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Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Titel: Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)
Autoren: Lexy Sky
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seltsam zurückhaltend, da stieg ihr eine verlegene Röte in die Wangen. Sie wollte schon abwehren und die Frage als unsinnig abtun, da antwortete er doch noch: „Selten. Aber wenn, dann haben diese Träume meistens etwas zu bedeuten.“ Er beobachtete sie noch immer sehr genau, als wäge er ab, was er sagen sollte. Natürlich dachte sie, er müsste sie nun wohl endgültig für verrückt halten, aber seine Worte machten sie nachdenklich. Sie spielte mit ihrem Löffel, erwiderte seinen Blick offen, während sie zurückgab: „Echt? Ich erinnere mich eigentlich nie an meine Träume, aber…“ War das ein Anflug von Enttäuschung in seinen Augen? Verblüfft zog sie die Augenbrauen zusammen und musterte ihn nun seinerseits, worauf er rasch den Blick auf seine Tasse richtete. „Aber?“ insistierte er jedoch trotzdem sanft. Sabrìanna zuckte mit den Schultern. „Gestern hatte ich einen Traum, der hat sich so echt angefühlt. So etwas habe ich noch nie zuvor erlebt. Natürlich völlig utopisch, reine Fantasie und… ein wenig lächerlich.“ Denn sie wollte ihm den Traum nicht erzählen, eben gerade weil er so real gewirkt hatte. Jetzt und hier, im hellen Sonnenschein und an der belebten Straße, kam ihr die Begegnung mit dem Drachen so merkwürdig vor, dass sie nicht wollte, dass er sie deswegen auslachte. Welche erwachsene Frau träumte schon noch von Drachen?
     
    „Nun, manchmal ist das Leben noch viel fantastischer und utopischer als jeder Traum, in dem Einhörner über Blumenwiesen tanzen und Regenbögen in den Himmel sprießen.“ Enttäuschung klang in Ethans Stimme mit, und Sabrìanna fragte sich, ob er wohl gehofft hatte, sie hätte von ihm geträumt? Nein, sicher nicht! Erst als ihr Unterbewusstsein diese unsinnige Vermutung abgeschmettert hatte, registrierte sie seine Worte und zuckte ein wenig zusammen. So ähnlich war es ja gewesen, doch trotzdem spürte sie noch immer den Wind in ihrem Haar und das erhebende Gefühl hoch über dem Land dahin zu gleiten, auf dem Rücken des Drachen. Ihre Gedanken schweiften erneut ab. Wie hatte sie sich dort oben eigentlich festhalten können? Wieso hatte sie keine Angst gehabt, herunter zu fallen? Es war wohl der Drache gewesen, der sie gehalten und sicher getragen hatte, und ihr das Gefühl vermittelte, als könne ihr mit ihm zusammen überhaupt nichts passieren. Sie seufzte unwillkürlich bei der Erinnerung, und Ethan beugte sich besorgt vor. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ „Oh! Uh… ja, ja natürlich, alles bestens!“ versicherte sie schnell und nahm rasch noch einen Schluck Schokolade, an dem sie sich prompt verschluckte. „Hoppla, nicht so hastig!“ warnte Ethan sie lächelnd und klopfte ihr leicht auf den Rücken, während sie hustete. Verlegen sah sie zu ihm hoch, wandte aber gleich den Blick wieder von ihm ab – und richtete sich abrupt auf, erschrocken bis ins Mark. War da eben der Hund vom Strand gewesen? Das konnte doch nicht sein! Wie hätte er denn hier nach Dublin kommen sollen? Höchstens doch mit Ethan, aber wieso sollte der das riesige Tier mit sich hierher schleppen? „Sabrìanna?“ klang dessen Stimme wie von fern an ihr Ohr. „Ist wirklich alles in Ordnung?“ „Entschuldige… ich…“ Nein, sie würde ihm jetzt nicht erzählen, dass sie sich von Hunden verfolgt fühlte. Was würde er da von ihr denken? Sie hatte ihm ohnehin schon ein unmögliches Bild von sich gezeigt, wenn sie so weiter machte, würde er sie sicher nicht wiedersehen wollen. Trotzdem warf sie noch einen misstrauischen Blick die Straße hinab, doch von dem Rhodesian Ridgeback war nichts mehr zu sehen. Also wandte sie sich wieder ihrem Begleiter zu und schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln. „Ich sollte mehr schlafen und weniger träumen – tut mir leid, ich stand gerade ein wenig neben mir.“ Ethan musterte sie kurz intensiv, nickte aber nur und trank seinen Kaffee leer. „Wollen wir weiter?“
     
    Erleichtert nahm sie sein Angebot an, erhob sich und hängte sich mit einer Selbstverständlichkeit wieder an seinen Arm, die sie selbst überraschte. Doch von ihm ging einfach ein so beruhigendes Gefühl aus, und das konnte sie gerade sehr gut brauchen. Ethan schmunzelte bei dieser Geste, kommentierte sie jedoch nicht weiter. So schlenderten sie gemeinsam die Gassen entlang, besuchten noch das ein oder andere kleine Geschäft, probierten lachend die ulkigsten Hüte auf oder lasen sich gegenseitig die witzigen Sprüche auf den T-Shirts und Postkarten vor. Als der
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