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Schlangenküsse

Schlangenküsse

Titel: Schlangenküsse
Autoren: Jason Dark
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suspekt war.
    »He, was ist los, John? Du bist heute so friedlich. Liegt es am Wetter?«
    »Nein, an dem, was hinter uns liegt.«
    »Da war was mit dem Mann?«
    »Und ob. Hast du schon mal jemanden gesehen, der den Unterkörper in Schlangenform hat?«
    »Bitte?«
    »Ja, das stimmt.«
    Sie sah Suko an. »Hör mal, muss ich das glauben?«
    »Es entspricht leider den Tatsachen.«
    Glenda blies die Luft aus. Sie zupfte ihren engen schwarzen Rock zurecht und griff zu ihrem Kaffee. Eine weitere Frage stellte Glenda Perkins nicht, denn sie wusste auch so, dass wir ihr alles erzählen würden.
    Wenig später war sie eingeweiht und ziemlich blass geworden. Da sie einen kurzärmeligen, dünnen rosafarbenen Pullover trug, sahen wir auch die Gänsehaut auf ihren Armen.
    »Das ist uns widerfahren, Glenda«, sagte ich. »Wäre Suko mit seiner Peitsche nicht gewesen, sähe es jetzt anders aus.«
    »Nun mach mal keinen Wind, John«, sagte Suko. »Das hättest du auch geschafft. Die Kugeln hätten den Kopf ebenso zertrümmert, aber das ist vergessen. Wichtig ist die Zukunft.«
    »Habt ihr denn eine Spur?«, fragte Glenda.
    »Zumindest wissen wir, wo wir ansetzen können.«
    »Und das wäre?«
    »Aibon.«
    »Ja, toll. Aber du kannst dich nicht einfach in den Zug setzen und in das Druidenreich gondeln.«
    Ich setzte die leere Tasse ab. Während die beiden sprachen, hatte ich getrunken. »Das ist klar, Glenda, aber Mason Carter hat von einer Schlangen-Sekte gesprochen. Zudem von einer Carol Morgan und von einer Person, die Snake genannt wurde und so etwas wie ein Anführer gewesen sein muss.«
    »Außerdem hat er diese Carol bis in den Londoner Zoo verfolgt. In den Bereich der Reptilien. Ich denke schon, dass wir dort anfangen, nach Spuren zu suchen.«
    »Würde ich auch tun. Aber zuvor würde ich mich um diese Carol Morgan kümmern.«
    »Das versteht sich.«
    Glenda senkte den Kopf. Dabei stellte sie ihre Tasse zurück auf das Tablett. »Ich glaube euch ja jedes Wort. Aber zuzusehen, wie sich ein Mensch verwandelt, und selbst nicht eingreifen zu können, sogar mit dem Kreuz nicht, das muss doch schlimm für euch gewesen sein. Ich wäre da durchgedreht.«
    »Sind wir auch fast.«
    Als sie mein Lächeln sah, winkte sie nur ab. »Aibon und Schlangen«, sagte sie, »passt das zusammen?«
    »Ja«, sagte Suko. »Wir hatten vor Jahren schon einen Fall, bei dem sich beides traf. Da haben wir sogar Schlangen mit Menschenköpfen erlebt, was diesmal nicht der Fall gewesen ist. Aber frag mich nicht, was schlimmer gewesen ist.«
    »Ich werde mich hüten.«
    »Wichtig ist Carol Morgan.«
    Glenda und Suko schauten mich an. Dann lächelte ich mit schmalen Lippen. »Mason Carter hat sie verfolgt. Er ist ihr auch gefolgt. Wir kennen ihren Namen, aber wir wissen nicht, bei welcher Firma sie tätig war. Wir wissen auch nicht, was sie aus dem Labor gestohlen hat. Wir haben insofern einen Fehler begangen, dass wir bei Carter nicht nachgefragt haben. Aber keiner konnte ahnen, wie sich die Dinge bei ihm entwickelten.«
    »Können es Drogen gewesen sein?«, fragte Glenda.
    Ich zuckte mit den Schultern. »Alles ist möglich.«
    »Kann sein, dass diese Carol Morgan schon mal aufgefallen ist, dann wäre sie registriert. Ich besorge mal ihre Anschrift.« Glenda verschwand im Vorzimmer und nahm ihre Tasse mit.
    Ich schaute Suko an. »Weißt du, was mir soeben durch den Kopf geht?«
    »Nein.«
    »Dass der Zoo geschlossen ist.«
    »Wegen der Seuche?«
    »Genau.«
    »Das darf uns nicht kümmern.«
    Da hatte er Recht. Wenn ich an die verdammte Seuche dachte – dabei ging es mir nicht mal um BSE überkam mich die Wut. Ich hatte allmählich den Eindruck, dass es nichts gab, was in unserem Land noch ausgespart wurde. Da kam alles Negative zusammen. Die Bevölkerung musste sich darauf einstellen, damit zu leben, zumindest für die nächste Zeit.
    »Wer will, der kommt auch so in den Zoo hinein«, sagte Suko. »Wir würden sogar eine offizielle Erlaubnis erhalten, aber das wäre noch zu überlegen.«
    »Finde ich auch.«
    Wenn nichts über Carol Morgan zu finden war, mussten wir einen anderen Weg gehen. Ich konnte mir vorstellen, dass jemand wie Mason Carter Unterlagen über seine Fälle aufbewahrte. Da lohnte sich dann eine Durchsuchung seiner Wohnung. Wo er lebte, ließ sich leicht herausfinden.
    Nicht so bei Carol Morgan. Glenda Perkins kehrte mit einem ziemlich trotzigen Gesicht zurück in unser Büro. »Also, das eine vorweg«, sagte sie, »eine E-Mail Adresse hat
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