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Schicksalsnacht in Los Angeles - Baccara Bd 1613

Schicksalsnacht in Los Angeles - Baccara Bd 1613

Titel: Schicksalsnacht in Los Angeles - Baccara Bd 1613
Autoren: Kathie Denosky
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Gänsehaut.
    „Das war hervorragend“, antwortete sie und trat schnell einen Schritt zur Seite. Nachdem sie sich halb zu ihm umgedreht hatte, meinte sie: „Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst. Ich habe zu arbeiten.“ Sie wandte sich zum Gehen, aber Jake folgte ihr. Am liebsten wäre sie gerannt, um ihn abzuschütteln.
    „Ich fände es gut, wenn du mit mir einen Rundgang machst, sobald du Zeit hast.“
    „Ich bin sicher, du musst dein Gepäck noch ausladen“, meinte Heather. Sie wusste, dass er erst vor wenigen Minuten angekommen war. Die Haushälterin Clara Buchanan hatte sie auf dem Handy angerufen, als Jake das Tor zum Grundstück passiert hatte.
    Während sie ihre Schritte beschleunigte, widerstand sie der Versuchung, ihn anzusehen. Sie hatte bereits gemerkt, wie vorteilhaft das enge grüne T-Shirt seinen durchtrainierten Oberkörper zur Geltung brachte und die muskulösen Arme betonte. Aber davon wollte Heather jetzt nichts wissen.
    „Ich bin vier Tage lang auf dem Weg von Los Angeles hierher quasi im Wagen eingesperrt gewesen. Ich bin froh, jetzt an der frischen Luft zu sein.“
    „Vormittags gibt es hier immer viel zu tun. Da bleibt kaum Zeit, sich um etwas anderes zu kümmern als um die Ställe und die Tiere.“
    Nachdem sie die Stallungen betreten hatten, nahm Heather eine Leine vom Haken, ging in eine der Boxen und führte Silver Bullet, einen Apfelschimmelwallach, heraus. Sie war froh, so wenigstens kurz aus Jakes Nähe zu kommen. Routiniert befestigte Heather eine zweite Leine an Silver Bullets Halfter und hakte die beiden Enden in zwei Eisenringen ein, die auf der Höhe der Sattelkammer an den gegenüberliegenden Wänden des Mittelgangs im Stall eingelassen waren. Dann begann sie, das große Pferd zu striegeln.
    „Na schön“, meinte Jake, nachdem er ihr eine Weile zugesehen hatte. „Dann eben heute Nachmittag. Das reicht auch noch.“
    „Tut mir leid, aber mein Tag ist schon verplant. Morgen sieht es auch nicht viel besser aus.“
    „Dann musst du eben umdisponieren“, sagte er jetzt in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Offenbar verlor er allmählich die Geduld.
    Heather sah auf und schaute ihm das erste Mal seit dem Wiedersehen richtig in die Augen. Er hatte unbeschreiblich schöne blaue Augen, die in diesem Moment gefährlich funkelten. Sie schluckte. „Sonst noch etwas, Mr. Garnier?“, fragte sie schließlich.
    Er runzelte die Stirn und musterte sie finster, ohne ein Wort zu sagen. Nach einer Weile erklärte er: „Den Abend kannst du dir auch gleich frei halten. Es könnte spät werden. Nach dem Rundgang möchte ich mit den Angestellten sprechen, und nach dem Dinner sehen wir beide uns die Buchhaltung an.“ Er wandte sich zum Gehen, drehte sich jedoch noch einmal halb zu ihr um und meinte über die Schulter: „Wir sehen uns nach dem Lunch.“
    Heather blickte ihm sprachlos hinterher. Plötzlich verspürte sie einen weichen Stoß an ihrem Knie und sah lächelnd auf ihren Berner Sennenhund, der sich ihr unbemerkt genähert hatte. „Als Wachhund lässt du aber neuerdings sehr zu wünschen übrig, Nemo“, tadelte sie ihn amüsiert. „Statt Halunken zu vertreiben, liegst du auf deiner Wolldecke im Büro und schläfst.“
    Zweifellos frei von jedem Unrechtsbewusstsein, wedelte der große Hund mit dem Schwanz. Heather seufzte resigniert und fuhr fort, den Wallach zu striegeln. Als sie erfahren hatte, dass ausgerechnet Jake Hickory Hills übernahm – wie immer es dazu gekommen sein mochte –, hatte sie nicht geglaubt, dass es für sie zum Problem werden würde. Was zwischen ihnen gewesen war, lag weit über ein Jahr zurück. Außerdem hatte Heather sich vorgenommen, Arbeit und Privates strikt voneinander zu trennen.
    Dummerweise war das, wie sich jetzt herausstellte, leichter gesagt als getan. Allein seine Stimme zu hören genügte, und unweigerlich stürmten die Erinnerungen an jene unglaubliche Nacht wieder auf Heather ein. Sie wusste noch genau, wie er ihren Namen gerufen hatte, als sie miteinander geschlafen hatten. Sekundenlang lehnte Heather die Stirn an die Schulter des Pferds. Sie hatte sich eingeredet, dass es zu dieser einen Nacht mit Jake nur so gekommen war, weil sie ein bisschen zu tief ins Champagnerglas geschaut hatte. Vielleicht hatte sie sich auch nur einsam gefühlt und sich deshalb bloß eingebildet, dass Jake unwiderstehlich war. Über die Monate hatte sie sich das immer wieder gesagt.
    Doch spätestens jetzt war klar, dass sie sich damit lediglich
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