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SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)

SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)

Titel: SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Autoren: Lady Ariana , Astrid della Giustina
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auch nichts dergleichen aus. Noch nicht einmal dann, wenn ich sie bis aufs Blut provoziere .«
    Oh … Der »Miesi« sprach Bände. Ich war überrascht. Warum lebte er denn so? Auch diese Frage stellte ich ihm. Er beantwortete sie nicht, sondern stieg mir stattdessen auf die Zehen, weil er wissen wollte, ob ich mit meiner neu entdeckten Dominanz von Rachegelüsten dem Mann gegenüber getrieben sei. Irritiert fragte ich nach, wie er das meine, und er kam auf meine gescheiterte Ehe mit Daniel in Verbindung mit meinem starken Interesse an SM zu sprechen. Das schockierte mich zutiefst. War das, was ich mir gerade euphorisch als neue und aufregende Lebensform verkaufte, nichts als billige Rache am Mann? An meinem Mann, genauer gesagt? Ich wandte mich vom Rechner ab und horchte in mich hinein. Ja, ich war wütend auf Daniel – schließlich hatte ich das mit »bis dass der Tod euch scheidet« sehr ernst genommen. Ich war sogar sehr wütend auf Daniel, den Wortbrecher und Fremdgänger … aber müsste es in meinen Phantasien dann nicht er sein, den ich quälte und disziplinierte? Und nicht Marcel, mit dem mich emotional nicht allzu viel verband, was meine Lust am Experimentieren überhaupt erst möglich machte? Ich strapazierte meine Phantasie und beschwor Bilder herauf, in denen Daniel nackt und fixiert von mir mit einem Rohrstock bearbeitet wurde. Ich ließ diese Bilder eine Weile vor meinem geistigen Auge bestehen. Nein! Das prickelte nicht, gar nicht!
    Ich war zu enttäuscht von Daniel, um überhaupt irgendetwas mit ihm anstellen zu wollen. Ich mochte nicht mit ihm spielen . Er war schlicht und einfach »raus«, wie man so schön sagt. Das beruhigte mich, und ich beantwortete Alexanders Mail dementsprechend. Ich gab allerdings zu, dass ich eine tiefe Leere in mir verspürt hatte, die ich nur zu gerne mit Wissen über SM und seine Spielarten füllen würde. Ich suchte Ablenkung, Alternativen. Ein Ventil für aufgestauten Frust und Motivation, um wieder frohgemut und interessiert in die Zukunft schauen zu können. Ich war fasziniert von Alexanders Wissen, und unsere Mails hatten längst einen festen Platz in meinem Leben. Diese Enttäuschung, wenn keine Mail von ihm im Posteingangskörbchen war, und das elektrisierende Gefühl, wenn er sich meldete und mich an seinem Wissen, seiner Einstellung und seinen Phantasien teilhaben ließ. Plötzlich störte es mich immens, immer nur mit ihm zu mailen. Ich wollte unbedingt mehr über ihn, von ihm wissen. Ich wollte seine Stimme am Telefon hören und wissen, wie er aussah. Bereits zu diesem Zeitpunkt interessierte er mich viel mehr, als mich Marcel jemals interessiert hatte. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte ihn, ob wir nicht mal telefonieren könnten. Dann könnte er ausführlicher erklären und ich viel besser nachfragen. Er stimmte mir begeistert zu, bat mich aber um meine Telefonnummer, da er tagsüber Kollegen und abends seine Freundin um sich hatte. Ich freute mich, dass er meinem Wunsch zugestimmt hatte. Ich mailte ihm meine Festnetznummer und wir verabredeten, spätabends zu telefonieren. Wir schienen beide Nachtmenschen zu sein. Alexander versprach, mich am nächsten Abend anzurufen.
    Wie spannend.

ALEXANDER –
GELIEBTER UND LEIBEIGENER
     
     
     
    Alexander und ich telefonierten miteinander, wann immer wir die Zeit dazu fanden. Natürlich drehte es sich bei unseren Gesprächen überwiegend um unser Thema Nummer eins. Wir verstanden uns wahnsinnig gut und beschlossen bald darauf, uns endlich persönlich kennenzulernen. Am 24. April sollte es so weit sein. Der Treffpunkt würde die Tankstelle an einer Autobahnabfahrt in der Nähe meiner Wohnung sein. Ich hatte Alexander bereits am Telefon mitgeteilt, dass er nicht bei mir übernachten könne. Zwar war Daniel in der Zwischenzeit endlich ausgezogen, was mein Vater erstaunlich gut verkraftet hatte, aber ich musste mich nach den Spielregeln der Gefährtin richten, sonst würde sie die ganze Zeit nur herumnörgeln und die Stimmung mit ihren Ängsten vergiften. Im Gegensatz zu meinem Kollegen Marcel war Alexander ja im Grunde genommen ein Unbekannter.
    Wie er wohl aussah, der Mann, der mir die Tür zu meiner Dominanz öffnete?, fragte ich mich auf dem Weg zum Treffpunkt. Wir hatten zwar per E-Mail Fotos ausgetauscht, aber einem Menschen dann real zu begegnen ist ja immer noch etwas anderes …
    Genauso wenig Erfahrung wie mit SM hatte ich auch mit Blind Dates. Dafür kannte ich aber unzählige
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