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Schattenland - Begegnung mit Victor (German Edition)

Schattenland - Begegnung mit Victor (German Edition)

Titel: Schattenland - Begegnung mit Victor (German Edition)
Autoren: Mia Berger
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ganz tief fällst, falls es doch nicht so läuft, wie du dir das erträumst.“
     
    „Wieso sagst du so was, Tina?“
     
    „Schau, es gab in dieser ganzen, langen Zeit eures Kennens schon so viele Aufs und Abs. Victor war auch nicht immer ehrlich zu dir, hast du das schon vergessen?“
     
    „Nein, hab ich nicht. Aber er hatte seine Gründe.“
     
    Mir fiel es vermutlich schon gar nicht mehr auf, aber ich nahm Victor immer und immer wieder in Schutz, rechtfertigte all sein Tun, obwohl er sich mir gegenüber wahrlich nicht immer korrekt verhalten hatte. Was war bloß los mit mir? Immer dann, wenn es um Victor ging, schien mein Verstand Urlaub zu beantragen.
     
    Nachdem Tina endlich gegangen war, konnte ich mich wieder meinen Fantasien hingeben und von unserem gemeinsamen Leben träumen.
     
    Jetzt hatte ich schon zwei Wochen nichts von Victor gehört. Er reagierte weder auf meine Mails, noch auf meine Nachrichten via SMS. Merkwürdig. Wir hatten bisher nur sehr selten telefoniert, aber da ich mir langsam Sorgen machte, rief ich bei ihm an. , hörte ich eine Stimme am anderen Ende der Leitung. Was? Das konnte nicht sein. Ich hatte mich sicher nur vertippt. Aber wie sollte ich mich vertippt haben, die Nummer hatte ich doch abgespeichert. Ich rief nochmals unter seiner Nummer an, und wieder die gleiche Stimme, die mir sagte, dass die Nummer nicht vergeben wäre.
    Meine Angst, dass ihm etwas passiert sein könnte, wurde größer. Was, wenn seine Frau ihn nicht gehen lassen wollte? Würde sie ihm tatsächlich etwas antun können? Nein, sie würde unser Glück nicht zerstören können!
     
    Es dämmerte bereits, als ich mich entschloss, zu Victor zu fahren, um zu erfahren, was passiert war. Das war die längste Autofahrt meines Lebens. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich endlich in die Allee einbog, die direkt am Eingangstor seines Hauses endete. Ich parkte den Wagen so, dass man ihn vom Haus aus nicht sehen konnte. Zum Glück fand ich auf der Rücksitzbank eine Taschenlampe, da es inzwischen dunkel war und man ohne Licht kaum mehr sehen konnte. Über ein Gartentürchen schlich ich mich auf das riesige Grundstück, auf dem sich diese prächtige Jugendstilvilla befand. Ich konnte kaum einen Schritt vor den anderen setzen, da meine Beine vor Aufregung so schrecklich zitterten. Autsch, schon lag ich auf dem Boden und spürte einen brennenden Schmerz an der linken Wade. Als ich mit der Taschenlampe darauf leuchtete, sah ich eine offene, stark blutende Wunde. Ich biss auf die Zähne und lief weiter Richtung Haus. Im ganzen Haus brannte kein einziges Licht. Vermutlich war gerade niemand zuhause. Leise schlich ich mich die breite Treppe empor auf die Terrasse, als ich bemerkte, dass ich ziemlich viel Blut verlor. Verdammt, ich musste mich jetzt zusammen reißen und den Schmerz einfach ignorieren. Vorsichtig leuchtete ich mit der Taschenlampe ins Wohnzimmer der Villa. Was ich da zu sehen bekam, riss mir förmlich den Boden unter den Füßen weg. Es war leer. Kein einziges Möbelstück, nichts. Ich konnte nicht glauben, was ich sah, deshalb lief ich weiter Richtung Kaminzimmer. Auch hier fand ich nichts anderes vor als ein komplett leeres Zimmer.
     
    Plötzlich klopfte mir von hinten jemand auf die Schulter.
     
    „Falls Sie Herrn und Frau Bernstein suchen, die beiden sind vor ein paar Wochen ins Ausland gezogen. Herr Bernstein wurde geschäftlich versetzt!“
     
    „Nein! Das ist nicht wahr! Wieso lügen Sie mich an?“
     
    Ich spürte, wie mir schwindlig wurde. Das letzte, an das ich mich noch erinnern konnte, war, dass ich in den Armen des fremden Mannes zusammensackte.
     

 
    Epilog
     
     
     
    Ich hörte Schritte.
     
    „Meine liebste Mia, wie entzückend du heute wieder aussiehst.“
     
    Er griff mir fest ins Haar und küsste mich dabei leidenschaftlich. In diesem Augenblick glaubte ich zu spüren, dass ich angekommen war.
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