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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht
Autoren: Nora Darius
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viel Einfluss in der Branche!
    Unten in der Halle sah er sich vergeblich nach Volker um.
    Der war ein paar Minuten auf und ab gegangen mit seinen Krücken – und hatte auf einmal Melanie entdeckt!
    „Hallo, Lebensretterin! Wollten Sie mich nicht anrufen und sich nach meinem Befinden erkundigen?“ Er winkte mit der Krücke, wobei er fast das Gleichgewicht verloren hätte.
    Melanie zuckte zusammen. Sie hatte tagelang versucht, Volker zu vergessen. Diese dunklen Augen, das viel zu charmante Lächeln... Und jetzt sah er sie wieder so intensiv an, dass sich ihr Pulsschlag verdoppelte.
    „Herr von Sternburg! Wie geht es Ihnen? – Achtung!“
    Im letzten Moment konnte Volker einem kleinen Rollstuhlfahrer ausweichen, der mit Schwung um eine Blumenbank gefahren kam, die als Raumteiler diente.
    „Immer, wenn ich in Ihre Nähe komme, wird’s gefährlich.“ Volker griff nach Melanies Hand. „Dagegen müssen wir was tun. Wie wär’s mit einem Drink? Haben Sie gleich Zeit? Ein Freund und ich wollen ins ‚Blue Velvet’. Da gibt’s ganz guten Jazz.“
    „Tut mir leid, aber ich habe heute Nacht Dienst.“
    „Sie arbeiten hier?“
    „Als Aushilfspflegerin, ja.“
    Stirnrunzelnd sah er sie an. „Mir haben Sie gesagt, Sie studieren Medizin!“
    „Stimmt. Aber davon wird man nicht satt. Deshalb dieser Job hier.“
    „Aha...“ Ziemlich blöd kam er sich plötzlich vor. Da hatte er wieder mal nicht bedacht, dass nicht alle Studenten sorglos vor sich hin lebten, sondern die meisten zusätzlich hart arbeiten mussten, um das Semester zu überstehen.
    „So, ich muss jetzt los. Gute Besserung für Ihr Bein.“
    „Halt!“ Er wollte sie am Arm fassen, verlor fast wieder die Balance. „Bitte... können wir uns wiedersehen? Ich... ich würde Sie... also, ich möchte dich gern näher kennenlernen.“ Verdammt, das klang altmodisch und gestelzt wie aus einem Groschenroman. Aber irgendwas hatte dieses Mädchen, das ihn an einer lockeren Anmache hinderte.
    „Aber ich hab keine Zeit. Wirklich nicht.“ Ein kurzes Heben der Hand, dann war sie verschwunden.
    „Nicht mit mir!“ Volker grinste, als er zum Blumenstand humpelte, der links vom Klinikeingang stand. Spontan kaufte er alle zartgelben Rosen, die es gab. Und wusste dann nicht, an wen er sie schicken sollte.
    „Melanie heißt sie.“ Er grinste die Verkäuferin an. „Mehr weiß ich nicht.“
    „Das ist ausgesprochen wenig. Und jetzt?“
    „Versuchen Sie die Blumen irgendwie zuzustellen. Sie heißt Melanie. Ist Studentin. Jobbt hier als Aushilfsschwester. Na ja, wenn nicht, hab ich Pech gehabt.“
    Als Tim zurückkam, wirkte Volker nachdenklich. „Ich hab sie wiedergesehen“, sagte er.
    „Wen?“
    „Melanie. Sie arbeitet hier. Wusstest du das?“
    „Nein. Aber dass sie immer wieder mal einen Job hat, ist klar. Schließlich hat sie von zuhause nichts zu erwarten. Die Eltern sind nicht gerade wohlhabend, soviel ich weiß.“
    „Weißt du wenigstens ihren Nachnamen?“
    „Sattler. Melanie Sattler!“
    „Super.“ Volker hastete so schnell wie möglich zum Blumenstand zurück. „Sattler heißt sie. Haben Sie gehört – Sattler!“
    „Geht in Ordnung.“ Die Blumenhändlerin grinste. „Na, da hat’s aber einen schwer erwischt!“
    Das stellte Tim im Lauf des Abends auch fest, denn Volker hatte nur ein Thema: Melanie.
    „Du scheinst ja wirklich hin und weg zu sein“, meinte er.
    „Sie ist etwas Besonderes.“
    „Hmm.“ Tim wurde auf einmal ernst. „Das ist sie ganz bestimmt. Also richte dich danach.“
    „Wie meinst du das?“
    „So, wie ich es gesagt hab: Sie ist keins deiner Häschen. Mal eben ins Bett und hopp. Ich glaub, Kerstin würde dir die Augen auskratzen, wenn du so mit ihrer Freundin spielen würdest.“
    „Daran denkt ja keiner.“
    „Nein? Da bin ich mir nicht so sicher, mein Lieber.“
    Volker zog es vor, schnell das Thema zu wechseln. Natürlich wollte er mit Melanie ins Bett. So wie mit allen schönen Mädchen. Aber irgendwie hatte Tim schon Recht: Bei ihr war alles ein bisschen anders...
    Melanie war anders.
    + + +
    „Bin ich froh, wenn endlich dieser verdammte Gips ab ist!“ Wütend klopfte sich Volker gegen das Bein. „Gar nichts kann ich tun – nicht reiten, nicht in die Disco, nicht mal zum letzten Skiwochenende nach St. Moritz konnte ich mit!“
    „Du tust mir von Herzen leid. Wenn ich ein bisschen mehr Zeit hätte als armer Arbeitnehmer würde ich dich glatt bedauern.“
    „Spotte du nur! Dir ist ja auch nicht ätzend
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