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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde
Autoren: Susan Schwartz
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Geschosse schrie Arun: »Volle Kraft voraus! Beidrehen!«
    Sofort bliesen die Stürme die Segel auf, und das leichte, schlanke Schiff flog selbst wie ein losgelassener Pfeil vorwärts.
    In einem gewaltigen Getöse, Bersten und Krachen schlugen die Kugeln auf dem Fliegenden Holländer ein; die Gasbehälter zerknallten, verbanden sich mit den dortigen Zündfunken an den Kanonen, und in einer unglaublichen Explosion mit Lichtblitzen und Qualm und davonstiebenden Feuerbällen ging die schwarze Galeone hoch.
    Die Cyria Rani machte sich zur Wende bereit, umrundete das absackende, durchlöcherte schwarze Schiff, die Kanonenluken auf der anderen Seite öffneten sich. Erneut gab Arun Feuerbefehl, erneut wurden die während der Wende gedrehten Schleudern losgelassen, erneut flogen brennende Pfeile.
    Und trafen, schlugen ein, rissen die Segel in Stücke, durchschlugen die Masten, deren Splitter weit hinausgeschleudert wurden und deren Bruchstücke auf das Land hinabregneten, Taue und Segel mit sich rissen. Der abtrudelnde Schiffsrumpf wies jetzt riesige Löcher auf, und in einem weiteren gewaltigen Feuerwerk explodierte der Fliegende Holländer vollends, wurde in Tausende Stücke gerissen, die noch im Abwärtsflug brennend zerstoben.
    In einem orchestralen Getöse und magischen Feuer, das überall in Innistìr gesehen wurde, als würde sich für den Bruchteil eines Lidschlags eine zweite Sonne aufblähen, stürzte das lichterloh brennende schwarze Schiff vom Himmel.

    Der Seelenfänger fiel und fiel, doch was schließlich am Boden ankam, war nur noch ein Häufchen schwarzen Staubes, der eilig von den Sieben Winden aufgenommen und verweht wurde.
    Der Fliegende Holländer war nicht mehr!

24.
    Die weitere Suche

    Sie sahen es alle, niemand versäumte diesen Moment. Sie schrien und applaudierten, sie lachten und schlugen sich auf die Schultern, weinten und tanzten.
    Ohrenbetäubender Jubel brach auf dem Titanendactylen aus, Jubel auch auf der Cyria Rani, Jubel in ganz Innistìr!
    Sie lagen sich in den Armen, beglückwünschten sich, die Hoffnung kehrte zurück für diesen einen euphorischen Moment.

    Laura sackte in Milts Armen zusammen. »Er ist fort«, flüsterte sie. »Als ob ein schrecklicher Schatten gewichen wäre ...«
    »Aber ein anderer ist noch da!«
    Die Cyria Rani machte gerade an der Plattform fest, und Arun kam hinzu, mit Nidi auf der Schulter.
    Oder vielmehr, er versuchte es, denn im Nu war er umringt. Ihm wurde auf die Schulter geklopft, man schüttelte ihm die Hand, dankte ihm. Doch er kämpfte sich durch und umarmte der Reihe nach Laura, Milt und Finn.
    Nidi fiel Laura um den Hals und schmiegte sein Köpfchen an ihre Wange.
    »Endlich einmal im richtigen Moment eingetroffen!«, rief der Schrazel.
    Der Korsar nickte lächelnd. »Wir waren außer uns vor Sorge«, gestand er.
    »Wie habt ihr überhaupt von uns erfahren?«, fragte Laura, die sich wieder gefangen hatte.
    »Sgiath, wie du dir denken kannst«, antwortete Arun. »Einer seiner Boten.«
    »Er ist wohl immer in unserer Nähe«, brummte Milt, »und hat ein Auge auf uns.«
    »Umso erstaunlicher, dass er euch so schnell gefunden hat«, bemerkte Finn.
    »Tja, er hat wohl auch immer ein Auge auf uns«, erwiderte Arun. »Bei den vielen Vögeln fällt es uns nicht auf, wenn einer unserem Kurs folgt.«
    Inzwischen wurden auf der Cyria Rani Rumflaschen entkorkt, auch auf dem Titanendactylen wurde Elfenschnaps herumgereicht. Man stieß miteinander an, fing an zu singen.
    Laura und ihren Gefährten war nicht nach Feiern zumute. Das Gefühl der Freude über den Sieg musste sich erst nach und nach einstellen, im Moment waren sie viel zu geschafft und müde.
    Nidi sprang von Laura zu Aswig, der still und scheu abseits stand. »Wie geht's dir?«, rief er und zauste dem Jungen das zottelige Haar. »Ich bin so froh, dich wohlauf wiederzusehen! Du hast es geschafft!«
    Aswig sah zu Boden und schwieg. Nidi drehte sich zu Arun. »Nehmen wir ihn mit? Er ist keine – wie sagt ihr? – Landratte. Und ich glaube, er kann uns helfen.«
    »Helfen? Wobei?«, fragte Laura.
    »Na, Girne zu suchen. Wir wurden ja dabei unterbrochen. Und jetzt machen wir uns gleich wieder auf den Weg.«
    »Ich komme mit.«
    »Auf keinen Fall, Laura«, lehnte Arun entschieden ab. »Ihr fliegt jetzt mit Josce ins Lager und erholt euch. Vor allem Milt hat es nötig.«
    »Es geht mir ganz gut«, brummelte Milt. »Finn hat's erwischt, er wurde ausgepeitscht und geschlagen. Aber Arun hat recht, du musst dich
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