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SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)

SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)

Titel: SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Autoren: Lady Ariana , Astrid della Giustina
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Fluss des Blutes außerhalb seines Körpers zu beobachten. Ohne Vorwarnung riss ich Marcel die Augenbinde herunter und rief:
    »Da, schau mal!«
    Man mag gar nicht glauben, was für eine Wirkung drei Worte und ein bisschen Farbe erzielen können! Marcel starrte entgeistert auf den Wannenboden und verfolgte die schmale Spur des Blutes hektisch zurück. Erst als ihm klar wurde, wo es herkam – warum das so lange gedauert hatte, verstand ich nicht –, riss er heftig an der Duschstange. Ich beruhigte ihn:
    »Hör auf, rumzuhampeln. Das Ei ist ja noch dran.«
    Ich drehte warmes Wasser auf und brauste erst ihn und dann die Wanne ab. In Sekundenschnelle war alles verschwunden, sogar jeder einzelne Papierfetzen. Ich spürte, wie das freigesetzte Adrenalin durch meine Adern schoss, und genoss das erhebende Gefühl meiner ersten SM-Session in vollen Zügen. Ich war so berauscht von dem Erlebnis und der Lust auf Fortsetzung, dass ich zu Marcel in die Wanne kletterte und ihn herausfinden ließ, ob ich ein Höschen unter meinem Minirock trug oder nicht.
    Als wir später noch ein Glas Rotwein zusammen tranken, merkte ich, wie Marcels Euphorie langsam schwand.
    »Was ist los mit dir? Tut dir der Kratzer weh?«
    »Nein«, sagte Marcel. »Davon merke ich nichts. Aber apropos merken: Was mache ich bloß mit meiner Freundin, wenn sie sieht, dass ich rasiert bin?«
    »Bläst sie dir manchmal einen?«, fragte ich.
    »Ja, manchmal«, antwortete er zögernd.
    Ich glaube, er war irritiert, dass ich ganz locker über seine Freundin sprach, ohne eifersüchtig oder irgendwie stutenbissig zu sein. Ich war selbst über die Anna der letzten Tage erstaunt, aber Marcels Freundin störte mich nun wirklich nicht.
    »Dann sag ihr, du hättest es für sie getan, weil du gelesen hast, dass Frauen dann noch lieber blasen, weil sie sich nicht dauernd Haare aus dem Mund ziehen müssen«, riet ich ihm. »Außerdem ist das nichts als die reine Wahrheit!«, fügte ich grinsend hinzu. Ich hatte es ja selbst genossen.
    Als Marcel gegangen war, flitzte ich wie immer zu meinem Computer, um Alexander von meinem Erlebnis zu berichten. Ich musste allerdings noch über eine Stunde warten, bevor er mir antwortete. Aus seiner Mail sprach wohlwollende Belustigung über mein Missgeschick, aber natürlich fand er das Geschehene alles andere als spektakulär. Auch dämpfte er meinen Eifer, sofort die nächste Erfahrung nachzuschieben, und schrieb:
    »Du musst das, was da heute in deiner Badewanne geschehen ist, erst einmal sacken lassen. Außerdem: Wenn du direkt den nächsten Event für deinen Typen anberaumst, dann tust du genau das, was er jetzt erwartet. Lass ihn stattdessen zappeln. Verhalte dich im Büro freundlich, aber unverbindlich. Weich ihm aus und geh auf kein neues Treffen ein. Das ist ein Teil dessen, was du gerade als dein neues Hobby betrachtest: Bewahre Ruhe und Überblick, halte die Fäden fest in der Hand und verunsichere dein Opfer durch Ignoranz. Wenn du das beherrschst, sehen wir weiter.«
    Und das war das Ende des Mailverkehrs zwischen uns an diesem Abend. Es war schon lustig: Ein devoter Mann brachte mir bei, was es bedeutet, Dominanz auszuüben, und ließ mich tatsächlich an seiner Angel zappeln. Ich glaube, zu diesem sehr frühen Zeitpunkt begriff ich bereits, dass Dominanz ohne willige Unterwerfung komplett ins Leere läuft und unmöglich gemacht wird. Ich hätte es damals nur noch nicht so formulieren können.
    Ich beherzigte Alexanders Ratschlag und beschäftigte mich in den folgenden Tagen so wenig wie möglich mit Marcel. Ich war auch plötzlich viel mehr an meiner Weiterbildung interessiert, und bei der hatte ich einzig Alexander als meinen Lehrmeister auserkoren.
    Zwei Abende in dieser Woche wartete ich vergeblich auf Mails von ihm. Er befand sich in einer Projektendphase – er arbeitete in der IT-Branche, schrieb er Tage zuvor –, und seine Freundin hatte sich über seine mangelnde Aufmerksamkeit beschwert. Ich fühlte mich lustlos und leer, obwohl ich weiterhin stundenlang durchs Internet surfte, um mich schlauer zu machen, aber es war einfach nicht dasselbe, wie maßgeschneiderte Tipps aus erster Hand zu bekommen. Ich hätte immer noch sehr gerne gewusst, ob seine Freundin dominant war und wie sie diese Neigung ihm gegenüber auslebte, und weil ich nun mal sehr neugierig war, packte ich diese Fragen in meine nächste Mail an ihn. Er antwortete sehr wortkarg:
    »Leider ist sie überhaupt nicht dominant und lebt dementsprechend
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