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Schattenlord 6 - Der gläserne Turm

Schattenlord 6 - Der gläserne Turm

Titel: Schattenlord 6 - Der gläserne Turm
Autoren: Claudia Kern
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zu gut.
    »Fokke wird uns finden«, stieß Laura zwischen kurzen Atemzügen hervor. »Es gibt hier keine Deckung.«
    »Dann laufen wir eben so lange, bis wir eine finden.«
    Finn ließ sie nicht los, obwohl er selbst bereits vor Erschöpfung stolperte. Er hatte sich ein Stück Stoff um seine verletzte Hand gewickelt. Laura sah, dass sie immer noch blutete.
    Hinter ihr wurde es schlagartig still.
    »Wartet mal«, rief Nidi. »Seht euch das an.«
    Laura war dankbar, dass sie endlich stehen bleiben konnte. Sie drehte sich um.
    »Was zum ...«, keuchte Milt neben ihr.
    Der Seelenfänger hing am Himmel. Trotz geblähter Segel kam er nicht mehr voran. Es sah aus, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer geprallt, die er nicht überwinden konnte. Laura hörte die wütenden Schreie der Mannschaft. Langsam drehte das Schiff bei.
    »Seht euch mal den Sand an«, sagte Finn.
    Laura warf einen Blick nach unten. Sandkörner sprangen wie heißes Öl in der Pfanne über den Boden. Laura spürte einen seltsamen Druck, der ihren Kopf zusammenzupressen schien, und ein tiefes, unhörbares Brummen bis in ihre Knochen.
    »Was ist das?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung.« Finn griff unter sein Hemd und zog die Pfeife der Iolair hervor. »Ich denke, wir sind uns einig, dass dies der geeignete Zeitpunkt ist, um ...«
    Ein Schatten stürzte wie ein Raubvogel aus dem Himmel. Finn wurde zu Boden gerissen, blieb benommen liegen, ein zweiter Schatten löste sich vom ersten und prallte gegen Milt. Es ging so schnell, dass Laura erst begriff, was geschah, als Engelsflügel rauschten und ein Biberkopf sie anstarrte.
    »Gloria?«
    Die Elfe antwortete nicht. Mit einem Satz war sie bei Laura und griff nach dem Dolch. Nidi fauchte und sprang sie an, prallte jedoch gegen ihr blitzschnell angewinkeltes Knie und ging zu Boden. Ihre Hände schlossen sich um Lauras Arm, drehten ihn, versuchten, sie dazu zu bringen, den Dolch fallen zu lassen.
    Laura trat nach ihr, wehrte sich mit all der Kraft, die sie noch aufbringen konnte, gegen die Elfe. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass der zweite Schatten - Ruairidh? - Milt mit einer Reihe schneller Schläge eindeckte, ihn darin hinderte, ihr zu helfen, während Finn sich gerade erst benommen schüttelte.
    Ihre Kräfte schwanden, Laura spürte es. Wieso bin ich so schwach?, fragte sie sich verwirrt, während sie den Dolch verzweifelt festhielt. Gloria legte ihre eigene Hand um den langen Griff.
    Ein Ruck, und der Dolch entglitt Laura. Sie taumelte. Verschwommen sah sie, wie Gloria einmal mit ihren Engelsflügeln schlug und in den Himmel aufstieg. Nur Sekunden später lief Ruairidh mit langen, flinken Schritten an ihr vorbei, in die Wüste hinein.

Epilog
    Düstere Aussichten
     
    W o zur Hölle kamen die denn her?«
    Finn kam taumelnd auf die Beine. Der Aufprall hatte ihn so durchgeschüttelt, dass er die Elfendiebe, die bereits vor Wochen verschwunden waren, erst erkannte, als sie bereits flohen.
    Mit dem Dolch flohen, ergänzte er in Gedanken.
    Nidi schüttelte Sand aus seinem Fell und rieb sich den Bauch. Milt wischte sich Blut von der Lippe und spuckte aus. »So ein Dreck.«
    »Es ging alles so schnell«, sagte Laura. Finn fiel auf, wie blass sie war. Er wollte sie stützen, doch Milt kam ihm zuvor, legte besorgt seinen Arm um sie.
    »Alles okay?«, fragte er.
    Laura nickte, doch dann strauchelte sie in Milts Armen und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht ... Nein, irgendwas ... irgendwas stimmt nicht mit mir.«
    »Keine Angst.« Milt half ihr, sich auf den Boden zu setzen. »Ruhe dich erst mal aus.«
    Finn fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. Sie hatten den Dolch verloren, der Seelenfänger hing keinen Steinwurf entfernt von ihnen am Himmel, und ...
    Nidi zupfte ihn am Hosenbein. »Siehst du die Staubwolke dahinten?«, fragte er leise, als wolle er Milt und Laura nicht stören.
    Finn drehte sich um. Sein Mund wurde trocken.
    Wenn das Leonidas ist ...
     
    Ende

 
     
     
     
     
     
    So
    geht es weiter

Schattenlord 7:
    Das blaue Mal
    Michael Marcus Thurner hat Band 7 der Serie Schattenlord verfasst, und damit haben wir schon nahezu die Halbzeit erreicht.
    In diesem Band wird Zoes Schicksal geschildert, die ja in Band 2 aus der Stadt der goldenen Türme entführt wurde, und nach der Laura seither gesucht hat. Zwischenzeitlich haben wir erfahren, dass das in der Menschenwelt hochberühmte Model Zoe zur geheimnisvollen Stadt Dar Anuin gebracht wurde – von einem Mann in silberner Maske.
    Nun erfahren
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