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Schenk mir nur eine Nacht

Schenk mir nur eine Nacht

Titel: Schenk mir nur eine Nacht
Autoren: Emma Darcy
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Zeit lang ließ sie ihn gewähren. Doch nach einer kunstvollen Drehung übernahm sie die Führung und forderte ihn geradezu heraus mit kleinen Einlagen, abgeänderten Schrittfolgen und verführerischen Bewegungen. Sie zwang ihn praktisch, sich den Figuren und Drehungen, die sie sich ausdachte, anzupassen.
    Sekundenlang blickte er sie verblüfft an. Dann durchschaute er ihre Absicht und reagierte auf seine Art. Er presste ihren Oberschenkel zwischen seine und beugte sich mit ihr weit hinunter. Dabei hielt er sie so fest umschlungen, dass er mit der Hand die Unterseite ihrer rechten Brust berühren konnte.
    "Nimmst du dir schon wieder, was du haben willst, Luis?"
    fragte sie leise.
    "Nein, ich gebe dir alles, was ich habe", antwortete er. Dabei blickte er sie so voller Verlangen an, dass ihr bewusst wurde, wie sehr er sie immer noch begehrte.
    Hat er vielleicht nie aufgehört, mich zu begehren? überlegte Shontelle. Erregung breitete sich in ihr aus. Und dann wurde aus dem eleganten, kühl-beherrschten Tango, den sie bis zu dem Moment aufs Parkett gelegt hatten, eine hinreißend erotische Aufführung mit viel Zärtlichkeit, gepaart mit Sexualität und Aggressivität.
    Sie ließ ihn spüren, dass sie ihn auch begehrte. Aber wenn Luis sie wirklich heiraten wollte, würde er ihr erst einmal einiges erklären müssen.
    Geschickt gelang es ihm, die Führung wieder zu übernehmen.
    Als Shontelle es merkte, ließ sie sich mit einer graziösen Bewegung an seinem Körper entlanggleiten und spürte dabei deutlich, wie erregt er war.
    Dann gaben sie sich ganz der Musik und ihren
    leidenschaftlichen Gefühlen hin, die sie mit diesem Tanz ausdrücken konnten. Shontelle wurde bewusst, dass sie Luis in nichts nachstand. Sie bewegte sich genauso geschmeidig und aggressiv zugleich wie er, ihre Bewegungen wirkten genauso sinnlich wie seine, und sie waren von der gleichen leidenschaftlichen Begeisterung erfasst.
    Als die Musik endete, atmeten sie schwer. Shontelles Brüste hoben und senkten sich an Luis' Brust, ihre Körper schienen miteinander zu verschmelzen. Sie hatte den Kopf nach hinten geneigt, und ihr langes Haar schwang noch hin und her.
    Aber das ist noch längst nicht alles, dachte sie freudig erregt.
    Luis wollte mehr, das war ihr klar. Und die Hoffnungen, die ihr so dumm und unsinnig vorgekommen waren, wollte sie nicht schon wieder verdrängen.

17. KAPITEL
    Habe ich genug getan? überlegte Luis besorgt, als er Shontelle beobachtete, wie sie sich mit Patricio zu den Walzerklängen drehte, was er gerade noch ertragen konnte.
    Niemals hätte Luis zugelassen, dass sie mit einem anderen Mann Tango tanzte. Am liebsten hätte er sie ganz für sich allein beansprucht. Doch ihm war natürlich klar, dass sie auch mit seinem Bruder und den anderen Männern tanzen musste, die sie immer wieder aufforderten. Damit bewies man ihr und ihm, dass man sie voll und ganz akzeptierte.
    Bis jetzt war alles so verlaufen, wie er es sich vorgestellt hatte. Shontelle spielte ihre Rolle perfekt. Doch was sie wirklich empfand und was sie dachte, würde er erst nach der Feier erfahren. Ihre Bemerkung beim Tanzen ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. "Nimmst du dir schon wieder, was du haben willst, Luis?" hatte sie ihn gefragt. Würde sie akzeptieren, dass er das, was er ihr in La Paz angetan hatte, gutmachen und ihr zeigen wollte, was er wirklich empfand?
    Ich habe mich nach besten Kräften bemüht, sagte er sich schließlich. Sein Wunsch, mit ihr allein zu sein, wurde übermächtig. Er wollte endlich wissen, woran er war und weshalb sie mitgespielt hatte. Etwa nur ihm zuliebe, um ihn nicht in aller Öffentlichkeit bloßzustellen? Oder war sie bereit, ihm hoch eine Chance zu geben? Würde es ihm gelingen, ihr zu beweisen, dass er es ernst meinte?
    Er sah auf die Uhr. Es war beinah drei, eine gute Zeit, sich zu verabschieden, ohne unhöflich zu wirken.
    "Ungeduldig, Luis?" Einer seiner Freunde blickte ihn viel sagend an.
    "Ist doch verständlich", bemerkte ein anderer. "Bei so einer Frau würde jeder Mahn ungeduldig. Sie ist großartig, Luis."
    "Ja, das ist sie", stimmte Luis zu und lächelte. Niemand sollte auch nur ahnen, was in ihm vorging und wie verzweifelt er um sie kämpfte.
    Er winkte einen der Hausangestellten herbei und bat ihn, Carlos Bescheid zu sagen. Der Fahrer sollte mit dem Wagen vor dem Eingang warten.
    Die Gäste amüsierten sich großartig. Die meisten würden wahrscheinlich erst im Morgengrauen nach Hause fahren. Man würde bestimmt
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