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Schneeflockenkuesse

Schneeflockenkuesse

Titel: Schneeflockenkuesse
Autoren: Linda Lael Miller
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ausfiel wie der des Fernsehmannes.
    Ein paar Ausschnitte aus dem Konzert folgten, dann sah man einen gehetzten, verärgerten und verschwitzten Nathan von der Bühne abgehen.
    Â»Das reicht!«, rief Mallory dem Bildschirm zu. »Gibt es denn keine wichtigeren Nachrichten?«
    Als ob er sie ärgern wollte, erschien Nathan wieder auf dem Bildschirm. Er hatte geduscht und trug jetzt einen dunkelblauen Blazer mit passender Hose. Und neben ihm tauchte der blonde Schopf von Diane Vincent auf. Schockiert machte Mallory den Fernseher aus und ließ sich gegen die Rücklehne fallen, viel zu niedergeschlagen, um zu weinen.
    Es war schon drei Uhr morgens, als sie spürte, wie die Matratze in dem großen Bett unter Nathans Gewicht nachgab. Er seufzte kurz auf, bevor er in einen erschöpften Schlaf hinüberglitt.
    Â»Nicht heute Abend, Diane«, murmelte er.
    Nathan erwachte erst spät am nächsten Morgen. Eine Weile lag er noch mit geschlossenen Augen da, bevor er sie langsam aufschlug.
    Ein wütender Blick empfing ihn.
    Mallory saß neben ihn im Bett, aber sie hätte ebenso gut tausend Meilen von ihm entfernt sein können. Alles an ihrer Haltung verriet: Sag jetzt bloß nichts. Und fass mich nicht an.
    Sie hatte sicher die Spätnachrichten am Abend zuvor gesehen.
    Nathan unterdrückte einen Fluch und streckte die Hand nach ihr aus, um ihr zu erklären, dass Diane sich mit ihrer gewohnten Unverfrorenheit absichtlich neben ihn gestellt und in die Kamera gelächelt hatte, dass er sie jedoch schnell wieder losgeworden sei.
    Doch Mallory riss sich wütend los.
    Â»Hör mir doch zu, Schatz«, begann er unbeholfen.
    Sie schlug nach ihm.
    Nathan zuckte nicht einmal zusammen. Stattdessen umfasste er Mallorys Handgelenke und hielt sie über ihrem Kopf fest. »Wegen der Nachrichten«, rechtfertigte er sich. »Diane ist nicht mit mir zu der Party gegangen. Sie stand einfach nur neben mir, im ungünstigsten Augenblick.«
    Abwehrend hob Mallory den Kopf. Hass brannte in ihren Augen, als sie Nathan anfunkelte. »Das habe ich bemerkt«, sagte sie scharf.
    Â»Und was soll dann dieses ganze Theater?«
    Â»Ich will nicht darüber reden.«
    Frustriert ließ Nathan sie los. »Mallory!«
    Â»Fahr zur Hölle, du Mistkerl!«
    Diesmal griff er etwas fester nach ihrem Unterarm, wie immer jedoch darauf bedacht, ihr nicht wehzutun. Selbst jetzt spürte er sein Verlangen nach ihr, doch er unterdrückte es, als er sie auf die Matratze zwang. »Du wirst reden. Und zwar sofort.«
    Wütend wand sie sich unter ihm, und ihre Bewegungen verstärkten Nathans Verlangen noch. »Lass … lass mich allein!«, stammelte sie.
    Erschrocken hielt er sie fester umklammert. »Mallory, um Himmels willen, rede mit mir.«
    Â»Du bist ein Lügner … ein Betrüger«, schluchzte sie.
    Es tat Nathan weh, sie so zu sehen. Jetzt hatte er nur noch das Bedürfnis, sie zu trösten und zu beschützen. »Wie kommst du darauf, dass ich gelogen oder betrogen habe?«, fragte er leise.
    Sie schrie auf und bewegte sich wieder unter ihm. Doch er würde sie nicht loslassen, bis sie mit ihm geredet hatte.
    Â»Ich hasse dich, Nathan. Du tust immer so unschuldig.«
    Nathan ließ sie los und drehte sich von ihr weg. »Weil ich unschuldig bin.«
    Â»Lügner!«, rief sie erstickt. »Du redest nämlich im Schlaf.«
    Nathan setzte sich mit dem Rücken zu Mallory hin und stützte den Kopf in die Hände. »Und was, zum Teufel, habe ich gesagt?«
    Einen Moment war es still. »‚Nicht heute Abend, Diane‘«, erwiderte sie schließlich mit schmerzerfüllter Stimme.
    Er drehte sich zu ihr um. »Du suchst wirklich verzweifelt nach einem Grund, um mich hassen zu können, nicht wahr, Mallory?«
    Da sie ihn weder ansah noch antwortete, wusste Nathan, dass er sie nicht von seiner Unschuld überzeugen konnte. Er hatte nie mit Diane geschlafen, es auch niemals in Erwägung gezogen.
    Langsam stand er auf, ging ins Bad und stellte sich unter die heiße Dusche. Jetzt würde er Mallory endgültig verlieren, sie und das Baby. Er stützte sich an der gekachelten Wand ab und ließ den Kopf hängen. Und dann weinte er.
    Die folgende Woche war für Mallory eine einzige Qual. Ohne ihre Rolle in der Soap hatte sie keinen Anlass, noch länger in Seattle zu bleiben. Aber in ihr Haus auf der Insel konnte sie auch nicht fliehen,
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