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Schlachtfeld der Verfluchten

Schlachtfeld der Verfluchten

Titel: Schlachtfeld der Verfluchten
Autoren: Jason Dark
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schwieg zunächst.
    »Du hast mich verstanden?«
    »Ja, sehr gut sogar.«
    »Und was sagst du dazu. Ich nehme ja stark an, dass du ihn gekannt hast?«
    »Sag mir bitte, wie er ums Leben gekommen ist.«
    »Er wurde erschossen. Nur nicht mit einer Kugel, sondern mit einem Pfeil.«
    Schweigen. Nur das leichte Rauschen und Knacken in der Leitung. Ich wartete geduldig, doch bevor ich etwas sagen konnte, ergriff sie das Wort.
    »Es ist also passiert.«
    »Genau. Und du weißt mehr, nicht?«
    »Ich habe es befürchtet«, gab sie zu. »Und ich habe ihm als Notfall Informationen über dich mitgegeben. Er sollte sie einsetzen, wenn die Gefahr zu groß wurde.«
    »Das hat er nicht mehr geschafft. Man fand ihn vor einigen Stunden tot auf einem Gehsteig. Der Pfeil ragte weit aus seiner Brust hervor, und wir müssen den Täter finden, der möglicherweise auch eine Täterin sein kann, wie wir aus bestimmten Unterlagen entnahmen.«
    »Dann kann er es geschafft haben«, sagte Karina.
    »Was, bitte?«
    »Er ist einem uralten Geheimnis auf die Spur gekommen. Es geht um ein kriegerisches Volk, das den Menschen unter dem Namen Amazonen bekannt ist.«
    »Die zur Zeiten der Griechen gelebt haben und ausgestorben sind.«
    »Sagt man, John.«
    »Du glaubst nicht daran?«
    Karina Grischin lachte. »Das hat vor allen Dingen Linkow nicht getan, mein Lieber. Er war davon überzeugt, dass es sie noch gibt. Er forschte, er wollte es genau wissen. Als er die Einladung nach London bekam, hat er sofort zugegriffen, aber seine Forschungen wollte er nicht unterbrechen, und er muss dem Geheimnis verdammt nahe gekommen sein, sonst hätte man ihn nicht getötet. Und das durch einen Pfeil. Zudem sind die Amazonen bekannt dafür, dass sie nicht nur mit Pfeil und Bogen umgehen konnten, sondern auch mit anderen Waffen, seien es nun Schwerter, Lanzen oder Dolche.«
    »Okay, Karina. Es hat sie also gegeben!«
    »Ja!«, lautete die feste Antwort.
    »Es gibt sie immer noch?«
    Diesmal sagte sie nichts. Zumindest nicht sofort. »Wenn wir Linkow’s Aussagen trauen wollen, dann können wir davon ausgehen, dass sie nicht ausgestorben sind. Es gibt sie noch. Zwar nicht in dieser Masse, aber Einzelne werden noch existieren.«
    »Ich frage mich, wie sie überleben konnten?«
    Sie lachte. »Das fragen wir uns auch. Und weiterhin, ob es ein normales Überleben war.«
    »Genauer, bitte!«
    »Ich denke, dass die Amazonen, nachdem die großen Kämpfe vorbei waren, sich wieder in die Steppen zurückgezogen haben, wo sie sich mit anderen Völkern mischten. Das ist ebenfalls eine allgemein verbreitete Theorie. Und eine, die gut nachzuvollziehen ist.«
    »Dafür braucht man keinen Menschen umzubringen.«
    »Da stimme ich dir zu, John.«
    Ich räusperte mich vor meiner letzten Frage. »Was also hat er herausgefunden?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    Karina Grischin mochte zwar für den Geheimdienst arbeiten wie auch ihr Chef und Freund Wladimir Golenkow, aber dennoch glaubte ich ihr.
    »Du weißt also nichts?«
    »Nun... Serge Linkow war davon überzeugt, dass er sie finden könnte. Die Amazonen, meine ich. Nicht die, die sich vermischt haben mit anderen Völkern. Er suchte die echten, und er war sogar davon überzeugt, dass es noch eine Anführerin gibt. Eine, die auf dem Schlachtfeld der Verfluchten ihre Frauen in einen letzten Kampf geführt hat. Er hat den Namen Atema herausbekommen, aber ich weiß nicht, ob das alles so stimmt. Mir hat er nichts gesagt. Er wollte sich mir erst offenbaren, wenn es konkrete Hinweise gibt. Die scheint er nun gefunden zu haben, aber es ist zu spät. Die andere Seite war ihm bereits auf der Spur und hat sie bis nach London verfolgt. Er hat dich leider vor seinem Tod nicht angerufen. Ein Fehler, das gebe ich zu, aber was sollen wir machen?«
    »Hatte er mit dir Kontakt?«
    »Nicht in den letzten Wochen. Dabei habe ich ihm gesagt, dass er auch mich anrufen kann, wenn er sich verfolgt fühlt. Dieses Auffinden der Amazonen ist von einem nationalen Interesse, auch wenn die Schlagzeilen der letzten Zeit durch die verfluchten Terroranschläge leider anders lauten. Unser Land ist wie gelähmt, das gebe ich zu. Und ich denke, dass du es auch merken wirst, wenn du hier eintriffst.«
    »Du erwartest mich in Moskau?«
    »Es wird darauf hinauslaufen, John. Die Amazonen sind eine rein russische Angelegenheit, so wie die Landkarte heute aussieht. Es haben ja Archäologen in der Steppe Gräber gefunden. Und nicht nur an einer Stelle ziemlich weit im Osten,
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