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Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer
Autoren: David Lubar
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dir jetzt gerade eingefallen?«
    Von der anderen Seite des Motels konnte ich immer noch die Schreie hören. Gefolgt von einem lauten Platschen.
    »Jepp. Vermutlich hätte ich es früher erwähnen sollen.«

    »Es ist nicht deine Schuld«, sagte Abigail. »Mir hätte auffallenmüssen, dass es Probleme geben könnte. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, leuchtet es mir ein.«
    Wir hatten den Motelpool erreicht, der geschlossen war, aber noch mit Wasser gefüllt. Mit grünem Wasser voller Käfer und Blätter. Mookie war direkt hineingesprungen und schlug um sich wie ein verletztes Nashorn.
    »Wie lange wird er stinken?«, fragte ich.
    »Sein ganzes Leben lang«, antwortete Abigail, »wenn er seine Essgewohnheiten nicht ändert.«
    »Von dem Stinktier, meine ich.«
    »Ein paar Tage«, antwortete Abigail. »Vielleicht auch eine Woche.«
    »Was soll’s«, sagte ich, »er ist ja dran gewöhnt.«
    Abigail nahm eine Tube Handcreme aus ihrer Tasche und rieb sich die Hände ein. »Immer noch besser, als wenn es mich getroffen hätte«, sagte sie.
    »Vermutlich hast du recht.«
    Sie reichte mir die Tube. »Willst du? Mit Erdbeer-Kiwi-Aroma.«
    »Nein, danke.« Momentan hatte ich echt keine Lust, meinem Körper noch mehr komische Gerüche zuzumuten. Und ich würde zu Hause sofort die Plastikfolie entfernen. Ich wollte nicht, dass sich darunter noch eine Stinkbombe ansammelte.

18

IN GEHEIMER MISSION

    »Nathan, weißt du noch, wie wir Wegwerfen geübt haben?«, fragte Mr Murphy, als wir uns am Abend hinter der Belgosi-Schule trafen.
    »Klar. Auf dem Spielplatz. Ich übe es jedes Mal, wenn ich etwas in den Müll werfe oder in den Briefkasten. Warum fragen Sie?«
    »Manchmal machen die Bösen so eine Übergabe, und wenn wir davon erfahren, können wir das Paket abfangen. Wir glauben, dass morgen Nacht eine Übergabe stattfinden wird. Das ist ein perfekter Auftrag für dich. Halte dich also bereit.«
    »Was übergeben sie denn?«, fragte ich.
    »Das brauchst du nicht zu wissen«, sagte er.
    »Hören Sie mal, ich mach das nicht länger mit.« Ich stieß mir den Daumen in die Brust. »Ich bin das Kind mit dem ultranützlichen Missgeschick, richtig?«
    Er nickte.
    »Und Sie sind beim Büro für Ultranützliche Missgeschicke. Richtig?«
    Er nickte wieder.
    »Dann bin ich derjenige, um den es in diesem Büro geht. Ich bin die wichtigste Person. Und je mehr ich weiß, desto besser kann ich Ihre Aufträge ausführen. Richtig?«
    »Vielleicht.«
    »Dann sagen Sie mir, was übergeben werden soll«, forderte ich.
    Er zuckte die Schultern. »Das kann ich nicht. Wir wissen es nicht.«
    »Was soll das heißen, Sie wissen es nicht? Warum haben Sie das dann nicht gleich gesagt?«
    »Weil du das nicht zu wissen brauchst.«
    Ich schob diese Aussage kurz in meinem Gehirn hin und her, dann kickte ich sie wieder raus. »Hören Sie, wie bescheuert das klingt? Sie haben mir nicht gesagt, dass Sie es nicht wissen, weil Sie dachten, ich müsste nicht wissen, dass Sie nicht wissen …«
    »So gesagt, klingt es vielleicht ein wenig verschwurbelt.«
    »Heißt das so viel wie kompliziert?«
    Er nickte.
    »Wissen Sie wenigstens, wer die Übergabe machen wird?«, fragte ich.
    Ich erwartete, dass er mir wieder sagen würde, dass ich das nicht zu wissen brauchte, deshalb war ich überrascht, als er antwortete: »VADU.«
    »Die schon wieder.« Das war die Organisation, die Mr Murphy gekidnappt hatte. Das waren ziemlich üble Burschen.
    »Die Daten, die du uns beschafft hast, haben uns zu anderenInformationen geführt, die uns wiederum neue Hinweise gegeben haben. Dadurch sind wir glücklicherweise dahintergekommen, dass morgen Nacht eine Lieferung übergeben wird. Jetzt weißt du alles, was ich weiß. Wir treffen uns im Hauptquartier, morgen Abend, sobald du kannst.«
    Samstagnachmittag hing ich mit Mookie und Abigail bei ihr zu Hause rum. Genauer gesagt, im Garten – Abigails Mom hatte uns gebeten, draußen zu spielen, weil Mookie drinnen im Nullkommanichts alles vollgestunken hatte. Mookies Mom hatte ihn mit Tomatensaft gewaschen, wie es überall geraten wurde, aber es hatte nicht viel geholfen. Er rannte gerade herum und spielte Stinkbombenkapitän.
    Abigail war ganz aufgeregt wegen der Kreuzfahrt. »Meine Mom war zuerst ganz besorgt, weil ja gar keine Eltern mit uns auf dem Schiff sind. Aber dann hat sie die Kreuzfahrtgesellschaft angerufen, und sie haben ihr gesagt, dass andauernd Kinder allein mitfahren. Die Besatzung hat ein Auge auf uns. Nicht dass wir
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