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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht
Autoren: Julia Sander
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hätte auch keiner von den beiden etwas tun können, was dich so verärgern würde, dass du sie zum Mond schießt.
    Sie stutzte. Verdammt, das stimmte. Ohne Robert hätte sie nicht oder erst viel später gemerkt, an was für Trottel sie geraten war.
    So einen wie Robert findest du bestimmt nie wieder. Aber ihn hast du ja endgültig vergrault.
    »Ich habe ihn nicht vergrault.«
    Doch, du hast ihn vergrault.
    »Nein, er hat mich abserviert«, beharrte Chrissy.
    Wir werden ja sehen, merkte die Stimme an, dann verstummte sie wieder, während Chrissy zu grübeln begann, was das nun wieder heißen sollte.

18
    Chrissy hatte gerade einen Container mit Kosmetika ausgeräumt und die Kartons mit Lippenstiften, Eyelinern, Lipgloss und tausend anderen Kosmetikartikeln auf kleinere Rollwagen verteilt, um sie nach und nach in die Abteilung zu fahren und dort die Regale aufzufüllen, da klingelte das Telefon im Lagerraum. Sie griff nach dem Hörer, während ihre Gedanken beim Anblick der Kosmetika zu diesem Idioten von Roddy zurückkehrten, der einfach ihre Katze aus der Wohnung geworfen hatte. Zwei Tage war der Vorfall nun her, aber sie regte sich immer noch auf, wenn sie daran denken musste. Sie wollte lieber gar nicht daran denken, weil dann jedes Mal die Fantasie mit ihr durchging und sie sich ausmalte, was alles mit Lady Penelope hätte passieren können.
    Das war es für sie gewesen. Von Männern hatte sie für lange, lange Zeit die Nase voll. Sie würde sich vorläufig mit niemandem mehr verabreden, selbst wenn er der größte Tierfreund der Welt war.
    »Lager, Hansen«, meldete sie sich.
    »Metzener, guten Morgen, Frau Hansen.«
    »Herr Metzener, guten Morgen.«
    »Sagen Sie, sind heute Morgen die schwarzen Herrenjeans eingetroffen, die nachgeliefert werden sollten? Die aus dem Wochenangebot?«
    Sie überlegte kurz, dann entdeckte sie den Rollcontainer mit den Wochenangeboten. »Ja, die sind hier. Frau Olschewski wird die bis um elf Uhr eingeräumt haben.«
    »Das ist zu spät«, sagte ihr Chef. »Hier ist ein Kunde, der zwei Hosen von diesem Modell kaufen will, aber hier liegt die falsche Größe.« Er nannte ihr die gesuchte Größe, während sie das Gitter aufklappte und nach den Etiketten suchte.
    »Die Größe ist dabei«, konnte sie ihm melden.
    »Hervorragend. Können Sie zwei Stück in die Herrenabteilung bringen? Frau Stoffels kann nicht, weil sie sich auch um die Kasse kümmert.«
    »Zwei Stück«, murmelte sie und begann zu wühlen. »Ich bringe sie gleich zu Frau Stoffels hoch.«
    Sie zog die Jeans aus dem Container und lief die Personaltreppe hinauf in den ersten Stock. Sie durchquerte die Kindermoden- und Spielzeugabteilung. Als sie bei den Herrenmoden ankam, fand sie Frau Stoffels in eine Unterhaltung mit einem Kunden vertieft, dem sie verschiedene Hemden zeigte.
    »Frau Stoffels, hier sind die Jeans«, sagte sie beim Näherkommen.
    »Frau Hansen, meine Güte, Sie sind ja fix«, gab sie lobend zurück. »Können Sie sie gleich dem Herrn geben? Umkleide zwei. Ich bin hier gerade mit einem anderen Kunden beschäftigt.«
    » Wird erledigt.« Sie ging weiter und bog hinter der Trennwand rechts ab in den Gang mit insgesamt vier Umkleidekabinen. Bei dreien war der Vorhang komplett aufgezogen, bei der zweiten war er zur Hälfte geschlossen. Unter dem Vorhang lugten zwei schwarze Schuhe hervor, und der Stoff war leicht in Bewegung.
    Beim Näherkommen entdeckte sie im Spiegel an der Kabinenwand das Abbild eines Mannes, der mit dem Rücken zum Spiegel stand. Er trug ein T-Shirt und einen grauen Slip, der seinen knackigen Hintern besonders betonte, ganz im Gegensatz zu den dämlichen Boxershorts, die wie ein Sack alles verhüllten und nichts darüber aussagten, wie gut oder weniger gut es darunter aussah.
    Chrissy musste schlucken und ging weiter. »Hallo, hier sind Ihre Jeans«, rief sie, damit er sich nicht überrumpelt fühlte, wenn sie auf einmal vor der Kabine stand.
    »Oh, gut«, sagte der Mann, schob den Vorhang zur Seite und wollte nach den Hosen greifen, als er, so wie Chrissy, mitten in der Bewegung erstarrte.
    »Robert?«, brachte sie krächzend heraus.
    »Chrissy?«, kam seine Antwort. » Was machst du de…«
    Ihm wurde das Wort abgeschnitten, denn in diesem Moment fielen die Jeans achtlos zu Boden, Chrissy machte einen Satz nach vorn, schlang die Arme um Roberts Hals und küsste ihn, als wäre sie kurz vor dem Erstickungstod und müsste von ihm beatmet werden.
    Robert murmelte irgendetwas, aber jedes Wort
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