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Schenk mir mehr als diese Nacht

Schenk mir mehr als diese Nacht

Titel: Schenk mir mehr als diese Nacht
Autoren: Abby Green
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gestolpert. Luft! Sie brauchte unbedingt Luft zum Atmen!
    Auf der ausladenden Terrasse riss sie sich die Blumengirlande vom Hals, ließ sie achtlos zu Boden fallen und atmete tief die kühle Abendbrise ein. Irgendwo neben sich registrierte sie einen schwachen Lichtschein, war aber viel zu aufgeregt, um sich darüber Gedanken zu machen. Stattdessen suchte sie mit beiden Händen Halt an der kühlen Brüstung und schloss für einen Moment die Augen.
    Ganz langsam beruhigte sich ihr hämmernder Herzschlag. Auch ihre Pulsfrequenz sank, nur um im nächsten Moment erneut in astronomische Höhen zu schnellen, als aus dem Nichts eine tiefe Männerstimme erklang.
    „Sie haben doch nicht etwa vor, zu springen?“

2. KAPITEL
    Aneesa schrie auf und fuhr entsetzt herum. Und dann sah sie einen Mann im dämmrigen Abendlicht und erkannte ihn an dem durchdringenden Blick seiner eisblauen Augen. Es war der Mann, der während ihrer Trauung im Hintergrund gestanden und sie beobachtet hatte.
    Erst beim zweiten Blick registrierte sie den eleganten, von unten beleuchteten Pool. Der Mann stützte sich bequem mit den muskulösen Unterarmen auf den Beckenrand und machte einen so gelassenen Eindruck, als wären hysterische Bräute auf seiner privaten Penthouse-Terrasse nichts Ungewöhnliches.
    Das schwarze Haar trug er kurz geschnitten. Die harte Kinnlinie in dem markanten Gesicht wies ihn als Mann aus, der genau wusste, was er wollte. Etwas Ähnliches wie den heißen Schauer, der sie bei seinem Anblick überlief, hatte Aneesa bei Jamal nie verspürt. Und das, obwohl sie geglaubt hatte, ihn zu lieben. Diese Erkenntnis versetzte ihr einen erneuten Schock.
    „Sollten Sie nicht unten sein und Ihren Bräutigam küssen?“
    Seine lakonischen Worte und das Bild, das dabei in ihrem Kopf entstand, verursachten Aneesa körperliche Übelkeit. „Alles, was Jamal momentan interessiert, ist sein kostbares Ansehen“, entfuhr es ihr spontan.
    Erneut schauderte sie, diesmal aber vor Entsetzen über sich selbst. Was hatte sie getan? Und wie sollte das alles enden? Ich muss hier weg! schoss es ihr durch den Kopf. Und zwar so schnell wie möglich!
    Doch als sie den ersten Schritt in Richtung Terrassentür machte, knickten ihre Beine ein, und Aneesa sank zu Boden. Rasant schnell und unglaublich geschmeidig stemmte sich der Mann aus dem Pool und kniete bereits in der nächsten Sekunde an ihrer Seite. Wasser tropfte von seinem muskulösen Körper auf ihren Sari, während er Aneesa hochhob und wieder auf die Beine stellte, als würde sie nicht mehr als eine Feder wiegen.
    „Ich … es tut mir leid“, stammelte sie. „Ich wusste nicht, dass jemand hier ist. Ich bin gerannt und gerannt … einfach nur, um wegzukommen. Aber ich dürfte nicht hier sein und … und werde sofort gehen.“
    Sie war sich gar nicht bewusst, dass ihre Zähne klapperten und der Mann sie mehr trug als stützte. Ein Arm lag wie eine stählerne Klammer um ihre schmale Taille, mit der freien Hand knipste er im Gehen gedämpftes Licht an. Vor einer opulenten Couch hielt er an, drückte sie sanft auf das weiche Polster und stopfte noch fürsorglich ein dickes Kissen in ihren Rücken. Dann kniete er sich neben sie, um ihr von unten ins gesenkte Gesicht zu schauen.
    Wenn sie ihn eben schon umwerfend attraktiv gefunden hatte, war er aus direkter Nähe einfach atemberaubend. Die breite hohe Stirn über den tief liegenden blauen Augen, die klassische Nase und die arrogante Kinnlinie verliehen ihm ein nahezu königliches Aussehen. Die feste Oberlippe verriet Nüchternheit und eiserne Kontrolle, die vollere Unterlippe hingegen sprach für Leidenschaft und Sensibilität.
    Woher kam nur der kaum zu bezwingende Drang, mit der Fingerspitze die Konturen dieses aufregenden Mundes nachzuziehen? Woher der Wunsch zu erleben, wie sich die eisblauen Augen vor unbezähmbarer Lust und Begierde verdunkelten?
    Entsetzt über ihre ausschweifende Fantasie, befeuchtete Aneesa unbewusst mit der Zungenspitze ihre trockenen Lippen.
    In seinen Augen blitzte es kurz auf, bevor er sich abrupt erhob. „Kann ich Sie einen Augenblick allein lassen, um mir rasch etwas überzuziehen?“
    Ihr Nicken war eine Spur zu heftig. Sie konnte nicht sprechen und starrte nur stumm zu ihm hoch und gleich darauf hinter ihm her, als er wie eine geschmeidige Raubkatze den Raum durchquerte. Seine Haltung war die eines Athleten. Das breite Kreuz ging über in schmale Hüften, und unter den noch feuchten schwarzen Schwimmshorts zeichnete sich
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