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Schließe deine Augen

Schließe deine Augen

Titel: Schließe deine Augen
Autoren: John Verdon
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besänftigen. Verlegenes Schweigen trat ein. Schließlich raffte sich Gurney zu einer Frage auf. »Habt ihr in dem Haus was Interessantes gefunden?«
    »Was Interessantes? Allerdings. Viele interessante Videos. Junge Damen, die detailliert ihre Vorlieben beschreiben. Krankes Zeug. Echt krankes Zeug.«
    Gurney nickte. »Und sonst?«
    Hardwick schob die Schultern zu einem übertriebenen Achselzucken hoch. »Könnte sein. Wer weiß? Man strengt sich an, dass man den Überblick behält. Aber manchmal verschwindet einfach was. Wird nie erfasst. Wird aus Versehen vernichtet. Du weißt ja selbst, wie das ist.«
    Beide blieben eine Weile stumm.
    Hardwicks Blick wanderte durchs Zimmer und kehrte schließlich zu Gurney auf dem Krankenbett zurück. Er schien nachdenklich, dann amüsiert. »Weißt du, Gurney, die meisten Leute haben gar keine Ahnung, wie verkorkst du bist.«
    »Sind wir das nicht alle?«
    »Auf keinen Fall! Nimm mich zum Beispiel. Rein äußerlich bin ich vielleicht ziemlich verkorkst, aber tief drinnen bin ich ein Fels. Eine fein abgestimmte, ausgeglichene Maschine.«
    »Wenn du ausgeglichen bist …« Normalerweise hätte Gurney vielleicht eine treffende Erwiderung gefunden, aber das Dilaudid behinderte seinen Denkfluss, und er verstummte einfach.
    Nachdem sie sich noch eine Weile in die Augen geschaut hatten, machte Hardwick einen Schritt zurück. »Also, bis demnächst irgendwann.«
    »Klar.«
    Kurz vor der Tür wandte er sich noch einmal um. »Entspann dich, Sherlock. Alles unter Kontrolle.«
    »Danke, Jack.«
    Einige Minuten nach Hardwicks Abschied kehrte Madeleine mit einem kleinen Becher Kaffee zurück. Mit leicht gerümpfter Nase stellte sie ihn auf ein Metalltischchen in der Ecke.
    Gurney lächelte. »Nicht besonders?«
    Statt einer Antwort trat sie ans Bett. Sie nahm seine Hände in ihre und umschloss sie fest.
    Lange stand sie einfach nur bei ihm und hielt seine Hände.
    War es eine Minute oder eine Stunde? Er wusste es nicht.
    Alles, was er wahrnahm, war ihr unerschütterliches, liebevolles Lächeln – ein Lächeln, das so nur auf ihrem Gesicht erstrahlte.
    Es umhüllte ihn, wärmte ihn, beglückte ihn wie nichts anderes auf Erden.
    Er staunte, dass eine Frau, die alles so klar erkannte und das Licht der Welt in ihren Augen trug, etwas in ihm sah, das so ein Lächeln verdiente.
    Es war ein Lächeln, das in einem Mann den Glauben wecken konnte, dass das Leben schön war.

Danksagung
    Nach der Beendigung meines ersten Romans Die Handschrift des Todes hatte ich das große Glück, von der ausgezeichneten Agentin Molly Friedrich und ihren wunderbaren Mitarbeitern Paul Cirone und Lucy Carson vertreten zu werden.
    Dieses Glück bestätigte sich, als Rick Horgan das Buch für seinen Verlag Crown erwarb.
    Und noch immer kommen mir der Rat und die Unterstützung dieser ehrlichen, klugen und fähigen Menschen zugute. Ihre ideale Mischung aus scharfsinniger Kritik und aufmunternder Begeisterung haben in jeder Hinsicht zur Verbesserung meines neuen Romans Schließe deine Augen beigetragen.
    Rick, Molly, Paul, Lucy – ich danke euch!
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