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SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)

SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)

Titel: SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Autoren: Lady Ariana , Astrid della Giustina
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in einer Seitenstraße gefunden hatte, rief ich Babsi an.
    »So, ich bin da. Es kann losgehen. Stell dein Handy auf laut und schlaf bloß nicht ein!«
    Babsi war empört, und ich konnte hören, dass auch sie Angst hatte.
    Als ich ankam, sah ich, dass es sich um ein großes Fenster handelte und es mit Stoff verhängt war. Danke, Frage beantwortet. Als ich eintrat, roch ich zuerst typisches Friseuraroma – Shampoo, Festiger, Haarspray –, aber da war noch ein anderer intensiver Geruch. Was konnte das sein? Räucherstäbchen? Im Friseurladen? Bevor ich dem nachschnuppern konnte, stand erst einmal ein Pärchen von seinen Stühlen auf und begrüßte mich. Es stellte sich heraus, dass es sich hierbei um die beiden Inhaber des Ladenlokals handelte. Das Pärchen, das mich gebucht hatte, befand sich im angrenzenden Friseurraum, den es für diesen Abend gemietet hatte. Die beiden hatten bereits begonnen, miteinander zu spielen, und nun unterbrachen sie ihr Tun, um mich zu begrüßen.
    »Hallo, ich bin Sabine«, sagte sie.
    »Und ich bin Günther«, sagte er.
    Während einer der Inhaber ein Wasser für mich holte, fasste Günther noch einmal zusammen, was wir in der Session machen wollten.
    »… und vielleicht ein bisschen Haare schneiden«, sagte er abschließend.
    »Haare schneiden?!«, fragte ich entsetzt.
    Dazu muss ich sagen, dass ich meine langen roten Haare liebe, und das nicht nur, weil sie einen Teil meines Kapitals ausmachen. Vor allem, da jeder Zentimeter echt ist und nicht aus Extensions besteht. Wenn überhaupt jemand meine Haare schnitt, dann war das die Friseurin meines Vertrauens, und dann auch nur höchstens einen Zentimeter. Also fügte ich unmissverständlich hinzu:
    »Auf keinen Fall!«
    »Wir meinten ja auch nicht so richtig schneiden«, beeilte Günther sich zu sagen. »Nur so tun, als ob. Als Bestandteil des Rollenspiels.«
    Bei meinen Haaren wurde aber auch nicht so getan, als ob, das stand fest. Geld hin oder her. Das kannte man ja: Waren die Gemüter im Spiel erst mal erhitzt, fielen sehr schnell alle Hemmungen, und meine Haare wären ab. Nein, danke. Ich trug und trage meine Haare bei Sessions sowieso immer hochgesteckt. Wenn ich mich vorbeuge, fallen sie mir sonst wie ein Vorhang vors Gesicht, und ich möchte sie ungern mit Körperflüssigkeiten aller Art in Berührung bringen. Also bot ich Folgendes an:
    »Ich sehe, dass ihr hier Perücken habt. Ihr könnt mir gerne eine davon geben, dann setze ich sie mir auf, und ihr könnt die Haare schneiden.«
    »Nee, lass mal. Ist auch nicht so wichtig«, sagte Günther und gab mir das vereinbarte Honorar. Damit war das Vorgespräch abgeschlossen. Ich hatte mittlerweile das Gefühl, dass die Situation zwar komisch, aber nicht bedrohlich war, und ein wenig später schaltete ich unauffällig mein Handy aus. Auch das hatte ich so mit Babsi vereinbart. Unmittelbar nach der Session würde ich dann telefonisch Entwarnung geben. Kurz bevor wir begannen, sah ich in den Raum, aus dem einer der Besitzer mein Wasser geholt hatte. Ich konnte Gothic-Elemente und esoterische Artikel erkennen. Das erklärte dann auch den Duft von Räucherstäbchen. Wie Satanisten sahen sie jedenfalls alle nicht aus …
    Das Rollenspiel von Günther und Sabine drehte sich fast ausschließlich um den Friseurstuhl und darum, was man dort mit jemandem veranstalten konnte. Zuerst widmeten Günther und ich uns seiner Freundin. Ich fesselte sie auf dem Stuhl vor dem Spiegel und spielte ein bisschen mit ihr. Danach war er an der Reihe, und Sabine half mir dabei, ihn zu fesseln. Wir vergnügten uns eine Zeit lang damit, seine Nippel zu bearbeiten und ihm zu erzählen, was wir nun alles mit ihm tun könnten, weil er ja wehrlos sei. Alles ganz normal – jedenfalls für mich.
    Als die vereinbarte Zeit eigentlich um war, wurde es dann doch noch richtig seltsam.
    »Kannst du Sabine noch die Haare schneiden, bevor du gehst?« fragte Günther.
    Ich schaute zu seiner Frau hin, deren Haare bereits ziemlich kurz waren. Und hob fragend eine Augenbraue.
    »Am besten hiermit.«
    Günther drückte mir einen elektrischen Haarrasierer in die Hand. Seine Augen glänzten. Das schien ihn richtig anzumachen. Mich nicht.
    »Sorry, Günther, aber ich kann mit so einem Ding nicht umgehen, und deshalb werde ich Sabine nicht den Kopf damit scheren.«
    Günther machte es dann selbst, weil auch Sabine ganz heiß darauf war, und so dauerte es nicht lange, bis sie mit Vollglatze und breitem Grinsen auf dem Stuhl saß.
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