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Schlimmer geht immer

Schlimmer geht immer

Titel: Schlimmer geht immer
Autoren: David Lubar
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froh, dass du niemanden töten willst«, sagte Mookie. »Aber ich wünschte, es hätte gewirkt.«
    »Ich auch. Danke, dass du so viel nachgeforscht hast.« Vermutlich war es nett von ihm, dass er mir helfen wollte. Und auch wenn ich wusste, dass es mich nicht wieder zum Leben erwecken würde, hieß das nicht, dass nicht ein kleiner Teil von mir geglaubt hatte, dass es hätte funktionieren können.
    »Gib die Hoffnung nicht auf«, sagte Mookie. »Ich habe einen ganzen Stapel solcher Comics, die ich alle lesen werde. Ich werd das Heilmittel schon finden.«
    Wir gingen zum Klassenzimmer. Mrs Otranto und Mr McGavin hatten eine Unterrichtsstunde über die schlimmsten Könige und Herrscher aller Zeiten vorbereitet. Es machte Spaß, zuzuhören. Besonders, wenn es darum ging, dass die Leute einen Herrscher loswerden wollten.
    Ich versuchte, mich nicht nach Ridley umzudrehen. Bisher war es mir gelungen, nicht noch mal seine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Ferdinand war heute krank. Wahrscheinlich erholte er sich von seinem Sturz in die Pfütze. Also brauchteRidley ein anderes Opfer, das er quälen konnte, bis es um Erbarmen flehte. Das Problem war nur, ich war kein Opfer mehr. Auch wenn ich keine Chance hatte, wusste ich, dass ich kämpfen würde. Aber es sah aus, als würde das nicht mehr lange ein Problem sein. Gestern Abend hatten sie in den Nachrichten gesagt, dass unsere Schule nächste Woche Mittwoch wieder zur Verfügung stehen würde.
    Nach dem Unterricht liefen wir raus in die Pause. Mookie, Abigail und ich setzten uns wieder mit dem Rücken zum Schulgebäude und sahen den anderen Kindern zu. Nach einer Weile guckte ich auf meine Hand und seufzte.
    »Was ist los?«, fragte Abigail.
    Ich rieb mit den Fingern über meine Handfläche. »Meine Haut ist ganz trocken und schuppig.«
    »Kein Problem«, sagte Abigail. »Ich hab eine ganz tolle Handcreme.« Sie öffnete ihre Tasche und holte eine Tube mit einer rosa Schmiere heraus. Das Zeug sah aus wie flüssiges Kaugummi.
    »Vergiss es«, sagte ich. Dafür, dass sie ein weibliches Genie war, trug sie entschieden zu viel tussiges Zeug mit sich rum.
    »Komm schon. Probier’s mal aus.« Sie öffnete den Deckel und hielt mir die Tube hin. »Da sind Weichmacher drin. Vertrau mir. Ich garantiere dir, dass sich deine Haut danach besser anfühlt.«
    »Okay, aber nur ganz wenig.« Ich hielt meine Hand auf und ließ mir ein bisschen von der Schmiere hineinspritzen. Dann rieb ich meine Hände aneinander. »Nicht schlecht«, sagte ich. Meine Haut fühlte sich wirklich etwas besser an.
    »Und es riecht gut«, meinte Mookie. »Was ist das?«
    »Pfirsich«, sagte Abigail.
    »Na großartig.« Ich roch an meinen Händen. Es war, als würde ich meine Nase ganz tief in einen Obstsalat stecken. »Ich kann doch nicht den ganzen Tag rumlaufen und nach Pfirsich riechen.«
    »Ich glaube nicht, dass du eine Wahl hast«, sagte Abigail.
    »Und schon gar nicht für den Rest meines Lebens.«
    »Das musst du nicht«, meinte Abigail. »Es gibt jede Menge andere Duftnoten. Erdbeer, Vanille und alle möglichen Blumen. Veilchen zum Beispiel riecht super. Und Flieder erst. Das ist sehr beruhigend.«
    Ich ließ sie reden. Ich hätte sie ohnehin nicht bremsen können. Als sie fertig war, fragte ich sie: »Gibt es auch irgendeine Handcreme ohne Duft?«
    »Klar«, erwiderte Abigail. »Aber das macht doch keinen Spaß.«
    Es klingelte. Ridley stand direkt vor der Tür. Zwei seiner Freunde waren bei ihm. Sie beobachteten unsere Klasse, als wir reingingen.
    »Ich schätze, sie suchen nach einem Opfer«, meinte Mookie. »Bestimmt suchen sie mich aus. Ich weiß es.«
    »Na ja, du fällst eben auf.« Ich deutete auf seine Schuhe.
    »Oh, Scheiße.« Mookie bückte sich und drehte beide Glühbirnen locker, sodass sie nicht mehr aufblitzten.
    »Das wäre ein guter Moment, um unsichtbar zu sein«, sagte Abigail. »Geh einfach weiter und beachte sie nicht.«
    »Klingt nach einem guten Plan«, sagte ich. Für mich war das ziemlich einfach. Ich hatte ja das ganze Agententraining hinter mir. Ich konnte an Leuten vorbeihuschen wie ein Schatten.
    Du siehst mich nicht , dachte ich, während ich an Ridley vorbeiging. Ich war ein Spion. Ich war ein Ninja. Ich war ein Jedi. Ich war unsichtbar.
    Da legte Ridley mir die Hand auf die Schulter. »Hey, Kleiner, du stinkst nach Pfirsich.«
    Ich erstarrte und sah zu ihm hoch. Die naheliegendste Antwort schien mir die beste zu sein. »Ja, das stimmt.«
    Er schubste mich. »Ich mag
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