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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman
Autoren: Catherine Bourne
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eine Gabe von den anderen beiden, so dass alle drei zwei Geschenke bekamen.
    Joanne machte den Anfang.Von Cherry bekam sie eine Dose mit selbst gebackenen Plätzchen. Als sie den Deckel öffnete, strömte ihr ein wunderbarer Butterduft entgegen, der sie alle an die Kindheit erinnerte. Joanne reichte die Plätzchen herum und begann mit vollem Mund das nächste Geschenk auszupacken. Es war eine Schachtel wie für eine Bowlingkugel. Sie öffnete sie und nahm den Inhalt von einem Seidenpapierkissen.
    »Wow!«, rief sie. »Das ist aber toll!«
    »Für dein nächstes Motorrad«, sagte Grace.
    Es war ein neuer, hypermoderner Sturzhelm aus einem neuen Kunststoffmaterial mit einem Muster aus lila-weiß-blauen Kreisen. Joanne setzte ihn auf. »Mit dem Ding könnte ich bis zum Mars fliegen«, sagte sie durch den Sichtschutz, der aus einem Material bestand, das nie beschlug. »Danke!«
    »Jetzt bin ich dran!«, rief Cherry in kindlicher Begeisterung. Sie nahm zuerst das kleinere der beiden Päckchen. Es stammte von Joanne und sah aus wie ein Pillendöschen. Cherry öffnete es. »Nagellack!«
    »Nein, nicht bloß Nagellack«, erklärte Joanne. »Er heißt Cherry Baby und ist mit Platinstaub hergestellt. Sehr teuer und sehr chic. Das haben sie zumindest bei Bergedorfs gemeint.«
    »Wie toll!«, rief Cherry begeistert. Sie konnte es nicht abwarten, sich mit dem kirschroten Nagellack die Zehennägel zu lackieren, und suchte schon nach einem
Vorwand, mitten im Dezember Sandalen zu tagen. Rick Nash hatte ihr oft Komplimente zu ihren Füßen gemacht. Sie fragte sich, wie er wohl Weihnachten verbracht hatte und ob ihm seine neue Stelle am Crandall Medical Center in West Orange, New Jersey, gefiel. Sie wünschte ihm nichts Gutes, hoffte aber, dass er aus dem Vorfall etwas gelernt hatte.
    »Und jetzt das andere«, sagte Joanne und zeigte auf Grace’ Geschenk. Cherry riss sich aus ihren Gedanken und begann, die nächste Schachtel auszuwickeln.
    Grace sah Cherry aufmerksam zu und fürchtete plötzlich, das Falsche ausgesucht zu haben. Sie hatte es mit dem Gedanken gekauft, Cherry zu ermutigen und zu loben. Nun sah sie, wie Cherrys Miene sich von Vorfreude über Unsicherheit und Erkennen in reines Entzücken verwandelte.
    »Wow!«, sagt Joanne. »Ist das ein Littman ? Das ist das Beste. Das ist Spitze!«
    »Danke!«, rief Cherry. Sie war gerührt von der Geste und dem Objekt selbst. Es war in Styropor verpackt und strahlte die gleiche Solidität aus wie ein Montblanc-Füller oder eine Rolexuhr.
    »Das«, meinte Joanne, »ist das beste Stethoskop der Welt.«
    »Die im Krankenhaus sind in Ordnung«, meinte Grace, »aber es ist viel schöner, ein eigenes zu haben.«
    Cherry schlang Grace die Arme um den Hals. Dann umarmte sie Joanne ebenfalls. »Danke, ihr beiden.«
    »Okay«, meinte Joanne, »Grace, und jetzt du.« Sie reichte Grace ein Päckchen. »Mit allen guten Wünschen.«

    »Danke«, erwiderte Grace lächelnd. »Was es wohl ist?« Sie öffnete das Päckchen sorgfältig, damit sie das Papier nicht beschädigte - eine sparsame Haltung, die sie von ihrer Großmutter übernommen hatte. »Oh, mein Gott, Joanne, du musst völlig verrückt geworden sein!« Sie hielt drei Slips von Intimissima in die Höhe. Alle drei waren sehr knapp und in leuchtenden Farben: Neongrün, Quietschrosa und Grellorange.
    »Sind die süß!«, sagte Cherry sehnsüchtig, und Grace meinte lachend: »Na! Hoffentlich passen sie mir auch!« Sie begriff, dass Joanne ihr damit verständlich machen wollte, sich wieder um eine Beziehung zu bemühen. Grace rutschte auf den Knien zu Joanne und umarmte sie mit den Worten: »Ich will nicht fragen, woher du weißt, dass ich Unterwäsche brauche, aber genau das trifft zu!«
    »Jeder braucht Unterwäsche«, meinte Joanne. »Du solltest mal sehen, was ich für mich selbst ausgesucht habe. Tony fand das nicht so gut, aber ich habe ihm gesagt, ein Mädchen braucht was Hübsches zum Anziehen.«
    Das letzte Geschenk stammte von Cherry. Wieder öffnete Grace die rechteckige Schachtel sehr vorsichtig - es war eine Flasche Veuve Cliquot .
    »Champagner«, hauchte Grace überrascht.
    »Für Silvester«, sagte Cherry.
    »Ich arbeite Silvester«, meinte Grace. »Trinken wir sie heute Abend!«
    »Du arbeitest Silvester?«, fragte Cherry.
    »Natürlich arbeite ich Silvester. Wann arbeite ich mal nicht? Ich hasse Silvester.«
    »Na, das musst du dir nochmal überlegen«, meinte
Cherry, »ich habe nämlich deine Schicht übernommen.«
    Grace sah
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