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Schattenwandler 02. Gideon

Schattenwandler 02. Gideon

Titel: Schattenwandler 02. Gideon
Autoren: Jacquelyn Frank
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menschliche und auch dämonische, bloß aus Rache.
    Schließlich ging der Kampf zu Ende. Die einzigen Menschen, die zurückblieben, waren die Toten und die Verwundeten. Nur wenige waren auf ihrer Flucht weiter gekommen als bis zum Strand, und es war nur eine Frage von Minuten gewesen, bis Krieger sie eingeholt hatte. Die Dämonen begannen, Gefangene zu machen. Gideon bewies seine bemerkenswerten Kräfte, indem er ein kraftvolles statisches Energiefeld aufbaute und dadurch half, Verwundete am Leben zu erhalten, bis Körperdämonen zu ihnen gelangen konnten. Auch während er sich abwandte, um seine Gefährtin zu suchen, erhielt er dieses Energiefeld aufrecht.
    Ein erwachsener Dämon hatte ihr kurz geholfen, den ungeheuren Blutverlust zu stillen. Gideon kniete neben ihrer blassen Gestalt und warf der Königin der Lykanthropen einen kurzen Blick zu. Er streckte die Hand aus und strich über Legnas dreckverkrustetes Haar und über die Wange, auf der eine Blutspur von ihren eigenen Fingernägeln zu sehen war. Sie hatte sich wohl gekratzt oder in Gedanken ihr Haar zurückstrichen. Sie hatte sehr viel Blut verloren, und ihr Herz schlug tapfer, um den noch vorhandenen Lebenssaft so schnell wie möglich durch ihren Körper zu transportieren, damit die Sauerstoffversorgung gesichert war.
    Gideon legte eine Hand auf ihren verletzten Schenkel und spürte die Verbrennungen, die die Eisensplitter verursacht hatten. Der erwachsene Heiler war so klug gewesen, diese Wunde nicht zu schließen. Das überstieg seine Möglichkeiten, und er hätte mehr Schaden angerichtet, als dass es genutzt hätte. Gideon dagegen konnte helfen und entfernte dabei die Eisensplitter. Sie würde Narben am Oberschenkel zurückbehalten, aber das war eine Kleinigkeit, wenn man bedachte, dass sie auch hätte tot sein können.
    Er ließ seine Macht in sie gleiten, schloss die Augen, während er die wunde Stelle mit unglaublicher Sanftheit streichelte. Er heilte ihren angeritzten Knochen und arbeitete sich dann weiter nach außen. Mit der anderen Hand umfasste er gleichzeitig ihr Handgelenk und spendete ihrem geschwächten Körper Blut aus seinem eigenen Kreislauf. Er konnte ihr nur so viel geben, um sie am Leben zu erhalten, denn er war geschwächt, und von allen Seiten wurde noch ungeheuer viel Energie von ihm gebraucht. Er hatte sich schon lange nicht mehr so ausgelaugt gefühlt. Das letzte Mal war während einer ähnlichen Schlacht gewesen wie dieser. Er hatte gehofft, er werde nie wieder in so eine Situation kommen, aber wie es schien, setzten sich die Ignoranten und die Korrupten dieser Welt über seinen Wunsch für ein friedliches Miteinander hinweg.
    Legna zuckte. Sein Name war das erste Wort, das über ihre Lippen kam. Er lächelte, dann ließ er sie in einen tiefen Schlaf sinken. Er setzte sich auf, während seine Erschöpfung immer größer wurde, weil er das statische Energiefeld für diejenigen aufrechterhielt, die noch keine medizinische Versorgung bekommen hatten.
    Siena, die Legna beschützt hatte, begann ihren leuchtenden Kopf zu schütteln, der Mondstein an der goldenen Kette klimperte. Ihr Haar begann sich von ihrem Körper zu lösen, bis es in sanften Locken abfiel. Mit einem Schütteln verwandelte sie sich vom sehnigen Tier in einen athletischen Menschen. Ihr Haar verdeckte ihren nackten Körper besser, als ein Badeanzug es vermocht hätte. Doch einen Augenblick später zog Anya der Königin auch schon ein einfaches Schlauchkleid über. Sobald es über ihre Rundungen geglitten war, zogen die beiden Frauen das Haar der Königin darunter hervor.
    Gideon kümmerte sich nicht darum, was neben ihm vor sich ging. Allerdings fiel ihm auf, dass Elijah die Königin mit einem düsteren Blick beobachtete. Zu sehen, wie die Lykanthropin ihre Gestalt verändert hatte, verstörte ihn. Ohne Zweifel hatte der Anblick viele Erinnerungen an die Schlachten mit ihnen wachgerüttelt. Sie waren wilde Kämpfer. Man musste sie respektieren oder man würde sein Leben lassen. Es überraschte Gideon nicht, dass Elijah argwöhnisch blieb, was ihre Absichten anging.
    Elijah trat näher, als er sah, wie Gideon unter den Strapazen schwankte, obwohl er saß. Der Krieger war bei Gideon, eine Sekunde bevor der erblassende Dämon das Bewusstsein verlor und einfach nach hinten sackte. Elijah fing ihn auf und bettete ihn bequem auf den Boden. Der Krieger war sich der goldenen Augen, die ihn dabei beobachteten, sehr wohl bewusst, und er wandte ihr seinen Blick zu.
    „Du bist
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