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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon
Autoren: Jacquelyn Frank
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ungewöhnlich sanft für einen Krieger“, sagte Siena leise, blinzelte träge und schien mit diesen lebhaften Augen einfach durch ihn hindurchzuschauen.
    „Du bist ungewöhnlic h … friedfertig für eine Lykanthropin“, erwiderte er.
    „Und du zweifelst an meiner Aufrichtigkeit.“
    „Würdest du das nicht?“
    „Ich würde dich für einen vollkommenen Trottel halten, wenn du mir kein Misstrauen entgegenbringen würdest, Krieger. Ich muss deine ungewöhnliche Intelligenz respektieren. Was denkst du, sollte ich jetzt tun?“
    Sie wartete die Antwort nicht ab, sondern erhob sich und ließ ihn einfach stehen. Er sah ihr nach, als sie ging, und beobachtete interessiert ihre katzengleiche Gewandtheit, die ihr sowohl als Mensch wie auch als Löwin innewohnte.

15
    Alle gefallenen Dämonen, außer den transformierten, würden bei einer Trauerfeier am Vorabend von Beltane geehrt werden. Viele Tränen würden die Scheiterhaufen tränken. Und während sie brannten, würde man sie hüten, bis man an ihnen die Beltanefackeln und die Freudenfeuer entzündete. Es war der Kreislauf des Lebens, vom Tod zur Wiedergeburt. Das war das Wesen von Beltane, das Erwachen des Frühlings in seiner ursprünglichsten Bedeutung.
    Die Transformierten waren bereits vernichtet worden. Im Augenblick ihres Todes gingen sie in Flammen auf und bildeten ihren eigenen Scheiterhaufen. Jacob übernahm die Aufgabe, ein Massengrab für die gefallenen Feinde auszuheben. Es war das banale Ende einer großen Verschwendung von Leben. Elijah übernahm die Aufgabe, die Gefangenen für die Verhöre einzuteilen. Gideon und Legna erholten sich auf Gideons Anwesen.
    Wie Noah es erwartet hatte, waren Mary und Ruth nirgends zu finden. Es machte ihn unglaublich wütend, dass diese Verschwörung sich seit Monaten direkt vor seiner Nase abgespielt hatte. Ruth und Mary hatten die feindlichen Truppen versammelt, um Jacob und Bella zu vernichten, noch während Ruth Woche für Woche mit am Ratstisch gesessen hatte. Der Gedanke schmerzte und bedrückte ihn. Trotzdem spielte er den Gastgeber für den Vampirprinzen und für die Königin der Lykanthropen. Er musste seine persönlichen Gefühle hintanstellen, um bei den Vorbereitungen für die bevorstehende Feier zu helfen. Inzwischen ging es nicht nur darum, die Lykanthropen einzubeziehen, sondern auch die Vampire. Kleine Gruppen von beiden Gattungen würden am Fest der Dämonen teilnehmen, und das war einmalig in der Geschichte. Und es war das einzig positive Ergebnis der tragischen Ereignisse. Natürlich ging es noch nicht um den Weltfrieden oder so etwas Großartiges, aber es war immerhin ein Anfang.
    Als Gideon volle zwei Nächte später aufwachte, sah er seine Gefährtin an ihrem Waschtisch sitzen, mit nassem Haar und nur in ein Handtuch gehüllt. Sie verrieb eine duftende Lotion, die er ihr vor ein paar Tagen geschenkt hatte, in ihrer Handfläche. Sie hatte ihn irgendwie an Legnas Duft erinnert, obwohl dieser Duft eigentlich unnachahmlich war. Er hatte ihn chemisch ein wenig verändert, damit eine zufriedenstellende Mischung aus ihrem Duft und aus dem Öl ihrer Lieblingsgewürze entstand, die zu besorgen er Jacob gebeten hatte.
    Legna verteilte die Creme über ihre Hände und auf ihre Arme, und Gideon war von dem Anblick sofort fasziniert. Ihre langen Finger glitten über ihre Haut, während die Lotion funkelte, als die besonderen Heilminerale, die darin enthalten waren, sich im Licht brachen. Seine Gefährtin zu beobachten, wie sie sich auf diese so sinnliche Weise berührte, erregte innerhalb von Sekunden jede einzelne Blutzelle in seinem Körper. Mit den Fingern strich Legna über ihre Schlüsselbeine, die ihn schon immer fasziniert hatten, über ihre Halsbeuge, deren Geschmack er so gut kannte. Verlangen durchflutete ihn, und sein Fleisch wurde so hart wie Granit. Das Begehren war so brutal, dass er es in den Kleidern, in denen er geschlafen hatte, nicht mehr aushielt.
    Er sehnte sich nach ihr, sein Körper lechzte nach ihrer Berührung, obwohl sie zweifellos während der ganzen Heilungsphase nebeneinander geschlafen hatten. Sie war wahrscheinlich erst kurz vor ihm aufgewacht. Vielleicht gerade lange genug, um schon duschen zu können.
    Der Duft der Lotion drang in Wellen zu ihm, aber er rührte sich nicht und beobachtete, wie sie die Creme über ihre Schultern und über den Ansatz ihres Busens verteilte. Dann griff sie unter ihren Arm und löste das Handtuch. Es fiel herab, und sie saß vollkommen nackt vor dem
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