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Schatten Der Versuchung

Titel: Schatten Der Versuchung
Autoren: Christine Feehan
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den Karpaten fanden, in dessen Ausläufer sich die fruchtbaren Ebenen des Königreichs Ungarn schmiegten. Das Königreich Ungarn hatte über tausend Jahre Bestand – was dazu führte, das Ungarisch den Hauptbestandteil der karpatianischen Sprache ausmacht –, bis das Reich nach dem Ersten Weltkrieg unter mehreren Ländern aufgeteilt wurde: Österreich, Tschechoslowakei, Rumänien, Jugoslawien und das heutige Ungarn.
    Mehrere Völker aus dem südlichen Ural, die Karpatianisch sprachen, aber keine Karpatianer waren, wanderten in andere Richtungen. Einige landeten in Finnland, was die enge Verwandtschaft zwischen Finnisch und Ungarisch mit dem Karpatianischen erklärt. Obwohl Karpatianer für immer an ihre auserwählte Heimat gebunden sind, setzen sie ihre Wanderungen fort, um die Antworten zu finden, die ihnen ermöglichen sollen, Kinder auszutragen und großzuziehen.
    Aufgrund ihrer geografischen Herkunft hat die karpatianische Einstellung zum Heilen viel mit der schamanistischen Tradition Eurasiens gemeinsam. Der zeitgenössische Vertreter, der dieser Tradition am nächsten kommt, findet sich in Tuva, der sogenannte tuvinische Schamanismus.
    Die schamanistische Tradition Eurasiens – von Karpatianern bis zu den Schamanen Sibiriens – gründet auf der Überzeugung, dass Krankheit in der menschlichen Seele entsteht und sich erst später in Form unterschiedlichster Symptome manifestiert. Aus diesem Grund konzentriert sich die Heilkunst der Schamanen auf die Seele und deren Heilung, ohne dabei allerdings den Körper zu vernachlässigen. Die schwerwiegendsten Erkrankungen wurden auf ein »Schwinden der Seele« zurückgeführt, worunter man zu verstehen hat, dass die Seele eines Kranken den Körper ganz oder teilweise verlassen hat oder von einem bösen Geist gefangen und in Besitz genommen wurde.
    Die Karpatianer sind Teil dieser schamanistischen Tradition Eurasiens und teilen ihre Sicht der Dinge. Karpatianer erliegen zwar keinen Krankheiten, aber ihre Heiler sind der Überzeugung, dass schwere Wunden von einem ähnlichen »Schwinden der Seele« begleitet werden.
    Wenn die Diagnose »Schwinden der Seele« gestellt wird, tritt der Heiler bzw. Schamane eine spirituelle Reise in die Unterwelt an, um die Seele zurückzuholen. Der Schamane kann auf dieser Reise großen Herausforderungen begegnen, insbesondere dem Kampf mit dem Dämon oder Vampir, der von der Seele seines Freundes Besitz ergriffen hat.
    Das »Schwinden der Seele« muss nicht bedeuten, dass der Betreffende bewusstlos ist, obwohl auch das vorkommen kann. Jemand kann scheinbar bei vollem Bewusstsein sein und sogar mit anderen kommunizieren und dennoch einen Teil seiner Seele verloren haben. Der erfahrene Heiler oder Schamane würde das Problem trotzdem sofort an subtilen Anzeichen erkennen, die anderen entgehen könnten: die Tatsache, dass die Aufmerksamkeit des Betreffenden immer wieder abschweift, Beeinträchtigung der Lebensfreude, chronische Depressionen, eine Verminderung der Helligkeit der Aura und Ähnliches.
    2. DER KLEINE HEILUNGSGESANG DER KARPATIANER
    Kepä Sarna Pus (der »Kleine Heilungsgesang«) wird bei Verletzungen rein physischer Natur angewendet. Der karpatianische Heiler verlässt seinen Körper und betritt den Körper des verletzten Karpatianers, um schwere, sogar tödliche Wunden mit reiner Energie von innen heraus zu heilen. Wenn er dem Verletzten sein Blut gibt, verkündet er: »Ich gebe bereitwillig mein Leben für dein Leben.« Da die Karpatianer dem Element Erde zuzuordnen und an das Erdreich gebunden sind, werden sie mit der Erde ihrer Heimat geheilt. Auch ihr Speichel wird oft wegen seiner heilenden Eigenschaften verwendet.
    Normalerweise werden die karpatianischen Heilungsgesänge durch die Beigabe von Heilkräutern, Aromakerzen und Kristallen unterstützt. Die Kristalle werden in Kombination mit der empathischen, übernatürlichen Bindung der Karpatianer an den Kosmos dazu benutzt, der Umgebung positive Energie, die den Heilungsprozess beschleunigen soll, zu entziehen, um sie gezielt einzusetzen. Ort der Heilung sind häufig Höhlen.
    Der Kleine Heilungsgesang wurde von Vikirnoff von Shrie-der und Colby Jansen eingesetzt, um Rafael de la Cruz zu heilen, dem das Herz von einem Vampir aus der Brust gerissen wurde (siehe Verführer der Nacht).
    Kepä Sarna Pus (der »Kleine Heilungsgesang«)
    Für alle physischen Verletzungen wird derselbe Gesang benutzt. »Sívadaba« (»in dein Herz«) wird je nach betroffenem Körperteil
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