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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe
Autoren: Judith McNaught
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vernarrt. Er hat Philip beschimpft, ihm aber schließlich geglaubt und seine Hochzeit abgesagt. Charlotte, die Cyrils Sekretärin gewesen war, mußte Jahre warten, bis er sie schließlich doch noch heiratete. Auf jeden Fall habe ich Charlotte vor ein paar Monaten gesagt, daß ich es mir überlegen würde, bei einem Übernahmeversuch zu ihren Gunsten zu stimmen. Aber nachdem ich Zeit hatte, darüber nachzudenken, habe ich mich anders entschieden. Philip ist ein jähzorniger Dickkopf, aber Charlotte ist wahrhaft böse. Sie hat überhaupt kein Herz. Vor einigen Wochen hat sie mich erneut angerufen und mir erzählt, daß jemand anderer gleichfalls angefangen habe, B & C-Anteile aufzukaufen und daß dadurch der Kurs gestiegen sei.«
    Matt wußte, daß er dafür verantwortlich war, sagte aber nichts und ließ sie weitersprechen. »Charlotte geriet in Panik. Sie sagte, daß sie irgend etwas unternehmen würde, damit die Preise wieder fielen, und dann wolle sie zuschlagen. Das nächste, was ich hörte, war, daß in den Kaufhäusern Bomben gefunden wurden, die das Weihnachtsgeschäft von B & C ruinierten und den Kurs in den Keller fallen ließen.«
    Sie hatte Matt die fehlenden Teile des Puzzles geliefert -das Motiv für die sorgfältig versteckten Bomben, die den Kaufhäusern selbst keinen Schaden zufügen sollten; das Motiv für die Übernahme eines Unternehmens, das kurzfristig keinerlei Profit machen würde. Charlotte Bancroft hatte die Motive, und sie verfügte über die finanziellen Mittel, ein hochverschuldetes Unternehmen aufzukaufen und dann solange zu warten, bis B & C wieder Gewinn abwerfen würde.
    »Sie müssen das der Polizei melden«, sagte er und ging zu dem Telefon, das neben seinem Bett stand.
    Sie nickte. »Rufen Sie jetzt dort an?«
    »Nein. Ich rufe einen Mann namens Olsen an, der gute Kontakte zur hiesigen Polizei hat. Er wird Sie morgen dorthin begleiten und dafür sorgen, daß man Sie nicht wie eine Spinnerin behandelt oder, schlimmer noch, Sie zum neuesten Tatverdächtigen stempelt.«
    Caroline stand völlig ruhig da, aber ihre Miene zeigte Erstaunen darüber, daß er eine Nummer in Philadelphia wählte und einen Mann namens Olsen mit der ersten Morgenmaschine nach Chicago beorderte - nur um ihr einen unangenehmen Gang zu erleichtern. Sie revidierte ihre ursprüngliche Meinung, daß er der unnahbarste Mann sei, dem sie je begegnet war, und gelangte zu der Ansicht, daß er einfach mit Leuten, die den Namen Bancroft trugen, nichts mehr zu tun haben wollte - eingeschlossen Meredith, der kühlen Art nach zu schließen, mit der er darüber gesprochen hatte, demnächst ihr Exehemann zu sein. Nachdem er aufgelegt hatte, schrieb er zwei Telefonnummern auf einen Notizblock neben dem Telefon und riß den Zettel ab. »Hier ist Olsens Privatnummer. Rufen Sie ihn irgendwann heute abend an und sagen Sie ihm, wo Sie sich mit ihm treffen wollen. Die zweite Nummer ist meine, für den Fall, daß Sie irgendwelche Probleme haben.« Er wandte sich ihr wieder zu, und die Feindseligkeit, die er ihr gegenüber bislang an den Tag gelegt hatte, war verschwunden. »Meredith hat mir erzählt, daß Sie im Filmgeschäft waren. Die Truppe von Phantom of the Opera ist heute abend hier, und außerdem sind weitere hundertfünfzig Leute eingeladen, von denen Sie sicher einige kennen. Wenn Sie hierbleiben möchten, wird mein Vater Sie herumführen und vorstellen.«
    Die Party war bereits in vollem Gange, als sie den Wohnbereich betraten. »Ich möchte niemandem vorgestellt werden«, sagte sie rasch, »und ich habe keinerlei Bedürfnis, meine Bekanntschaft mit den Mitgliedern der Chicagoer Gesellschaft zu erneuern.« Sie zögerte und beobachtete die schwarzgekleideten Ober, die an traumhaft gekleidete Frauen und Männer in Frack und Smoking Getränke verteilten. »Aber ich - ich würde trotzdem gern ein bißchen bleiben«, sagte sie mit einem plötzlichen strahlenden Lächeln, das sie wie fünfunddreißig anstatt fünfundfünfzig aussehen ließ. »Früher habe ich für Partys wie diese gelebt. Es würde mir Spaß machen, ein wenig herumzugehen und darüber nachzudenken, warum ich sie jemals so wundervoll fand.«
    »Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie es herausgefunden haben«, sagte er, und seine Stimme ließ erkennen, daß er dem ganzen Trubel noch gleichgültiger gegenüberstand als sie.
    »Warum geben Sie denn eine Party, wenn Sie sie nicht mögen?« fragte sie mit einem unsicheren Lächeln und wunderte sich erneut über diesen
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