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Schatten ueber Broughton House

Titel: Schatten ueber Broughton House
Autoren: Candace Camp
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es ihnen Freude bereitet. Ich grübele nicht.“
    „Nein. Du stürzt dich vielmehr in etwas hinein. Meist weißt du genau, was du willst, und gehst es dann auch beherzt an.“ Er nickte. „Weshalb ich wohl nun nicht so recht weiterweiß. Es kommt mir vor, als fehlte mir etwas, doch weiß ich nicht, was. Etwas, das ich tun sollte? Ein Ort, den ich aufsuchen sollte? Ich weiß nur, dass ich etwas anderes will... dass ich mehr will.“ Kyria dachte kurz nach und meinte dann zögerlich: „Nun ja, hast du schon einmal erwogen, dass du nun in einem Alter bist, in dem du sesshaft werden möchtest? Es könnte sein, dass dir eine Frau fehlt... ein Zuhause und eine Familie.“
    Theo stöhnte leise. „Das ist genau das, wovon alle hier mich überzeugen wollen“, erwiderte er und deutete mit dem Kopf in Richtung der Mütter und Anstandsdamen, die an der Wand entlang aufgereiht saßen und ihren Schützlingen beim Tanz zusahen. „Mir scheint, dass ich heute Abend bereits jeder Mutter samt heiratsfähiger junger Dame vorgestellt worden bin. Wie viele von ihnen dabei angedeutet haben, dass es an der Zeit für mich sei, sesshaft zu werden, vermag ich gar nicht mehr zu sagen. Doch das allein genügte, um mich in die Flucht zu schlagen. Sind sie immer so eindeutig und unersättlich?“
    Kyria lachte leise und nickte. „Oh ja. Nichts ist bedrohlicher als eine Mutter, die darauf aus ist, dass ihre Tochter eine gute Partie macht.“
    „Sind dies nicht genau dieselben Frauen, die lange Zeit darüber geklagt haben, dass es mir an Pflichtgefühl und Einfluss mangelte - so wie ich mich immer auf und davon machte, um mich in der Welt herumzutreiben, statt hierzubleiben und mich darauf vorzubereiten, einmal den Titel des Dukes zu tragen? Dieselben, die uns die verrückten Morelands nennen?“
    „Ja schon, aber du weißt sicher, dass Verrücktheit verzeihlich ist, wenn man eines Tages ein Duke sein wird. Ein Titel wiegt viele Sünden auf, und je besser der Titel, umso mehr Sünden lässt er vergessen. Und wenn du noch dazu ein großes Vermögen besitzt, könntest du zwei Köpfe haben, und niemand würde sich daran stören.“
    „Wie zynisch du bist.“
    „Nur ehrlich.“
    „Es ist ja nicht so, als hätte ich etwas gegen die Ehe einzuwenden“, sinnierte Theo. „Doch ... nun ja, ich kann mir einfach nicht vorstellen, mich an eines dieser Mädchen zu binden - nicht mal an eines, das so liebreizend ist wie Estelle Hopewell.“ „Estelle Hopewell! Du lieber Himmel, das will ich auch nicht hoffen. Dieses Mädchen bringt nicht einen einzigen vernünftigen Gedanken zustande.“
    »Tun das denn die anderen? Vielleicht liegt es daran, dass sie unter dem wachsamen Auge ihrer Mütter stehen, aber jedes der Mädchen, mit dem ich heute Abend gesprochen habe, vermochte nur zu lächeln und mir in allem zuzustimmen. Keins von ihnen ließ auch nur den Ansatz einer eigenen Meinung oder eigene Interessen erkennen. Kannst du dir irgendeins in unserer Familie vorstellen? Oder aber eine begierige Witwe wie Lady Scarle, die mir mit ihrer Zudringlichkeit ja förmlich Angst einjagt?“
    Kyria lachte. „Du liebe Güte, nein! Vielleicht solltest du dir auch ein Mädchen vom Lande suchen, so wie Reed.“
    Theo lächelte. „Ich fürchte, dass Frauen wie Anna selten sind - selbst auf dem Lande.“
    „Ja, da magst du recht haben. Aber ich gebe die Hoffnung für dich noch nicht auf“, versicherte Kyria ihm. „Ich habe miterlebt, wie einer meiner Brüder eine wundervolle Gemahlin gefunden hat, und bin äußerst zuversichtlich, dass dir das auch gelingen wird. Stell dir nur vor - vier von uns ,verrückten Morelands“ haben die Liebe unseres Lebens gefunden! Auch deine Stunde wird noch kommen.“
    „Wird sie das?“ Ein feines Lächeln umspielte Theos Lippen. „Vielleicht hast du ja recht. Doch während ich noch auf die vollkommene Gemahlin warte, werde ich mich im Moment einfach damit zufriedengeben müssen, mit der schönsten Frau Londons zu tanzen.“
    Und mit diesen Worten wirbelte er seine Schwester hinaus auf die Tanzfläche.
    Megan Mulcahey stand am Fenster des Schlafzimmers, das sie mit Deirdre in jenem Haus teilte, welches ihre Familie in London gemietet hatte. Sie seufzte tief und lehnte ihre Stirn an das kühle Fensterglas. Einen Monat hatte sie gebraucht, um hierherzugelangen, und nun wusste sie nicht so recht weiter.
    So sehr sie es auch versucht hatte, es war ihr nicht geglückt, ihren Vater und ihre Schwester davon abzubringen, sie nach England
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