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Schneeflockenkuesse

Schneeflockenkuesse

Titel: Schneeflockenkuesse
Autoren: Linda Lael Miller
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habe.«
    Entrüstet verschränkte Nathan die muskulösen Arme vor der Brust. »Ich bin halb verrückt geworden«, brummte er. »Im Krankenhaus wollten sie mir nichts sagen …«
    Pat senkte den Blick, um sich zu sammeln, und sah dann ihrem Bruder unerschrocken ins Gesicht. »Mallorys Produzent hat ihnen Prügel angedroht, falls sie etwas verlauten lassen. Lass gut sein.«
    Ungehalten griff Nathan nach der braunen Lederjacke, die er vorher auf einen Sessel geworfen hatte, und zog sie an. In diesem Augenblick galt all seine Sorge Mallory.
    Als er sich zum Gehen wandte, stand Pat auf und griff entschlossen nach seinem Arm. »Mach ihr bitte keine Vorwürfe wegen des Namens oder der Seifenoper, ja? Sie ist offensichtlich mit den Nerven am Ende und kann das jetzt bestimmt nicht brauchen.«
    Â»In Ordnung«, stimmte Nathan kurz angebunden zu.
    Pat hob die Hand und strich über sein dunkles, immer noch feuchtes Haar. »Und hör auf, dir Sorgen zu machen. Es ist alles in Ordnung.«
    Nathan lachte, obwohl nichts auf dieser verdammten Welt überhaupt zum Lachen war. Dann ging er davon, ohne sich noch einmal nach seiner Schwester umzudrehen.
    Mallory O’Connor liebte das Haus auf der Insel. Allerdings kam sie nur selten hierher, seit sie in Seattle arbeitete. Oft schien es ihr, als sei das massive, einfach eingerichtete Haus ihr einziger Halt im Leben. Jetzt stand sie in der altmodisch eingerichteten Küche. Draußen fielen Schneeflocken, während sie drinnen die Wärme genoss. Getröstet nahm sie ein paar dünne Holzscheite aus dem Kasten neben dem großen Holzofen, um ein Feuer zu machen. Sie hatte eine Weile geschlafen, nachdem Pat wieder zurück in die Stadt gefahren war. Nun war sie hungrig.
    Sie war stolz auf sich, als die Scheite Feuer gefangen hatten und die geräumige Küche allmählich erwärmten. Ihre verstorbene Mutter hatte recht gehabt. Es verschaffte eine gewisse Befriedigung, Dinge noch auf althergebrachte Weise zu tun. Eine Befriedigung, die Mallory in dem schicken Penthouse in Seattle nie so empfunden hatte. Nathan und sie teilten diese Wohnung, wenn er mal zwischen seinen endlos langen Konzerttourneen für ein paar Tage da war.
    Unwillkürlich seufzte sie. Sie liebte Nathan McKendrick mit einer Intensität, die während ihrer sechs turbulenten Ehejahre nie nachgelassen hatte. Und trotzdem war sie nicht glücklich. Mit ihren siebenundzwanzig Jahren hatte sie eine Blitzkarriere hingelegt, und Nathan, der sieben Jahre älter war als sie, feierte als Musiker große Erfolge. Doch ihrer Beziehung fehlte es an Grundsätzlichem.
    Geld und Anerkennung waren ein kläglicher Ersatz für Kinder, und das hektische Leben, das die meisten Menschen als glamourös betrachteten, gefiel Mallory überhaupt nicht. Sie sehnte sich nach einem einfachen, friedlichen Leben zurück.
    Draußen im Sturm schlug ihr Irish Setter an, weil er hereingelassen werden wollte. Lächelnd trat Mallory auf die Veranda und begrüßte ihre Hündin Cinnamon, die sie am meisten vermisst hatte.
    Cinnamon jaulte und wand sich vor Freude, während Mallory ihr den Kopf tätschelte. »Was hältst du davon, wenn wir uns von jetzt an hier verstecken?«, fragte sie halb im Scherz. »Nathan kann weiter auf Konzerttournee gehen und sich von seinen unzähligen Fans anhimmeln lassen. Und wir ernähren uns nur von Austern, Muscheln und wilden Beeren.«
    Während Cinnamon wenig später wieder auf ihrem Trockenfutter herumkaute, machte Mallory sich eine Dose Hühnersuppe warm. Auch wenn es nur wenige Vorräte im Haus gab, würde sie erst morgen zu dem kleinen Laden am anderen Ende der Insel fahren, um einzukaufen.
    Als das Telefon klingelte, ließ Mallory die Suppe weiter auf dem Herd köcheln und ging an den Apparat. »Hallo?«
    Â»Du bist ja tatsächlich wieder da!«, rief Trish Demming, eine von Mallorys besten Freundinnen, erleichtert. »Gott sei Dank. Ich dachte schon, Cinnamon wäre auf und davon. Ich habe nach ihr geschrien, bis ich heiser war.«
    Mallory lächelte. »Sie ist hier Trish, wohlbehalten und putzmunter. Ich habe versucht, dich anzurufen, aber die Leitung war tot.«
    Â»Macht nichts. Ich hätte zuerst bei dir zu Hause vorbeischauen sollen. Selbst wenn du nicht da bist, rennt Cinnamon immer zu deinem Haus rüber. Was gibt’s denn? Ich dachte, du seist vollauf mit den Filmaufnahmen
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