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Schattenturm

Schattenturm

Titel: Schattenturm
Autoren: Alex Barclay
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Tür, doch Duke war schneller, lief auf die Aussichtsplattform und verschwand.
    Joe drehte sich zu Shaun um. »Hol Hilfe. Sag der Polizei, was geschehen ist. Mom wird wieder gesund.« Er ging hinaus und kämpfte gegen den stürmischen Wind an. Die kalte Luft drang in seinen wunden Mund und verursachte schier unerträgliche Schmerzen. Joes Blick schweifte über die verlassene Aussichtsplattform. Nur ein einsames Seil baumelte in der Luft.
    Gerade als Joe sich umdrehte, um in den Laternenraum zurückzukehren, sah er das Blaulicht eines Streifenwagens. »Da ist die Polizei!«, rief er Shaun zu. »Sie können den Rettungswagen rufen. Ich nehme die Verfolgung auf.« Als er einen Blick in die Tiefe warf, sah er jemanden aus dem Wagen steigen. »Verdammt«, rief er. »Das ist Richie.«
    Der Bursche würde ihm kein Wort glauben.
    O’Connor stippte eine Zigarette aus der Schachtel, zündete sie an, schloss die Augen und inhalierte tief, als das Telefon klingelte.
    »Myles, hier Frank Deegan.«
    »Wo haben Sie gesteckt?«, rief O’Connor. »Ich habe den ganzen Nachmittag versucht, Sie zu erreichen.«
    Frank zögerte. »Ich war in den Ballyhoura Mountains. Die Funkverbindung war ständig unterbrochen. Ich bin auf dem Rückweg. Es sind nur noch ein paar Meilen bis Mountcannon. Ich habe Neuigkeiten für Sie. Wir können darüber sprechen, wenn wir uns sehen.«
    »Nein, verdammt!«, rief O’Connor.
    Frank war irritiert. »Wie bitte?«
    »Sagen Sie mir jetzt gleich, was los ist, Frank.«
    »Ich habe etwas über Mary Casey aus Doon herausgefunden. Dieser Duke Rawlins, über den Joe Lucchesi gesprochen hat … Ich habe gesehen, was er mit den Frauen in den Vereinigten Staaten angestellt hat. Genau dasselbe ist mit der Frau aus Limerick geschehen, nur dass die Amerikanerinnen durch Pfeilwunden statt durch Messerstiche getötet wurden. Aber wenn der Bursche nur ein Messer hatte … Die Frau muss ihm zufällig über den Weg gelaufen sein. Dieser Verrückte ist bei uns in Irland. Ich bin ganz sicher.«
    Er konnte nicht hören, dass O’Connor ständig versuchte, ihn zu unterbrechen. »Dieser Mordfall in Limerick«, rief der Detective schließlich, als Frank verstummte. »Da hätten Sie vielleicht doch ein bisschen besser hinschauen sollen …«
    Franks Gesicht brannte.
    »Okay«, fuhr O’Connor fort. »Sie haben die Information an mich weitergeleitet, und das reicht aus …«
    »Aber was ist mit Katie Lawson?«, wollte Frank wissen. »Ich glaube, dieser Verrückte hat seine Mordmethode geändert, damit wir glauben, dass Shaun oder Joe …«
    »Im Fall Katie Lawson gibt es Neuigkeiten«, stieß O’Connor hervor. »Fahren Sie sofort zum Haus der Lucchesis. Gehen Sie aber nicht rein. Wir treffen uns da.«
    »Was war denn das?«, fragte Richie. »Ein Irrer hat meine Wagentür aufgerissen und mein Funkgerät zerschmettert.«
    »Das war Duke Rawlins«, sagte Joe. »Er hat Anna schwere Verletzungen zugefügt. Ich brauche einen Rettungswagen, und zwar schnell.« Die beiden Männer schauten auf die scharfen Plastiksplitter und die heraushängenden Kabel des zerschmetterten Funkgeräts.
    »Wo ist sie?«
    »Mit Shaun im Laternenraum. Aber …«
    »Ich weiß«, sagte Richie. »Sie wollen sich diesen Irren schnappen. Steigen Sie ein. Es wird nicht lange dauern, bis der Krankenwagen eintrifft. Ich verständige den Notruf.«
    Mit dem Handy stellte Richie sich abseits des Wagens hin, um eine Funkverbindung zu bekommen. Er sprach in drängendem Tonfall, eilte dann zurück zum Wagen, ließ den Motor an und raste über die Wiese zur Straße.
    »Er fährt einen weißen Ford Fiesta Van«, sagte Joe. »Der Bursche hat nur fünf Minuten Vorsprung.«
    »Er ist den Berg raufgefahren. Ich lasse das Baulicht und die Sirene aus, damit er nicht in Panik gerät. Was glauben Sie, wohin der Bursche fährt?«
    »Rawlins weiß, dass er keine Chance hat«, sagte Joe. »Er wird in den Staaten wegen zahlreicher Morde gesucht. Er wird versuchen, sich schnellstmöglich aus dem Staub zu machen. Aber es wird ihm nicht gelingen, in ein Flugzeug zu steigen …«
    »Er könnte sich nach England oder Wales absetzen«, sagte Richie. »Auf der Fähre.«
    »Von Rosslare? Ob er das weiß?«
    »Der Bursche ist nicht dumm. Vermutlich hat er jeden seiner Schritte genau geplant.«
    »Meinen Sie, wir sollten Frank anrufen?«
    Richie hob die Augenbrauen. »Damit wir uns dann genau an die Vorschriften halten müssen?« Er warf Joe einen Blick zu. »Der Kerl hat versucht, Ihre Frau zu
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