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Schenk mir mehr als diese Nacht

Schenk mir mehr als diese Nacht

Titel: Schenk mir mehr als diese Nacht
Autoren: Abby Green
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ein knackiger Po ab. Die bronzefarbene Haut verriet, dass sich der Fremde viel im Freien aufhielt. Etwas benommen überlegte Aneesa, ob er vielleicht Profiathlet war.
    Dann stöhnte sie dumpf auf und schlug die Hände vors Gesicht. Was ist nur in mich gefahren? dachte sie. Eben erst hatte sie ihr gesamtes Leben mit einem Handstreich aus dem Ruder gebracht, und jetzt saß sie hier und fantasierte beim Anblick auf den halb nackten Körper eines Fremden.
    Das Einzige, was sie davon abhielt, zu fliehen, war eine unverständliche Lethargie und Angst, auf der Stelle zusammenzubrechen, sollte sie es versuchen. Außerdem schuldete sie dem Mann eine Erklärung dafür, dass sie so einfach in sein privates Reich eingedrungen war.
    Zumindest war das die Ausrede, mit der Aneesa sich selbst beruhigte. Sobald er zurück war, wollte sie sich bei ihm entschuldigen und dann unverzüglich gehen. Hoffentlich ließ ihr Körper sie nicht im Stich, denn den Ort ihrer Schmach und Schwäche auf eigenen Beinen zu verlassen, war für Aneesa eine Frage der Ehre. Anschließend würde sie sich einen Winkel suchen, in den sie sich verkriechen und ihre Wunden lecken konnte.
    Nach der schnellsten Dusche seines Lebens trocknete sich Sebastian ab und musterte im Badspiegel grimmig sein angespanntes Gesicht. Am liebsten hätte er dem kalten Wasser noch Eiswürfel zugegeben, um das brennende Verlangen zu kühlen, unter dem er litt, seit er seine Hände unter Aneesa Adanis Achseln geschoben und sie vom Boden gehoben hatte.
    Immer noch glaubte er, das verlockende Gefühl ihrer weichen Brust an seiner nackten Haut zu spüren, ihr seidiges Haar, das seine feuchte Wange gestreift und ihn dabei in eine exotische Duftwolke eingehüllt hatte.
    Sebastian fluchte unterdrückt und brachte seine Erregung, die allein bei dieser Erinnerung erneut erwachte, unter Kontrolle. Dann zwang er sich in eine enge schwarze Jeans und zog ein weißes Leinenhemd über.
    Was um alles in der Welt hatte Aneesa Adani hier oben zu suchen? Genau in diesem Moment sollte sie sich den Hochzeitsgästen glücklich und stolz an der Seite ihres frischgebackenen Gatten präsentieren, anstatt in einer derart desolaten Verfassung auf seiner Couch zu liegen. Angesichts ihrer offensichtlichen Verzweiflung und Schwäche durfte er wohl kaum davon ausgehen, dass sie sich von ihm ebenso heftig angezogen fühlte, wie es umgekehrt der Fall war.
    Mit grimmiger Genugtuung stellte Sebastian fest, dass ihr anbetungswürdiger Mund also keineswegs vor jungfräulicher Scheu gebebt hatte, als sie den Patio betreten und ihn angesehen hatte. Offenbar rang sie nur verzweifelt um Haltung, was auch ihr panischer Blick unmittelbar darauf bewiesen hatte.
    Dass er schon zu dem Zeitpunkt gern gewusst hätte, ob die weichen Lippen der Braut so süß schmeckten, wie er vermutete, konnte Sebastian allerdings nicht leugnen – so verwerflich er das selbst auch fand!
    Und just als er die ersten Bahnen im Pool zog, um sich von seinen kranken Fantasien zu lösen, tauchte das Objekt seiner Begierde wie durch Magie auf seiner Terrasse auf! Zunächst glaubte Sebastian an eine Halluzination – oder dass er schlichtweg übergeschnappt war.
    Er hatte sie laut angesprochen, um den unwirklichen Zauber zu brechen. Darauf hatte sie aufgeschrien, offensichtlich überrascht, nicht allein zu sein. Und sobald ihm klar war, dass er keiner Fata Morgana aufgesessen war, setzte Sebastians kühler Verstand aus und machte einem Begehren Platz, wie er es seit Langem nicht mehr verspürt hatte.
    Mit gefurchten Brauen und grimmigem Lächeln kehrte er ins Wohnzimmer zurück.
    Aneesa hörte ihn kommen und sprang vom Sofa, fiel aber gleich wieder auf das weiche Polster zurück, weil ihr schwindelig wurde. Frustriert versuchte sie es noch einmal, wurde diesmal allerdings von seiner kühlen Stimme gestoppt.
    „Ich glaube nicht, dass Sie momentan in der Lage sind, wohin auch immer zu gehen.“
    Bevor sie protestieren konnte, hielt Aneesa ein Glas mit einer goldenen Flüssigkeit in der Hand. „Ich trinke nicht“, erklärte sie.
    „Betrachten Sie es als Medizin. Offensichtlich stehen Sie unter Schock.“
    Erst jetzt fiel ihr der kaum hörbare englische Akzent in der dunklen Stimme auf. Mit zitternder Hand führte sie das Glas an die Lippen und krauste die Nase wegen des scharfen Geruchs. Sie nahm zögernd einen Schluck und keuchte auf, als die brennende Flüssigkeit ihre Kehle hinabrann. Fast im gleichen Augenblick spürte sie, wie sich eine wohlige
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