. Ich muss sowieso wieder ins Büro.«
    Â»Wunderbar.« Pat war deutlich anzusehen, dass sie sich auf einen weiteren Abend mit ihrem Verlobten Roger freute. Schnell gab sie Mallory einen Kuss auf die Stirn. »Bis bald. Und pass auf, dass mein Bruder sich nicht wieder überarbeitet, okay?«
    Es war ein wunderschöner Tag im Mai. Mallory saß am Ende des Bootsstegs unterhalb der Villa und ließ die Füße ins Wasser baumeln. Fasziniert schweifte ihr Blick über den Puget Sound. Das strahlende Blau des Himmels spiegelte sich im Wasser, und in der Ferne erhoben sich die majestätischen Olympic Mountains.
    Sanft strich sie über ihren runden Bauch. Sie sah zu der Doppelhaushälfte, in der Diane bis vor etwa einem Monat gelebt hatte. Dann hatte sie ihre Schreibambitionen schlagartig aufgegeben und stattdessen als Presseagentin für eine Punkband angefangen.
    Â»Hättest du etwas dagegen, deinen Tagtraum mit mir zu teilen?«, erklang Nathans Stimme plötzlich direkt hinter ihr.
    Mallory hatte gar nicht gehört, dass er gekommen war. Sie drehte sich um und sah zu ihm hoch.
    Als sie schwieg, setzte Nathan sich im Schneidersitz neben sie auf den Steg. Seufzend steckte er die Hände in die Taschen seiner Joggingjacke, während sein Blick in die Ferne schweifte. Zu den Bäumen, den Bergen und dem Meer, über dem sich der ewige Himmel wölbte. »Wenn man Gottes Seele zeichnen sollte«, sagte er ehrfürchtig, »würde sie bestimmt so wie das hier aussehen.«
    Mallory nickte. Sie liebte diesen Mann noch mehr als je zuvor. »Wie läuft es mit der Filmmusik?«, fragte sie, hakte sich bei ihm ein und schmiegte sich an seine breite Schulter.
    Â»Wie soll man denn hier arbeiten? Jedes Mal, wenn ich eine Note zu Papier bringen will, kommt irgendeiner vom Catering, flankiert von zwei Legionen Floristen.«
    Lächelnd küsste Mallory ihn auf die Wange. »Ich bin froh, dass die Hochzeit morgen endlich stattfindet«, gestand sie. Seine Schwester würde ihren Verlobten Roger heiraten. »Pat dreht schon langsam durch.«
    Â»Pat dreht durch?«, zog er Mallory lächelnd auf. »Was soll ich denn da sagen?« Was ist, wenn ich meinen Auftritt verpatze?«
    Sie lachte. »Du brauchst sie als Trauzeuge doch nur zum Altar zu führen.«
    Auf einmal wirkte er ernst, fast zweifelnd. »Glaubst du, dass Pat glücklich wird?«
    Liebevoll stupste Mallory ihn in die Seite. »Hör auf, dir Sorgen zu machen. Pat ist kein Teenager mehr, sondern eine erwachsene Frau und in der Lage, zu erkennen, wer der richtige Mann für sie ist.«
    Zärtlich und hoffnungsvoll sah er Mallory an. »Und wie steht es mit dir? Bist du glücklich? Hast du dich für den richtigen Mann entschieden?«
    Sie tat, als würde sie die Umgebung hinter Nathan absuchen. »Sicher habe ich das. Er muss hier irgendwo sein …«
    Â»Ich meine es ernst, Mallory«, sagte er, und die Angst in seinem Blick bekräftigte seine Worte.
    Sein Anblick versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. »Ich bin noch nie in meinem Leben glücklicher gewesen«, schwor sie. Und das stimmte tatsächlich. Nicht nur, wenn sie miteinander schliefen, sondern auch im Alltag, wenn sie zusammen am Strand spazieren gingen, auf der Sonnenterrasse saßen oder gemeinsam einen Film ansahen.
    Er beugte sich vor. »Aber du warst nicht immer glücklich, stimmt’s?«, hakte er nach.
    Seufzend schweifte Mallorys Blick zum Wasser. »Ich liebe dich«, sagte sie schlicht.
    Nathan sprang auf, zog seine Frau mit hoch, während er so tat, als würde es ihm große Mühe bereiten.
    Ihr helles Lachen übertönte das leise rauschende Wasser.
    Auf Zehenspitzen stand Mallory in der Sakristei und versuchte, Nathans Fliege zu richten. Aus der kleinen alten Kapelle drangen die Stimmen der Hochzeitsgäste, während einige Reporter erwartungsvoll ihre Kameras zückten.
    Â»Hör auf zu zappeln!«, schimpfte sie, weil Nathan sich ungeduldig hin und her wand.
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