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Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer
Autoren: David Lubar
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denn?«, fragte Abigail. »Das ist viel zu weit zum Schwimmen.«
    »Nicht für mich.« Ich wurde nie müde. Und das kalte Wasser störte mich auch nicht. Ich konnte stundenlang schwimmen, wenn ich musste. Und ich konnte die beiden abschleppen. »In welcher Richtung liegt das Festland?«
    Abigail sah nach oben zu den Sternen, dann zeigte sie über meine linke Schulter. »Da lang. Schwimm einfach auf diese drei Sterne zu.«
    »Ich ziehe euch, hängt euch einfach an mich dran.«
    »Hol vorher tief Luft«, sagte Abigail.
    »Ich brauche keine Luft«, erinnerte ich sie.
    »Du musst deine Lungen füllen«, erklärte sie. »Das hilft dir, dich über Wasser zu halten.«
    Ich verstand, was sie meinte. Früher hab ich mich oft im städtischen Schwimmbad auf dem Rücken im Wasser treiben lassen. Wenn ich einatmete, hob sich mein Körper, wenn ich ausatmete, sank er ein wenig. Ich begann, mich auf dem Rücken treiben zu lassen, aber mir wurde klar, dass ich besser schwimmen konnte, wenn ich auf dem Bauch lag.
    »Haltet euch an meinen Beinen fest«, sagte ich. Ich atmete tief ein, dann schloss ich die Lippen, neigte mich nach vorn und ließ mich auf dem Bauch treiben. Ich wartete, dass Mookie und Abigail sich an meinen Beinen festhielten und fing dann an zu schwimmen.
    Ich fühlte ihr Gewicht, aber das störte mich nicht. Ich konnte so weit schwimmen, wie ich wollte. Ich konnte locker bis zur Küste schwimmen.
    Ich hielt allerdings schon vorher an, denn es passierte etwas Großartiges. Während ich schwamm, begann ich nachzudenken. Ich hatte ja genug Zeit dafür. Ich fragte mich, wie es kam, dass Abigail immer bemerkte, wie alles miteinander verbunden war, und jedes Mal die richtigen Antworten fand. Und ich dachte an meine Probleme. Nicht an die Sache mit dem Totsein – dabei würde ich definitiv ihre Hilfe brauchen, und auch die von anderen. Aber mir kam eine Idee, als ich an Ridley dachte, und an andere Dinge in meinem Leben. Plötzlich sah ich ein Muster in Ridleys Verhalten, und dieses Muster brachte mich auf eine Idee, wie ich das Footballspiel am Montag überleben konnte. Die Idee war aufregend genug, dass ich unbedingt Abigail davon erzählen wollte.
    Also hörte ich auf zu schwimmen und rollte mich auf den Rücken.
    »Sind wir schon da?«, fragte Mookie.

    »Nö«, antwortete ich. »Wie geht’s euch beiden?«
    »Gut«, sagte Abigail. »Es ist kalt, aber ich werd’s überleben.«
    »Ich tu so, als wär ich ein Torpedo«, erzählte Mookie fröhlich. »Ich hab schon drei feindliche Boote versenkt.«
    »Hört mal, ich hab da so eine Idee, und ich würde gern wissen, was ihr davon haltet. Außerdem werde ich eure Hilfe brauchen.« Ich erzählte ihnen davon und schwamm dann weiter.
    Endlich kamen wir an Land, nicht weit von dem Pier, von dem ich abgetrieben war. Ich fand eine Treppe zum Kai, wir krabbelten aus dem Wasser und liefen rüber zu dem Kran. Mr Murphy war da, und auch eine Menge anderer Leute standen dort, mitsamt mehreren Autos und einem Wohnwagen.
    Ich sah von meinen Freunden zu Mr Murphy und zurück.
    »Die beiden hab ich auf dem Meer gefunden«, sagte ich. »Sie sind von einem Kreuzfahrtschiff gefallen.«
    »Und jetzt willst du sie behalten, oder was?«, fragte er.
    »Wie?«
    »Nathan, du bist echt clever, und du hast wirklich tolle Agenteninstinkte, aber mich kannst du nicht an der Nase herumführen.« Er zeigte auf Mookie. »Ich wusste schon von deinen Freunden, lange bevor diese kleine Stinkbombenfabrik dort die Luft in Dr. Cushings Auto verpestet hat.«
    Er führte uns zu dem Wohnwagen. Kurz darauf tauchte jemand mit trockenen Klamotten für uns alle auf. Dann stiegen wir in eins der Autos, und Mr Murphy fuhr Mookie und Abigail zurück zu dem Pier, wo die Mitternachts-Geheimnis-Abenteuer-Tour abgelegt hatte und Mookies Cousin sie wieder abholen würde. Das Schiff fuhr gerade ein, sodass Mookie und Abigail sich problemlos unter die Menge mischen und so tun konnten, als wären sie gerade angekommen.
    »Ich ruf euch morgen an«, sagte ich, als meine Freunde aus dem Auto stiegen.
    »Das war echt genial«, sagte Mookie, während sie sich entfernten.
    »Genial?«, fragte Abigail entsetzt.
    Sie fingen an zu streiten. Ich hörte nicht weiter zu.
    »Es tut mir leid, dass die Aktentasche nass geworden ist«, bemerkte ich, als wir weiterfuhren.
    »Das ist kein Problem«, sagte Mr Murphy. »Es tut mir leid, dass ich nichts tun konnte, als der Frachtkahn sich gelöst hat und abgetrieben ist.«
    »Ich hab’s ja
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