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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde
Autoren: Susan Schwartz
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gehorchen.
    Als er die Peitsche gegen einen Matrosen schleuderte, packte dieser zu und hielt sie fest. Blut spritzte dabei aus der geschlossenen Hand, und sein Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung, den Stand nicht zu verlieren.
    Kramp ruckte verblüfft an der Peitsche. »Was ...?«
    »Ergreift ihn!«, rief ein Sklave. Das war das Zeichen. Bevor der Steuermann weichen konnte, stürzten sie sich von allen Seiten auf ihn und packten ihn. Schlugen auf ihn ein, rissen ihm die Kleidung in Stücke, zertrümmerten ihm das Kinn, schlugen blutende Wunden. Und während all dies geschah, schoben sie ihn langsam zur Reling hin.
    Kramp schrie und flehte, als er begriff, was sie vorhatten. Er bettelte um Gnade, doch sie kannten keine. Mit vereinten Kräften hievten sie ihn hoch und schleuderten ihn über die Reling von Bord.
    Schreiend fiel er, bis zum Rand der schwarzen Aura, doch als er sie verließ, brach sein Schrei abrupt ab, und er löste sich in nichts auf.
    Mannschaft und Sklaven sahen ihm nicht lange nach. Sie packten Taue und Seile, Netze und Leinen und Trosse, verknüpften sie miteinander und warfen sie über Bord. Kletterten über die Reling und ließen sich daran hinunter. Verließen das rettungslos verlorene Schiff.

    Arun gab den Befehl, auf Angriffskurs zu gehen, während der Fliegende Holländer desgleichen tat, trotz der fliehenden Mannschaft.
    »Jetzt ist es zu spät für Plan B«, warf Nidi dem Korsaren bitter vor. »Du hast zu lange gewartet.«
    Sie näherten sich der schwarzen Galeone, und diese näherte sich ihnen. Einzelheiten schälten sich allmählich heraus. Am Bug standen drei, nein, vier Gestalten und winkten.
    »Da ... da sind sie!«, kreischte Nidi auf und sprang wild auf und ab. »Ich sehe sie! Bei Odins Auge, Arun, unternimm was, bevor Fokke furchtbare Rache an ihnen nimmt! Rette sie!«
    »Ich bin dabei!«, gab der Korsar zurück.
    Damit gab der Schrazel sich nicht zufrieden. »Wobei? Ich sehe nichts, bei Nidhöggrs stinkendem Atem!«
    Der Steuermann kam angehastet. »Vielleicht ...«
    Da zerriss der Schrei des Ausgucks den Rest seiner Worte. »T... Titanendactyle im Anflug!«
    »Josce! Endlich!« Arun atmete erleichtert auf. »Höchste Zeit! Wir haben nur noch wenige Minuten.«
    Ein hoher Pfiff erstickte alle weiteren Geräusche. Mit nahezu lautlosem Schlag näherte sich das gigantische Flugwesen, das leicht den Fliegenden Holländer auf seinen Rücken hätte nehmen können.
    Arun entdeckte einen nahenden Reitadler und gestikulierte wild. »Schnell, schnell, geht unter das Schiff, fangt die Leute von da auf! Wir haben keine fünf Minuten mehr, er öffnet schon die Luken!«

    Der Titanendactyle glitt unter die schwarze Galeone. Die sich abseilende Mannschaft und die ehemaligen Sklaven erkannten, dass es die Rettung war, und ließen sich fallen.
    Laura, Milt, Finn und Aswig rannten nach Steuerbord.
    Der Schiffsjunge blieb auf einmal immer weiter zurück.
    »Aswig!«, schrie Finn. »Komm schon!«
    »Ich ... ich kann nicht ...«, stieß der Junge hervor und klammerte sich am Mast fest.
    »Milt, schaff Laura sofort hier runter!«, rief Finn und spurtete los, zurück zu dem Kind.
    »Was denkst du, was ich mache?«, gab der Bahamaer zurück, hob die geschwächte Laura auf seine Arme, schwang sich rittlings über die Reling und sprang mit ihr ab.
    Der Nordire erreichte den Schiffsjungen, packte ihn und zerrte ihn mit sich. Die Galeone krängte zur Seite, und sie schlitterten übers Deck, zum Glück in die richtige Richtung.
    »Finn ...«
    »Klappe!«
    Sie stießen gegen die Reling, und bevor sich der Junge dagegen wehren konnte, hob Finn ihn hoch, warf ihn darüber hinweg und hechtete hinterher.
    Sie fielen scheinbar ins Nichts, doch unten warteten sie schon mit ausgebreiteten Planen und Tüchern und fingen sie auf.
    Ächzend landete Finn, spürte, wie das Tuch unter ihm nachgab, und rollte sich eilig über den Rand. Er wollte aufstehen, aber sein Körper war immer noch im Schwung, und es setzte ihn augenblicklich auf den Hintern. »Uff!«, rief er.
    »Seid ihr die Letzten?«, fragte Josce.
    »Ja!«, antwortete Finn. »Nichts wie weg hier!«

23.
    Die letzte Schlacht

    Auf der in der Nähe kreuzenden Cyria Rani schien man seinen Ruf gehört zu haben, denn die Schebecke drehte in diesem Moment bei, während der Titanendactyle auf Abstand gelenkt wurde. Atemlos sahen Laura und ihre Gefährten zu, wie auch der Fliegende Holländer jetzt beidrehte und gleichzeitig aus allen Rohren schoss.
    Der sterblich
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