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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht
Autoren: Julia Sander
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war, mit dieser wahnsinnig ›ausführlichen‹ E-Mail abzuspeisen.«
    Er kratzte sich am Kopf. »Ach so«, sagte er dann. »Du meinst die Mail wegen Dubai, richtig?«
    »Ja, die meine ich«, raunte sie und spürte, wie sich der Ärger über diesen Einzeiler von Neuem zu regen begann.
    »Ich weiß nicht, welchen Grund du hast, auf mich sauer zu sein«, gab er zurück. »Aber soweit ich mich erinnern kann, hast du weder auf diese noch die nachfolgenden Mails oder meine SMS reagiert, und meine Anrufe sind alle auf deine Mailbox umgeleitet worden. Weil du dich nicht mehr gemeldet hast, bin ich davon ausgegangen, dass die Sache für dich erledigt war. Du hast ein Quartier für meinen Kater angeboten, ich habe es nicht mehr benötigt, und damit gab es keinen Grund mehr, dass du dich bei mir meldest.«
    »Du hast erwartet, dass ich mich nach so einer Mail noch bei dir melde?«, fuhr sie ihn an. »Kürzer und knapper hätte die wohl nicht ausfallen können.«
    Robert zuckte verständnislos mit den Schultern. »Ich war in Eile, weil ich nach Frankfurt musste. Ich konnte nicht erst lange überlegen, wie ich das am besten formuliere.«
    »Das waren zwei hingeworfene Sätze und ein ›Me‹.«
    »Ein was?«
    »Ein ›Me‹. Damit hörte deine Mail auf.«
    Er grübelte einen Moment lang, dann begriff er, um was es ging. »Da sollte stehen : ›Melde dich bitte, sobald du Zeit hast. Ich muss dringend mit dir reden.‹«
    Chrissy musste schlucken. » Was?«
    »Das habe ich geschrieben«, beteuerte er. »Ich habe keine Ahnung, was mit dem Satz passiert ist. Vielleicht bin ich auf irgendeine Taste gekommen und habe einen Teil davon gelöscht.«
    »Dann wolltest du mich gar nicht kurz und schmerzlos abservieren?«
    »Dich abservieren? Natürlich nicht. Ich wollte ja zumindest einmal das zu Ende führen, was du mit deinem Salto vom Bett so unfeierlich vorzeitig abgebrochen hattest. Ich dachte, wir beide könnten uns doch trotzdem treffen, auch wenn sich das mit der Unterkunft für meinen Kater erledigt hat.«
    »Ist das dein Ernst?«
    »Chrissy, ich habe mich schon seit Langem nicht mehr so gut mit einer Frau unterhalten wie mit dir. Ich hätte ja schon viel früher was gesagt, aber ich fand das irgendwie … na ja, unpassend. Schließlich habe ich auf deine Anzeige reagiert, weil ich meinen Kater bei dir einquartieren wollte. Ich dachte, wenn ich was sage, bist du vielleicht sauer auf mich, und ich muss weiter nach einer Unterkunft für Jules suchen.«
    Sie schwieg und senkte den Blick. »Robert … bevor wir das weiterführen, was wir vorhin in der Umkleidekabine begonnen haben … muss ich ein Geständnis ablegen.«
    Robert legte den Kopf schräg. »Ein Geständnis?«
    »Ich hatte nie vor, irgendwelche fremden Katzen vorübergehend bei mir einzuquartieren.«
    Er zog eine Augenbraue hoch.
    »Lady Penelope habe ich mir erst nach unserem ersten Treffen angeschafft«, fügte sie hinzu.
    »Ich weiß.«
    Sie riss die Augen weit auf. » Was?«
    Robert lächelte sie beruhigend an. »An diesem Sonntag war mir klar, dass du keine Devon Rex namens Lady Penelope hast.«
    »Aber wieso?«
    »Sieh dir deine Wohnung heute an«, erklärte er, »und dann überleg mal, wie deine Wohnung an dem Sonntag ausgesehen hat.«
    » Wie meinst du das?«
    »Ganz einfach : Nirgendwo lag Katzenspielzeug herum, es gab keinen Kratzbaum, keine Katzentoilette, keine Futternäpfe – einfach nichts, was darauf hingedeutet hätte, dass bis zu dem Tag jemals eine Katze deine Wohnung betreten hat.«
    »Aber ich hatte doch gesagt, dass ich sie wegen der Fenster woanders untergebracht habe«, wandte sie ein.
    »Richtig, aber deswegen würdest du in deiner Wohnung nicht alle Spuren tilgen, die auf eine Katze hindeuten. Schließlich sollte sie ja schon nach ein paar Tagen wieder zurückkehren. Außerdem«, fügte er hinzu, »standen überall Dinge herum, die du nicht auf den Schrank oder auf den Tisch stellen würdest, wenn du eine Katze hättest.«
    » Wieso hast du nichts gesagt?«
    » Weil ich wissen wollte, was du für ein Spiel spielst. Ich dachte, das ist vielleicht ein Trick, um Männer kennenzulernen. Aber dann, eine Woche später, war da tatsächlich eine Devon Rex in deiner Wohnung, und das hat mich so stutzig gemacht, dass ich am nächsten Tag herumtelefoniert habe, um zu erfahren, wo man so schnell eine solche Rassekatze herbekommen kann. Dabei bin ich auf einen Züchter in Krefeld gestoßen …«
    »O Gott«, stöhnte Chrissy und wäre am liebsten vor Scham im
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