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Schluss mit frustig

Schluss mit frustig

Titel: Schluss mit frustig
Autoren: Christoph Emmelmann
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schlossen uns zu Cliquen zusammen und wurden ausgestoßen, »geschnitten«, bekämpften uns oft verbal – manchmal auch durch körperliche Gemeinheiten: Ei über den Kopf, zwicken, knuffen. Um diesen Verletzungen zu begegnen beziehungsweise um nicht zu schmerzhaft von ihnen getroffen zu werden, bauten wir einen Schutzwall um uns auf und entwickelten Strategien, die uns dabei helfen sollten, unverletzlich zu werden.
    Übung: Schnappschuss
    Fotografieren Sie sich mit Selbstauslöser in einer Pose oder mit einer Mimik, die Sie sich vor anderen nie trauen würden. Wissen Sie eigentlich, zu welchen tollen Grimassen Sie Ihr Gesicht verziehen können? Probieren Sie es aus! Und hängen Sie dieses Foto – es dürfen auch mehrere sein – an einer gut sichtbaren Stelle auf. Warum nicht im Büro? Dazu passt hervorragend das folgende Zitat von Shakespeare »Um ernst zu sein, genügt Dummheit, während zur Heiterkeit ein großer Verstand unerlässlich ist.«
Schutzwall vor Verletzungen
    Dieser Schutzwall gehört auch heute noch zu unserer individuellen Persönlichkeit. Er ist jedoch nicht einfach ein glattes Stück Mauerwerk, hübsch bewachsen mit Efeu, hier sind auch die Narben und die Verbitterung emotionaler Misshandlungen beheimatet. Und zwar nicht nur aus der Zeit der Kindheit, sondern aus unserem ganzen Leben. Also auch Misshandlungen mittels destruktiven Humors und vernichtenden Lachens. Darunter verstehe ich: Auslachen, Hänseleien, zum Gespött werden.
    Manchmal berichten mir Teilnehmer in meinen Seminaren, dass sie heute noch im Berufsalltag unter solchen Situationen leiden, die sie an früher erinnern, als sie zum Gespött der Klasse wurden. Sie bekommen dann Herzklopfen oder Schweißausbrüche und verlieren ihre souveräne Haltung. Das macht das Ganze natürlich nur noch schlimmer: »Schau mal, jetzt wird er auch noch rot!«
Mit Humor Verletzungen verwandeln
    Kennen Sie so etwas? Und wissen Sie dann auch nicht, wie Sie aus dieser »Lachnummer« wieder herauskommen? Am besten ist es, den Spieß umzudrehen und sich nicht auslachen zu lassen, sondern selbst zu lachen. Doch wenn wir selbst Anlass zu einem Witz geben, ziehen wir oft die Humorbremse. Wir sind verletzt und wollen, dass das aufhört. Das ist auch richtig, doch wir sollten nur wollen, dass das Lachen bei den anderen aufhört, nicht bei uns selbst. Also ziehen Sie niemals die Humorbremse in Ihrem eigenen Leben.
    Auch wenn es Ihnen in einer solchen Situation fast unmöglich erscheinen sollte, Lachen und Humor in Ihr Leben zu integrieren – es stellt die beste Lösung dar, um dem Gefühl des Ausgeliefertseins zu entkommen. Humor hilft uns dabei, die alten Verletzungen Stück für Stück in Kraft gebende Muster umzuwandeln.
Selbstbewusstsein trainieren
    Der Trick, auf den es ankommt, lautet: Nehmen Sie die Dinge nicht persönlich – diesen Fehler machen fast alle Menschen. Einer der wichtigsten Aspekte des Humors ist es zu lernen, wie der Clown Ereignisse im Leben nicht auf sich zu beziehen. Auch wenn Sie zum Beispiel schweißnasse Hände und einen für alle sichtbaren roten Kopf bekommen, können Sie Ihre Angreifer dennoch mithilfe der Judotechnik souverän mit einem Lachen oder einer humorvollen Bemerkung ausknocken. Alle bereits beschriebenen Humortechniken helfen Ihnen, mehr Selbstbewusstsein aufzubauen. Nur das Üben kann Ihnen keiner abnehmen. Selbstbewusstsein lässt sich nicht kaufen, sondern man muss es sich selber antrainieren. Indem Sie Ihre Ängste überwinden, mutig sind, sich verletzlich machen und aus Ihrer geistigen und körperlichen Trägheit ausbrechen. Und so allmählich den Schutzwall, den Sie um sich herum aufgebaut haben, durchbrechen. Wer wenig persönlich nimmt, braucht keinen mehr.
    Übung: innere Bilder verändern
    Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit und setzen Sie sich auf Ihren Lieblingsplatz. Horchen Sie in sich hinein: Gibt es Situationen, in denen sich Ihre gute Laune im Alltag schlagartig verändert? Versuchen Sie, nicht nachzudenken, sondern lassen Sie einfach nur innere Bilder aufsteigen. Gehen Sie im Geiste den Weg von Ihrer Wohnungstür zu Ihrem Arbeitsplatz. Welche Bilder kommen dabei hoch? Verschlechtert sich Ihre Laune, je näher Sie Ihrem Arbeitsplatz kommen?
    Welche Bilder sind es genau, die Ihre schlechte Laune auslösen? Taucht das Gesicht eines Kollegen oder Ihres Chefs vor Ihrem geistigen Auge auf? Oh! Plötzlich trägt er eine wuschelig blonde Perücke. Was ist denn da los?
    Was passiert nun mit Ihrer Laune?
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