Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Scherben bringen Glück und Liebe (Bianca) (German Edition)
Autoren: Linda Winstead Jones
Vom Netzwerk:
an. Ihre Augen funkelten. Am liebsten hätte er sich noch einmal in Ruhe mit ihr unterhalten. Immerhin waren sie jetzt Nachbarn, und ihr erstes Zusammentreffen war alles andere als glücklich verlaufen. Aber so, wie sie ihn gerade ansah … war das vielleicht keine so gute Idee.
    „Ja, bitte?“, hakte sie nach, nachdem er sie sekundenlang schweigend angeschaut hatte – wie ein Volltrottel.
    „Es tut mir leid, dass wir uns ausgerechnet unter so blöden Umständen kennengelernt haben“, begann er und überlegte verzweifelt, wie er das Gespräch fortsetzen sollte. Sollte er sie vielleicht nach den besten Einkaufsmöglichkeiten in der Gegend fragen? Nach dem nächsten Kino? Oder danach, wie sie mit den anderen Nachbarn zurechtkam?
    Aber offenbar wollte die Frau im Moment am liebsten in Ruhe gelassen werden. Und das konnte er durchaus verstehen. „Ich … passe von jetzt an auf, dass meine Kinder Sie nicht mehr stören.“
    Ihre Miene entspannte sich. „Es tut mir leid, wenn ich vorhin etwas heftig geworden bin.“ Schon wieder versuchte sie, unauffällig ihre Brüste zu bedecken. „Es sind ja noch Kinder, und ich weiß, dass sie das Fenster nicht mit Absicht kaputtgemacht haben.“
    Cole schob die Hände in die Hosentaschen. Warum bin ich ihr bloß nachgelaufen? fragte er sich. Eigentlich lag die Antwort auf der Hand: Lauren Russell war eine attraktive, interessante junge Frau, außerdem hatte er sich schon seit Tagen nicht mehr mit einem erwachsenen Menschen unterhalten. Zum Glück hatte er inzwischen Routine darin, sich aus unangenehmen Situationen wieder herauszuwinden. „Dann weiß ich ja, an wen ich mich wenden kann, wenn ich mal einen Babysitter brauche“, erwiderte er.
    Lauren Russell starrte ihn so entsetzt an, dass er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte. „Hey, das war doch bloß ein Scherz.“
    Sie senkte den Kopf, verabschiedete sich höflich und lief dann zu ihrem Haus. Diesmal ließ er sie einfach gehen.
    Lauren beugte sich über ihren Bildschirm. Gerade gab ihr Magen ihr hörbar zu verstehen, dass es Zeit fürs Mittagessen war. Zum Glück hatte sie noch einen Rest Gemüselasagne von gestern im Kühlschrank – eines ihrer Lieblingsgerichte. Inzwischen hatte sie auch ihren Artikel fertiggeschrieben und an die Zeitung gemailt, die Glasscherben vom Fußboden gesammelt und alle kleineren Splitter weggesaugt. Außerdem hatte sie ein Stück Karton vor das große Loch in der Scheibe geklebt.
    Bevor sie sich die Lasagne aus dem Kühlschrank aufwärmte, wollte sie noch ein bisschen im Internet surfen. Das Internet war wirklich eine tolle Sache. Zahlreiche Leute, die nach einem Rezept suchten, landeten beim Googeln auf Laurens Website. Das war aber noch nicht alles: Die Suchmaschine eignete sich auch hervorragend dafür, neue Nachbarn auszuspionieren.
    Da weder „Cole“ noch „Donovan“ besonders außergewöhnliche Namen waren, hatte Lauren nicht damit gerechnet, ihn so leicht zu finden. Aber zu ihrer Überraschung war gleich ihr erstes Suchergebnis ein Treffer. Ja, das war eindeutig ihr neuer Nachbar auf dem Bild neben dem Artikel!
    Wenn sie sich selbst auch nur ein bisschen für Baseball interessierte, hätte sie ihn wahrscheinlich längst erkannt: Offenbar war Cole Donovan nämlich vor ein paar Jahren noch ein echter Star auf dem Gebiet gewesen. Lauren musste sich erst durch ein paar weitere Links klicken, um herauszufinden, warum er sich so plötzlich von seiner vielversprechenden Karriere verabschiedet hatte.
    Als sie den entscheidenden Artikel las, schluckte sie. Ihr Nachbar hatte ja schon erwähnt, dass seine Frau gestorben war, jetzt erfuhr Lauren Genaueres: Mary Donovan war urplötzlich im Supermarkt tot umgefallen. Offenbar war sie mit einem schweren Herzfehler geboren worden, von dem sie aber nichts gewusst hatte. Als Lauren die Geschichte las, lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter. Unfassbar – wie ein Mensch eben noch am Leben sein konnte und dann auf einmal … tot. Es gab auch niemanden, den man für diesen Tod verantwortlich machen konnte: keinen angetrunkenen Fahrer und keinen Arzt, der eine Fehldiagnose erstellt hätte. Die junge Frau war damals neunundzwanzig Jahre alt gewesen, genau wie ihr Mann. Die beiden hatten sich an der Highschool ineinander verliebt.
    Lauren las weiter. Nach dem Tod seiner Frau hatte Cole beschlossen, als alleinerziehender Vater ganz für seine Kinder da zu sein – statt die drei bei Verwandten unterzubringen oder eine Nanny
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher