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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe
Autoren: Judith McNaught
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seltsamen, faszinierenden Mann, den ihre Tochter geheiratet hatte.
    »Die Einkünfte der morgigen Vorstellung gehen wohltätigen Zwecken zu«, sagte er achselzuckend.
    Matt begleitete sie an den Rand der Menge, wo seine Schwester in ein angeregtes Gespräch mit Stuart Whitmore verwickelt war, und stellte sie einfach als Caroline Edwards vor. Whitmore und seine Schwester verstanden sich prächtig, das bemerkte er und wünschte, er hätte sie nicht miteinander bekanntgemacht. Dann wollte er sich entfernen, um seiner Funktion als Gastgeber nachzukommen, als Caroline ihn leicht am Arm faßte und aufhielt. »Ich werde nicht lange bleiben«, sagte sie, »und möchte mich gleich verabschieden.«
    Matt nickte, zögerte, und dann überwand er sich und erwähnte Meredith - um ihrer Mutter willen. »Stuart Whitmore ist ein alter Freund Ihrer Tochter und gleichzeitig ihr Rechtsanwalt«, informierte er Caroline. »Wenn Sie irgendwie das Gespräch auf sie bringen, wird er bestimmt von ihr erzählen. Nur für den Fall, daß es Sie interessiert.«
    »Danke«, sagte sie stockend. »Es interessiert mich sehr «
    Als Meredith die Lobby von Matts Apartmenthaus betrat, überlegte sie, ob es klug oder verrückt war, mitten in seine Party hineinzuplatzen und ihm vor den Augen zahlloser Leute zu begegnen - vor allem jetzt, wo er derart wütend war, daß er auf einer sofortigen Scheidung bestand.
    In der verzweifelten Hoffnung, ihn dadurch zu beeindrucken, hatte sie ihr verführerischstes Cocktailkleid angezogen - einen rückenfreien Traum aus schwarzem Chiffon mit Spaghettiträgern und einem tiefen V-Ausschnitt, der mit feinen Blüten- und Blattmustern aus winzigen schwarzen Perlen umstickt war. Da sie heute abend besonders gut aussehen wollte, hatte sie fast eine Stunde damit verbracht, verschiedene Frisuren auszuprobieren. Schließlich hatte sie sich entschlossen, ihr Haar lose auf die Schultern fallen zu lassen. Zwar hätte zu dem eleganten Kleid eigentlich auch eine elegante Frisur gehört, aber so getragen machte ihr Haar sie jugendlicher, unschuldiger - und stimmte Matt hoffentlich milder. Hätte sie geglaubt, daß das helfen würde, hätte sie sich dafür sogar Zöpfe geflochten!
    Der uniformierte Wachmann in der Lobby überprüfte seine Liste, und Meredith atmete erleichtert auf, als sie sah, daß Matt ihren Namen nicht hatte streichen lassen. Ihre Knie zitterten und ihr Puls raste, als sie mit dem Lift zum Penthouse hinauf fuhr.
    Unter der Tür erwartete sie die laute Fröhlichkeit der Party, und sobald sie die Treppen des Foyers hinunterging, drehten sich zahlreiche Köpfe nach ihr um. Viele Leute verstummten, um die Unterhaltung sofort mit neuem Gesprächsstoff fortzusetzen; immer wieder hörte sie ihren Namen. All dies ignorierend, ließ sie ihren suchenden Blick über den vollen Wohnraum und das Eßzimmer wandern, bis sie ihn endlich auf dem erhöhten Podium auf der anderen Seite des Penthouses entdeckte: Ihr Herz begann wie wild zu schlagen, als sie Matt dort stehen sah, die ihn umgebende Gruppe überragend. Mit zitternden Knien ging sie auf ihn zu.
    Während sie die Stufen zu dem Podium hinaufstieg, konnte sie die Gesichter der Leute sehen, mit denen er sich unterhielt. Stanton Avery, der auf Matts anderer Seite stand, blickte auf und erkannte sie. Er sagte etwas zu Matt - warnte ihn anscheinend, daß sie hier sei, weil Matt sich abrupt zu ihr umdrehte. Das Glas auf halbem Wege zum Mund, starrte er sie so eiskalt und feindselig an, daß Meredith für den Bruchteil einer Sekunde mitten in der Bewegung innehielt. Aber sie zwang sich, weiterzugehen.
    Wie auf ein unausgesprochenes Stichwort hin, vielleicht auch aus Höflichkeit, zogen sich die Leute, die um ihn herumgestanden hatten, zurück und ließen sie beide allein auf dem Podest. Meredith wartete, hoffte, daß er etwas sagen, etwas tun würde. Nach einem Moment, der ihr wie eine Ewigkeit schien, nickte er kurz mit dem Kopf und sagte ein einziges Wort - ihren Namen - in einem eisigen Tonfall. »Meredith.«
    Laß dich von deinem Instinkt leiten, hatte er ihr vergangene Woche geraten, und Meredith versuchte jetzt, seinem Rat von damals zu folgen. »Hallo«, sagte sie hilflos und blickte ihn flehend an, aber Matt hatte nicht das geringste Interesse, ihr irgendwie entgegenzukommen. »Du wunderst dich wahrscheinlich, daß ich hergekommen bin.«
    »Nicht besonders.«
    Das saß, und es tat verdammt weh, aber wenigstens schien es, als werde er ihr zuhören, und ihr sechster Sinn
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