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Schatten der Liebe

Titel: Schatten der Liebe
Autoren: Judith McNaught
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Meredith, während er die schlanke blonde Frau anblickte, die ihre Unsicherheit hinter einer Maske kühler Entschlossenheit verbarg. Die Ähnlichkeit reichte aus, um in ihm das dringende Bedürfnis zu wecken, sie eigenhändig hinauszuwerfen, weil er ihren Anblick nicht ertragen konnte.
    »Mir ist klar, daß Sie eine Party geben und daß ich Sie störe«, sagte sie vorsichtig und ging langsam an Patrick vorbei auf Matt zu, »aber ich bin gerade erst aus Rom eingetroffen und hatte keine andere Wahl, als direkt hierherzukommen. Wissen Sie, erst im Flugzeug ist mir aufgegangen, daß Philip sich vermutlich weigern wird, mich zu empfangen, und ich habe keine Ahnung, wo Meredith wohnt.«
    »Woher zum Teufel wissen Sie, wo ich wohne?« fragte er barsch.
    »Sie sind Merediths Ehemann, nicht wahr?«
    »Ich bin dabei, ihr Ex-Ehemann zu werden«, stellte er unversöhnlich klar.
    »Oh«, sagte Caroline und musterte den kalten, unnahbaren Mann, den ihre Tochter geheiratet hatte, mit unverhohlener Neugier. »Es tut mir leid, das zu hören. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Ich lese in Italien die Chicagoer Zeitungen, und in einer der letzten Ausgaben war ein großer Artikel über diese Wohnung und das Gebäude, in dem sie sich befindet.«
    »Okay«, schnappte Matt ungeduldig. »Jetzt, da Sie mich gefunden haben und hier eingedrungen sind - was wollten Sie mir erzählen?«
    Bei seinem unwirschen Ton fuhr sie leicht zusammen, dann aber lächelte sie plötzlich. »Man merkt, daß Sie mit Philip zu tun gehabt haben. Eine Menge Leute reagieren aggressiv auf jeden, der seinen Namen trägt.«
    Das kam der Wahrheit so nahe, daß es Matt ein kurzes, grimmiges Lächeln abrang. »Warum sind Sie hergekommen?« fragte er, und diesmal klang es fast höflich.
    »Philip war letzte Woche in Italien«, sagte sie und begann, ihren dunkelroten Wollmantel aufzuknöpfen und den Schal abzulegen. »Von dem, was er gesagt hat, weiß ich, daß er glaubt, daß Sie für die Bomben verantwortlich sind, die in den Kaufhäusern gefunden wurden, und daß er außerdem glaubt, daß Sie Bancroft & Company aufkaufen wollen. Aber er irrt sich.«
    »Wie schön zu hören, daß es tatsächlich jemand gibt, der das für möglich hält«, sagte Matt sarkastisch.
    »Ich halte es nicht für möglich, ich weiß es.« Unbeeindruckt von seiner unfreundlichen Haltung und entschlossen, ihn von der Wahrheit zu überzeugen, begann Caroline, schneller zu sprechen: »Mr. Farrell, ich besitze einen nicht unbeträchtlichen Anteil an B & C, und vor einem guten halben Jahr hat mich Charlotte Bancroft - sie war die zweite Frau von Philips Vater - angerufen. Sie fragte mich, ob ich Lust hätte, es Philip heimzuzahlen, daß er mich aus Merediths Leben ausgeschlossen hat und sich von mir scheiden ließ. Charlotte ist Präsidentin von Seaboard Industries in Florida«, fügte sie erklärend hinzu.
    Matt erinnerte sich, daß Meredith ihre Stiefgroßmutter erwähnt hatte. »Sie hat das Unternehmen von ihrem Mann geerbt«, sagte er, wider Willen ins Gespräch gezogen.
    »Ja, und sie hat es zu einem einflußreichen Konzern ausgebaut, zu dem zahlreiche Firmen gehören.«
    »Und?« fragte er, als sie zögerte.
    Caroline blickte ihn an und versuchte, seine Stimmung einzuschätzen, aber er schien völlig emotionslos. »Und jetzt«, fuhr sie fort, »bereitet sie sich darauf vor, ihrem Unternehmen auch Bancroft & Company einzuverleiben. Sie hat mich gefragt, ob sie mit meinem Stimmanteil rechnen könne, sobald sie selbst genügend Aktien besäße, um einen Mehrheitsanteil zu haben. Sie haßt Philip, obwohl sie nicht weiß, daß ich ihren Grund dafür kenne.«
    »Ich bin sicher, er hat ihr ausreichend Veranlassung dazu gegeben«, stellte Matt fest, wandte sich ab und schlüpfte in sein Jackett. Die Türglocke ging pausenlos, und aus den Wohnräumen drang die gedämpfte Unterhaltung der ankommenden Gäste in das Ankleidezimmer.
    »Sie haßt Philip«, fuhr Caroline unbeirrt fort, »weil sie Philip haben wollte, nicht seinen Vater, und sie hat wirklich alles versucht, um ihn in ihr Bett zu bekommen, auch noch, nachdem sie bereits mit seinem Vater verlobt war. Er hat sie permanent abgewiesen, und eines Tages ist er sogar noch weiter gegangen. Er hat Cyril - seinem Vater - erzählt, daß sie eine ganz gewöhnliche geldgierige Schlampe sei, die Cyril nur seines Geldes wegen heiraten wolle, aber auf ihn -Philip - scharf sei. Das war die Wahrheit«, sagte sie düster, »aber Philips Vater war in sie
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