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Schatten der Wahrheit

Schatten der Wahrheit

Titel: Schatten der Wahrheit
Autoren: Martin Delrio
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Highlander-Regimenter. Reist in Zivil. Ist in Addicks an Bord gekommen, also hat sie in letzter Zeit reichlich Kämpfe mitgemacht.«
    »Und es macht dir überhaupt nichts aus, dass sie mit der ganzen Kohle abgezogen ist?«
    »Nicht wirklich. Es war schließlich nicht unsere.«
    »Doch war es«, fauchte Di. »Wir haben es gewonnen.«
    »Und sie hat es zurückgewonnen. So spielt das Leben, Di, Schätzchen.«
    Di ließ sich nicht besänftigen. »Ich hatte Pläne mit diesem Geld. Und nenn mich nicht >Schätzchen<.«
    »Dann mach halt neue Pläne. Es sei denn... Du hast doch wohl nicht mit Spesengeld gespielt?«
    »O Gott, nein!« Di schüttelte heftig den Kopf. »Seh ich so dumm aus?«
    »Nein«, antwortete er mit einem nervösen Blick auf ihre Messerhand.
    Dazu hat er auch allen Grund, dachte sie. Nach allem, was zwischen ihnen vorgefallen war, konnte Farrell nicht so dämlich sein und glauben, sie würde mit dem Geld ihres Auftraggebers spielen. Schon gar nicht, nachdem ihr momentaner Auftraggeber Jacob Bannson von Bannson Universal Unlimited war.
    Bannson beschäftigte nur die Besten - Dagger Di litt nicht unter falscher Bescheidenheit, was ihren oder Jack Farrells Wert betraf. Und er behandelte seine Angestellten korrekt. Er erfüllte seinen Teil eines Vertrags auf den Buchstaben genau, und er bezahlte seine Leute ihrem Wert entsprechend. Aber mit denen, denen Bannsons großzügige Bezahlung nicht reichte, die ihn bestahlen oder betrogen, rechnete er schnell und gnadenlos ab... und in aller Regel, ohne die örtliche Justiz zu bemühen.
    »Ich habe nur die frei verfügbaren Reisemittel benutzt«, erwiderte Di. »Genau wie du. Es sei denn,
    du hattest plötzlich einen Anfall von Schwachsinn.«
    »Was nicht der Fall war. Und hörst du mich über verspieltes Geld lamentieren? Außerdem, falls ich kein erheblich schlechterer Menschenkenner bin, als ich denke, bekommen wir unsere Chance, es zurückzugewinnen.«
    »Nicht solange Blondie im Salon auf Posten ist. Da haben wir keine Chance.«
    »So weit würde ich nicht gehen. Sie wollte nur den armen alten Thatcher vor dem Bankrott bewahren.«
    »Wilberforce«, korrigierte Di.
    »Wie auch immer. Unter ihrer Fassade langweilt das Bordleben die gute Kapitänin Bishop um nichts weniger als uns. Solange wir ehrlich bleiben, ist sie für ein Spiel bestimmt zu haben.«
    »Ehrlich!« Di lachte bitter. »Das Abheben war getürkt.
    Und der Pik-Bube ist einäugig. Meinst du, sie wollte uns damit sagen, dass sie weiß, wer wir sind?«
    »Ich meine, sie wollte Wilberforce aus dem Spiel haben, und sie hat bekommen, was sie wollte.«
    »Und trotzdem willst du weiter gegen sie spielen? Vielleicht bist du doch nicht so schlau.« Di wurde nachdenklicher. »Sie kann was. Ich hoffe, wir treffen nicht im Feld auf sie.«
    »Alles ist möglich«, stellte Farrell fest. »Erst recht in unserem Geschäft. Und es kann nie schaden, sich mit dem Stil eines anderen Spielers vertraut zu machen.«
    November 3133, Trockenzeit
    Fort Barrett war eine wohlhabende Kleinstadt an Kearnys Oilfieldsküste. Der Regimentsposten hatte ursprünglich als Polizeistation für den abgelegenen Distrikt gedient. Im Lauf der Jahre war eine Ortschaft um das Fort herum entstanden, und in den letzten Jahrzehnten hatte die Erschließung der Ölvorkommen vor der Küste der gesamten Region zu Wohlstand verholfen. Heutzutage war Fort Barrett ein angenehmer, wenn auch abgelegener Posten. Hier dienten häufig Einheiten, die sich anderenorts im Kampf ausgezeichnet - und erschöpft - hatten, und jetzt mit anspruchslosem Dienst in ruhiger Umgebung dafür belohnt wurden.
    Momentan genoss Will Elliotts Kundschaftereinheit diese Belohnung. Im vergangenen Sommer hatten Will und seine Kameraden mit Oberst - inzwischen Brigadegeneral - Griffin den Eingang des Red-Ledge-Passes gegen die Stahlwölfe gehalten und damit Tara Campbell und Ezekiel Crow Zeit verschafft, die Verteidigung der Hauptstadt zu organisieren. Und sie hatten auch ohne eine Möglichkeit zur Erholung an der letzten Schlacht auf der Ebene teilgenommen. Sie hat-ten schwere Verluste erlitten, erst recht für eine Einheit frisch ausgehobener Rekruten, aber sie hatten die Stellung gehalten. Und nachdem der Schlamm getrocknet war und die Stahlwölfe Northwind verlassen hatten, hatte man sie nach Fort Barrett geschickt, damit sie sich in der Sonne erholen konnten.
    Will war nach der Invasion zum Lance Corporal befördert worden, aber soweit er das feststellen konnte, lasteten die mit
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