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Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Titel: Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)
Autoren: Lexy Sky
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immer ein wenig anders. Deswegen mochten sie sie nicht weniger. „Ah, ein heldenhafter Retter aus der Not also! Hast du ihm auch brav gedankt, mit vollem Körpereinsatz?“ grinste Liam, und Danika meckerte: „Sei doch nicht so furchtbar unromantisch, J.R.!“ Dass er nach seinem Vater benannt und daher der Namenszusatz „Junior“ notwendig war, hatte ihn schon immer genervt, weswegen die Mädchen ihn damit auch regelmäßig aufzogen. Er verdrehte also nur die rehbraunen Augen, und Sabrìanna redete rasch weiter: „Er hat erzählt, dass er gerne shoppen geht, also haben wir uns gestern hier in Dublin getroffen und waren ein wenig bummeln und… was? Wieso schaut ihr mich jetzt beide so an?“ wollte sie verwirrt wissen. Ihre beiden Freunde wechselten einen Blick, und Liam sprach es schließlich aus: „Ein Mann, der gern shoppen geht? Ianna, ganz im Ernst – ich glaube, der will was von dir und das war nur ein Vorwand!“ „Ach was, papperlapapp, es gibt jede Menge Männer, die gern durch die Stadt bummeln und shoppen und jede Menge Frauen, die das nicht tun. Seid doch nicht so voreingenommen!“ schoss Sabrìanna zurück – als wäre es nicht genau das, was sie gern glauben würde. „Ich sollte mir den Kerl mal anschauen!“ fand Liam, „nicht, dass er noch unlautere Absichten mit dir hat!“ Sabrìanna schnaubte nur, aber bevor Danika in die gleiche Kerbe hauen konnte und daran erinnern, dass sie sich auch schon zur Prüfung des geheimnisvollen Verehrers angemeldet hatte, verkündete sie: „Er will euch ohnehin kennen lernen. Er kommt am Samstag nach Dublin, dann könnt ihr ihn treffen. Aber wehe, ihr blamiert mich!“ „Das würden wir doch niemals tun!“ wehrte sich ihre beste und älteste Freundin empört, doch Sabrìanna kannte sie zu gut, als dass sie das vorbehaltlos glauben könnte. So hoffte sie eben auf das Beste, aufhalten konnte sie die beiden ohnehin nicht.
     
    Der Rest des Vormittags verging wie im Flug, sie schauten sich Liams Bilder an, lachten über seine Erzählungen und lästerten über Danikas etwas eigenartige Familie. Nur Sabrìanna wendete das Thema immer wieder von sich ab, wenn die Freunde genaueres über Ethan wissen wollten oder wie es ihr sonst so ging. Sie wollte den Traum nicht mit ihnen teilen, das hatte sie in dem Augenblick beschlossen, als Danika zu singen begann. Auch wenn es unrealistisch und verquer war, sie wollte irgendwie nicht, dass die beiden darüber lachten oder noch schlimmer, den Traum psychoanalytisch auseinander nahmen. Das war etwas, das sie sehr gern machten, wenn auch ohne viel Ahnung von dem Fach, entsprechend hitziger und wilder waren solche Diskussionen dann auch. Normalerweise lachte sie über diese Ausführungen, übertraf ihre Freunde noch in waghalsigen Deutungen, doch irgendwie schien ihr der Traum zu persönlich, zu intensiv, sie wollte ihn einfach nicht zerpflückt sehen. Man verabredete sich fürs nächste Wochenende und trennte sich schließlich, immerhin wartete auf die meisten noch Arbeit, Sabrìanna wurde in einem Literaturcafé erwartet, Danika in einem „hippen“ Kleidergeschäft.
     
    Da der Spiegel auch an diesem Abend einfach nur stumpfsinnig zurück schaute, egal was ihm Sabrìanna entgegen hielt, seufzte sie tief und legte sich schlafen. Eine innere Unruhe hielt sie jedoch wach, als hätte sie etwas Wichtiges vergessen. Sie wusste nur nicht, was es war, und das machte sie schier wahnsinnig. Einmal schreckte sie hoch, weil sie dachte, jemand hätte sie gerufen, doch sie war ganz allein in ihrem Apartment, draußen dunkle Nacht, da war absolut keiner, der sie hätte rufen können. Schließlich stand sie noch einmal auf, legte eine CD auf und lauschte der Sammlung irischer Balladen, unterlegt von Meeresrauschen und Vogelgesang, voller Herzschmerz und mit meist traurigem Ende. Dies war für sie jedoch nie deprimierend, sondern einfach beruhigend. Es half auch diesmal, besser als jedes Schäfchenzählen oder Milch mit Honig, sie schlief endlich doch ein, tief und traumlos bis zum Morgen.
     

Kapitel 4: Die Rückkehr
     
       Die nächsten Tage verliefen recht ereignislos: Viel Arbeit, dazwischen entweder gemütliches Beisammensein mit Danika und Liam oder lesen, natürlich essen und schlafen und sich aufs Wochenende freuen. An ihren seltsamen Traum dachte sie gar nicht mehr, als sie Freitagnachmittag auf dem Weg nach draußen noch einen prüfenden Blick in den Spiegel im Korridor warf.  Mit dem Kopf war sie schon bei dem Treffen
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