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Schicksalspfad Roman

Schicksalspfad Roman

Titel: Schicksalspfad Roman
Autoren: Catherine Bourne
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zu Mr. Conners Ärzteteam.« Dann verstummte sie, als wäre keine weitere Erklärung nötig.
    »Ärzteteam?«, fragte der Assistent und ließ den Blick über die Uniformen und die Stethoskope schweifen. Er wollte wohl nicht so wirken, als wäre er darüber nicht informiert. »Klar, gehen Sie hinters Haus. Ich hoffe, es ist alles in Ordnung.«
    »Keine Sorge«, meinte Joanne. »Dafür sind wir ja da.«
    Cherry lächelte dem jungen Mann im Vorbeigehen verführerisch zu. Sie gingen über einen schmalen Pfad zwischen gestutzten Büschen zum hinteren Teil des Hauses, wo um einen leuchtend blauen Swimmingpool herum gerade die Filmkameras aufgebaut wurden. Am Rand standen dicht nebeneinander zwei Sonnenliegen. Auf einer lag Matt Conner in einer knappen schwarzen Badehose und mit Sonnenbrille. Neben ihm lag Tania St. Clair in einem winzigen weißen Bikini und cremte sich gerade die gebräunten Beine ein.
    »Bingo«, sagte Joanne. »Und jetzt?« Sie mussten sich nur noch an der Gruppe des Filmpersonals mit ihren Sprechfunkgeräten, Kameras und Kopfhörern vorbeischmuggeln. Zwei Kameras waren auf die Schauspieler gerichtet. Über ihnen schwebte ein Mikrofonverstärker. Alle waren so damit beschäftigt, die Szene zu filmen, dass Joanne und Cherry überhaupt nicht auffielen.
    »Ruhe!«, dröhnte eine Stimme. Alle verstummten.
    »Sehr beeindruckend«, flüsterte Joanne. Dann griff sie Cherry am Arm und ging mit ihr bis auf drei Meter Entfernung zu den Schauspielern. Sie waren aber noch
durch eine Reihe von Technikern und Assistenten von ihnen getrennt. »Und … Action!«, rief der Regisseur von seinem Klappstuhl aus.
    Im grellen Licht der Scheinwerfer nahm Tania einen kleinen Schluck von einem blauen Daiquiri.
    »Das trinke ich doch sonst immer!«, zischte Cherry.
    »Schschhh«, ermahnte Joanne sie und reckte den Hals.
    »Wie können wir denn in Verdacht geraten sein?«, fragte Tania, die Mrs. Jones spielte. »Bruce hat uns doch so sehr mit unserer Beziehung geholfen. Wir hatten wirklich ziemliche Probleme - was hauptsächlich meine Schuld war -, aber Bruce hat uns geholfen.«
    »Meinst du wirklich, dass er uns geholfen hat?«, fragte Matt.
    »Du etwa nicht?«, fragte Tania herausfordernd.
    Matt wandte sich an seine »Frau« und sah sie an. Sie erwiderte den Blick. Es schien, als wollten sie sich küssen. Aber das passierte nicht. Sekunden verstrichen. Tania sah sich nach dem Regisseur um.
    »Schnitt!«, gellte der Regisseur.
    Matt schüttelte den Kopf und nahm die Sonnenbrille ab. »Sorry, Jason«, sagte er. »Fehlzündung. Ich weiß den Text. Nochmal von vorn.«
    »Sprich es erst nochmal durch«, erwiderte Jason, dem die Ungeduld anzumerken war. Er war kaum älter als fünfunddreißig. Matt sagte seufzend die Zeilen auf. »Nein, ich glaube nicht, dass er uns geholfen hat. Ich denke, er hat uns bloß Geld abgenommen, das ist alles. Er war ein Betrüger, und wenn du mich fragst, ist er deshalb …« Matt wusste nicht weiter.

    »… umgekommen«, ergänzte Tania.
    »Umgekommen?«, wiederholte Matt. »Warum sagen wir umgekommen und nicht umgebracht worden ? Oder erschossen. Umgekommen ?«
    »Jesus Christus«, stöhnte Jason.
    Cherry sah ihre Chance. »Komm«, sagte sie, und noch ehe Joanne sie aufhalten konnte, war Cherry bei Jason und sagte: »Hi, wir gehören zum Ärzteteam von Mr. Conner und möchten nur eben kontrollieren, ob alles in Ordnung ist«, - begleitet von einem bewundernden, einschmeichelnden Lächeln. Joanne ergänzte Cherrys Vorstellung mit einer Dosis ärztlicher Autorität und steckte sich das Stethoskop in die Ohren. Zusammen traten sie zu Matts Liege. Matt starrte sie an, ohne sie zu erkennen. Joanne konnte bloß hoffen, dass Cherry wusste, was sie tat, denn sie spürte, wie in den Leuten ringsum Misstrauen aufflackerte.
    »Hi, Matt!«, flötete Cherry so freundlich, wie sie zu allen ihren Patienten war. »Wir sind nur gekommen, um dir zu sagen, dass Grace dich wirklich liebt.«
    »Ruf sie an«, ergänzte Joanne und setzte das Stethoskop auf seine Brust. »Sie wartet darauf.«
    »Wie bitte?«, ertönte da die schrille Stimme von Tania St. Clair hinter ihnen. Die sonnengebräunte langbeinige Schönheit schob sich zwischen Matt und die Krankenschwestern.
    »Wer sind Sie?«, forderte sie. »Und wer ist Grace?« Dann fragte sie Matt: »Wer sind die beiden?«
    »Keine Ahnung«, meinte Matt achselzuckend. »Ich glaube, sie haben mich in New York gepflegt.«
    »Oh mein Gott, und sie verfolgen dich bis hierher?«
Dann
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