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Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen

Titel: Schattenelf - 3 - Der Herr der Flammen
Autoren: R.A. Salvatore
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diente er vielleicht nur der Vertuschung ihres wahren Ausbildungszwecks, des eigentlichen Titels, mit dem sie sich schmücken sollte: Meuchelmörderin?
    »Komm schon, beeil dich«, rief Juraviel ihr zu und riss sie damit aus ihrem inneren Konflikt. Nahezu unfähig zu denken, folgte sie dem Elfen um das Lager herum, bis sie zufällig auf einen weiteren Goblin stießen, der ausgezogen war, um Holz zu sammeln.
    Er war tot, noch bevor er überhaupt merkte, dass er nicht alleine war.
    Damit war die Umgebung gesichert, und die beiden konnten ihr ganzes Augenmerk auf das eigentliche Lager richten, wo ein gutes halbes Dutzend dieser Geschöpfe durcheinander lief oder um die noch glimmenden Scheite des vorabendlichen Feuers hockte. Ganz zuoberst hatten sie einen großen, rostigen Kochtopf gestellt, und ab und zu trat einer zu ihm hin und schöpfte eine Kelle ekelhaft aussehenden Eintopf heraus.
    »Wir könnten noch warten und in Erfahrung bringen, ob noch weitere von ihnen sich allein auf den Weg machen«, wandte sich Juraviel an sie. »Und sie dann einzeln oder in Zweiergruppen erledigen.«
    Der Gedanke ließ Brynn innerlich zusammenzucken; sie wollte nur, dass das Ganze so schnell wie möglich vorüber war. »Schluss jetzt mit der Heimlichtuerei«, erwiderte sie und begann sich aufzurichten, fest entschlossen, mitten in die Gruppe hineinzustürmen.
    Juraviel bekam ihren Arm zu fassen und konnte sie gerade noch zurückhalten. »Was ist die stärkste Waffe eines To-gai-ru-Kriegers?«, fragte er. »Noch vor seinem Mut und seinem Bogen?«
    Brynn nickte, reichte ihm sein kleines Schwert und drehte sich um; sie hatte verstanden.
    Wenige Minuten später sprangen die im Lager zurückgebliebenen Goblins auf und richteten ihre Blicke verwundert nach Norden auf das Krachen und Stampfen, das ihnen aus dem Wald entgegenschallte.
    Auf Diredusks Rücken sitzend durchbrach Brynn mit gespanntem Bogen die letzte Gestrüppreihe; zuerst schaltete sie den am weitesten rechts stehenden Goblin aus, der mit einem kaum hörbaren Quieken zu Boden sank, bevor sie ihren zweiten Pfeil abschoss und damit einen Goblin vom Kochtopf fortriss, der seine Eintopfschale fallen ließ, als er nach hinten kippte.
    Mit einer schnellen, fließenden Bewegung hatte Brynn den Bogen von seiner Sehne befreit und ihn wie eine Lanze unter ihren rechten Arm geklemmt, während sie Diredusk unmittelbar an einem dritten, völlig verdutzten Geschöpf vorüberlenkte. Das Gesicht des Goblin explodierte in einer Gischt aus Blut, als der kräftige Schwarzfarnbogen es zertrümmerte. Brynn riss Diredusk hart nach links; das Pony trampelte den nächsten Goblin in der Reihe nieder und rannte anschließend einen weiteren um, als dieser Reißaus zu nehmen versuchte. Mittlerweile schwang Brynn ihren Bogen wie einen Knüppel in Richtung eines weiteren Goblin; der Schlag verfehlte knapp sein Ziel und zwang das Geschöpf, sich zu Boden zu werfen.
    Unterdessen hatte sie die gegenüberliegende Seite des Lagers erreicht, und das, obwohl noch immer drei längst nicht mehr überraschte und zu den Waffen greifende Goblins auf den Beinen waren. Wo Juraviel nur blieb? Wieso hatte sie nicht das hohe Sirren seines kleinen Bogens oder das Gejaule getroffener Goblins gehört?
    Mit einem kräftigen Ruck an den Zügeln zwang sie das kleine Pony zu einem jähen Stopp und ließ es blitzschnell wenden, dann schwenkte sie hinüber zur linken Lagerseite, stieg halb aus dem Sattel und beugte sich tief über Diredusks Hals, während das Tier über zwei als Bänke gedachte Baumstämme hinwegsetzte.
    Unmittelbar nach der Landung riss Brynn es scharf nach links und nahm Maß für einen zweiten Ritt mitten durch das Lager. Mittlerweile hatten sich die drei Goblins jedoch klugerweise zum Waldrand zurückgezogen, wo sie Gestrüpp und Bäume als Deckung benutzten, weshalb sich ihr nur ein einziges Ziel anbot, nämlich jener Goblin, den sie beim ersten Durchreiten knapp verfehlt hatte, ein Wicht, der sich soeben wankend aufzurichten versuchte. Diesmal zielte sie genauer; sie erwischte ihn mit ihrem Bogen im Vorüberreiten genau am Hinterkopf, sodass er mit dem Gesicht voran zu Boden geschleudert wurde. Er prallte gegen den Kochtopf, warf diesen um und fiel anschließend auf die noch heiße Glut. Der Goblin schlug heulend um sich, als sein wolliges Haar Feuer fing und seine Haut verbrannte.
    Mit schnellen und fließenden Bewegungen, die das Begriffsvermögen von Goblins überforderten, beugte Brynn sich vor und spannte
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