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Schatzfinder

Schatzfinder

Titel: Schatzfinder
Autoren: Hermann Scherer
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Das beginnt beispielsweise auch damit, dass man sich mit Menschen umgibt, die mehr von einem verlangen als man selbst. Wir brauchen die besten Lehrer, die besten Coaches, die besten Berater, das beste Umfeld.
    Wir sind alle Laien auf der Lernbühne des Lebens und werden auch alle Laien bleiben.
    Natürlich sind wir alle gewöhnlich. Wir sind alle Laien auf der Lernbühne des Lebens und werden auch alle Laien bleiben. Und dennoch gilt es, das Bessere anzustreben. Sich nicht mit dem Gewöhnlichen abzufinden, sondern gerade dieses als Fundament zu nutzen, um darauf das Außergewöhnlicheaufzubauen. Das Gewöhnliche gilt nicht als Entschuldigung für unsere Untätigkeit, sondern es hilft uns als Werkzeug zur Korrektur.
    Wenn wir die Dinge nur so dahinschludern, ohne Präsenz, dann werden wir mittelmäßige Resultate erzielen. Nur die werden groß, die Großes anstreben. Exzellenz bedeutet, das Beste, das Größte zu erreichen. Beispielsweise als Dorfkind aus der Steiermark der stärkste Mann der Welt, Hollywoodstar und Gouverneur von Kalifornien zu werden. Das geht nur mit Präsenz. Immer wieder. Aus Gewohnheit. Und dann kostet das auch keine Überwindung mehr, dann ist die Disziplin zusammen mit der Präsenz automatisch vorhanden, dann brauchen wir uns auch nichts mehr vorzunehmen, wir tun es einfach.
Ohne Gegenleistung
    Aber missverstehen Sie dieses Konzept bitte nicht wie der Fahrer mit der Bonbonschale! – Einmal holte mich ein kleiner, dunkelhäutiger Fahrer in Kiel ab, um mich nach Leipzig zu bringen, wo ich am nächsten Tag einen Vortrag halten sollte. Er war so ein außerordentlich wichtiger Typ, mit Headset am Ohr und großspurigem Auftreten. Als ich einstieg und mit ihm das Ziel der Reise besprach, meinte er: »Scherer, wie viel Leipzigs gibt es in Deutschland?«
    Und dann kamen wir recht spät an, er kam mit mir ins Hotel rein, weil er dort ebenfalls übernachtete. An der Rezeption stand eine Bonbonschale, und während wir auf die Rezeptionistin warteten, nahm er die Bonbonschale und leerte sie sich in die eigene Tasche. Restlos. Grinsend stellte er die leere Schale wieder auf den Tresen.
    Das, liebe Leute, ist nicht präsent, das ist das Gegenteil davon, das ist weltvergessen. Oder anders gesagt: Ego. Ein Missbrauch von Freiheit. Wir sind frei, um präsent zu sein, nicht um egozentrisch zu sein.
    Dienen heißt nicht, sich aufzugeben, sondern ganz im Gegenteil, seine Erfüllung zu finden, indem man für den anderen lebt.
    Wer ganz bei sich ist, kann auch ganz beim anderen sein. Das klingt paradox, aber das ist die Essenz des Dienens. Dienen heißt nicht, sich aufzugeben, sondern ganz im Gegenteil, seine Erfüllung zu finden, indem man für den anderen lebt.
    Ganz praktisch zeigt sich das in proaktivem Verhalten. Ich war einmal in einem Restaurant in Hamburg, das bekannt für seinen hervorragenden Service ist und diverse Servicepreise gewonnen hat. Da konnte ich proaktives Verhalten in Reinkultur erleben. Das ist fantastisch! Obwohl es eigentlich gar nichts Besonderes ist: Das Servicepersonal antizipiert einfach, was der Gast als Nächstes wollen könnte, und agiert ungefragt. Kommen Kinder, liegt der Malblock schon auf dem Tisch. Ist das Dessert dran, kommt die Frage nach dem Espresso. Keine große Sache, man kennt das. Aber hier wurde dieses Prinzip mit allergrößter Konsequenz und zu jedem Zeitpunkt praktiziert. Einfach schön.
    Wir können nie genug Zeit auf die Details verwenden.
    Das bekannte Seminarhotel Schindlerhof von Klaus Kobjoll zeigt das genauso. Wenn man als Seminarleiter dort ist, kann das obligatorische Technikproblem gar nicht so plötzlich auftauchen wie die Helfer vom Schindlerhof. Das Problem ist beseitigt, bevor es stören könnte. Dabei sind die Details entscheidend. Wir können nie genug Zeit auf die Details verwenden, und wir wissen auch nie, welche Details gerade für unser Gegenüber wichtig sind. Selten wird proaktives Handeln so konsequent allen Mitarbeitern beigebracht wie im Schindlerhof.
    Dahinter steckt die einfache Maxime, dass, wenn Sie wollen, dass Menschen zu Ihnen nett sind, Sie einfach zuerst nett sein sollten. Wollen Sie geliebt werden, dann lieben Sie zuerst. Wollen Sie reich werden, dann machen Sie Menschen zuerst reich, und damit ist nicht nur materieller Reichtum gemeint. Und wenn Sie weiterempfohlen werden wollen, empfehlen Sie zuerst weiter.
    Wirkliche Führung heißt, Proaktivität im Leben übernehmen. Egal in welcher Situation man ist, es gilt, Entscheidung zu
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