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Schenk mir nur eine Nacht

Schenk mir nur eine Nacht

Titel: Schenk mir nur eine Nacht
Autoren: Emma Darcy
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überwinden und niederreißen, sagte er sich entschlossen und nahm ihre Hand in seine, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    Sogleich drehte sie sich zu ihm um und schaute ihm in die Augen. Aber ihr Blick wirkte so nachdenklich, als wäre sie ganz weit weg. Luis' Mut sank. Mit den Fingern streichelte er ihre Hand und sehnte sich danach, ihre Seele erreichen und anrühren zu können. Plötzlich änderte sich ihre Miene, und Shontelle ließ ihn teilhaben an ihren wehmütigen Gedanken.
    "In unserer Familie hat es nie Tragödien gegeben, Luis. Es tut mir Leid, dass ich nichts verstanden habe. Ich wusste nicht, wie Menschen auf dramatische Ereignisse reagieren." Sie drückte seine Hand. "Ich bin froh, dass ich heute Nacht damit konfrontiert worden bin, auch wenn es schwierig für mich war.
    Wahrscheinlich war es gut für uns alle, für euch und für mich.
    Ich habe begriffen, dass nicht alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint."
    Ihre Worte ließen ihn erleichtert aufatmen. Er konnte weder Ablehnung noch irgendwelche Vorbehalte ihm gegenüber heraushören. "Was meinst du damit?" fragte er.
    Sie zuckte die Schultern. "Ich hatte geglaubt, deine Mutter würde mich aus Snobismus zurückweisen, und ich habe nicht damit gerechnet, dass es sich jemals ändern würde. Aber das, was ich für Snobismus gehalten habe, ist etwas anderes, es geht viel tiefer..."
    "Es hat etwas mit Macht zu tun, Shontelle", half er ihr weiter, als sie sich unterbrach.
    "Ja, das habe ich eingesehen." Sie nickte und suchte dann besorgt seinen Blick. "Wird es Auswirkungen haben auf eure Geschäftsbeziehungen mit den Gallardos?"
    "Wohl kaum. Sie können unserem Unternehmen nicht schaden, selbst wenn sie es versuchen. So leicht sind wir nicht anzugreifen, wir sind nicht anfällig für Querschüsse. Vielleicht ziehen sie sich aus einigen Projekten zurück, die wir gemeinsam bearbeiten, doch insgesamt sind wir völlig unabhängig voneinander."
    Shontelle seufzte erleichtert auf und betrachtete dann nachdenklich den Ring, Luis' Geschenk, an ihrer linken Hand, die in ihrem Schoß lag. Trotz des schwachen Lichts, das die Straßenbeleuchtung verbreitete, funkelten der Smaragd und die Diamanten, als sie die Finger ausstreckte und die Hand leicht bewegte.
    Wieder war Luis völlig verunsichert. Hatte er die falsche Wahl getroffen? Würde sie den Ring abstreifen und ihm zurückgeben?
    "Letzte Nacht ... dachte ich, alles wäre vorbei und vergessen, was ... einmal zwischen uns war", sagte sie ruhig und betrachtete immer noch den Ring, als wäre sie unschlüssig, was sie davon halten sollte. Offenbar konnte sie sich nicht entschließen zu glauben, was Luis damit ausdrücken wollte.
    Er verfluchte sich insgeheim und wünschte, er könnte die Zeit zurückdrehen und alles anders machen. Vielleicht hätte sie ihm in der vergangenen Nacht die Wahrheit gesagt, wenn er ihr entgegengekommen wäre und ihr gezeigt hätte, dass ... Ja, was eigentlich? Er war so verbittert, zornig und frustriert gewesen, dass er überhaupt nicht in der Lage gewesen war, Gefühle zu zeigen oder über seine Liebe zu sprechen. Warum sollte sie ihm ausgerechnet jetzt glauben?
    Verzweifelt suchte er nach einer Antwort auf Shontelles Bemerkung. Ihm fiel jedoch keine passende ein. Statt dessen wurde das Verlangen, sie in die Arme zu nehmen, immer stärker. Er konnte sich kaum noch beherrschen. Ich muss ihr zeigen und sie spüren lassen, was ich für sie empfinde, überlegte er verzweifelt.
    "Es wäre mir lieber, du würdest es mir sagen", fuhr sie fort.
    Er musste sich auf das Gespräch konzentrieren und die leidenschaftlichen Gefühle eine Zeit lang vergessen. "War das, was heute Nacht ...?" Sie zögerte und verzog leicht die Lippen.
    "Ich meine, es diente doch nur einem bestimmten Zweck, oder?"
    "Nein!" rief er ungestüm aus. Seine innere Anspannung wurde so unerträglich, dass er glaubte, jeden Moment die Kontrolle zu verlieren. "Du liebe Zeit! Sieh mich doch an!"
    Mit großen Augen blickte sie ihn an. In ihrem Gesicht schien sich sein eigenes verzweifeltes Verlangen zu spiegeln.
    "Letzte Nacht habe ich dich' gehasst, Shontelle. Ich habe dich gehasst wegen der zwei trostlosen Jahre, in denen ich mich nach dir gesehnt habe. Die Liebe, die uns verbunden hatte, war für mich noch so lebendig wie am ersten Tag. Ich brauchte dich und wollte mit dir zusammen sein. Und als mir dann heute klar wurde, dass du mich damals wirklich geliebt hast, dass du mich nicht nur benutzt hast ..." Plötzlich erinnerte
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