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Schatten Der Erinnerung

Schatten Der Erinnerung

Titel: Schatten Der Erinnerung
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Creek im Süden und reicht bis an den Pazifischen Ozean. Früher besaßen wir über fünfzigtausend Hektar Land; einstmals grenzte es bis an das Gebiet wo sich jetzt die Stadt Templeton befindet. Wir haben nur noch ein Drittel der ursprünglichen Schenkung, aber wir besitzen dafür das Herzstück von Gottes Land.«
    Regina verharrte bewegungslos. Sie bemerkte verblüfft, dass dieser Mann in einen Ort namens Miramar verliebt war. Es kam ihr fast so vor, als spräche er über eine Frau.
    »Die Ranch besteht zum größten Teil aus Hügeln und kleinen abgelegenen Tälern, aber es ist gutes Weideland. Wir züchten hauptsächlich Rinder«, sagte Slade mit unverändert sanfter Stimme. »Aber wir haben auch ein paar Hektar mit Orangen- und Zitronenbäumen und sogar eine Mandelbaumplantage.« Er lächelte. »Die besten Mandeln im Umkreis. Wir produzieren auch Wein, und zwar den verdammt besten Wein im ganzen Staat. An der Küste sind die Hügel mit Kiefern bedeckt, und es wimmelt dort nur so von Tieren. Wir jagen Rehe und Elche im Winter, und im Sommer fangen wir Süßwasserforellen. Nicht aus Sport, sondern um sie zu essen. Von Zeit zu Zeit kann man mehr als nur ein paar Goldadler sehen und gelegentlich auch einen weißköpfigen Seeadler. Im Ozean lässt es sich auch verdammt gut fischen, und das ganze Jahr, außer zur Brutzeit im Mai und Juni, kann man dort die Seelöwen beobachten. Die Küste bei Miramar ist sicher die schönste, die Sie je gesehen haben. Oben im Norden ist sie wild und rau, eingeschlossen von Felsen, aber in der Bucht wo wir schwimmen, gibt es flache, ruhige Strände in der gleichen Farbe wie Ihre Perlenohrringe. Dennoch kann der Ozean gefährlich sein - es sind schon Leute darin ertrunken. Man sollte dort nur schwimmen, wenn man kräftig und gesund ist. Wir tun das seit unserer Kindheit.«
    »Wir?«
    »Meine Brüder und ich. Edward ... und James.«
    Regina schwieg. Sie war völlig gefesselt von der begeisterten Beschreibung seiner Heimat. Noch nie hatte sie einen Seelöwen gesehen, und sie fragte sich, was das wohl war. Miramar hörte sich zu schön, zu wundervoll an, um wahr zu sein. Sie konnte geradezu vor sich sehen, wie die, drei Jungen dort spielten, während die mythischen Seelöwen Wache hielten.
    »Erzählen Sie mir von ihm«, drängte ihn Regina plötzlich, denn sie merkte, wie ein leichtes Schuldgefühl sie durchdrang. James war schließlich ihr Verlobter, aber sie konnte sich nicht nur überhaupt nicht an ihn erinnern, sondern sie empfand auch nicht die geringsten Gefühle ihm gegenüber. Sie musste alles über ihn wissen, bevor sie wieder mit ihm vereint war. Da bemerkte sie, dass Slade schwieg und sich hinter ihr wieder anspannte. »James«, wiederholte sie. »Erzählen Sie mir von ihm.«
    »Jesus, ich weiß nicht einmal, wo ich anfangen soll.« Seine Stimme klang rauh.
    »Wie sieht er aus?«
    »Groß. Größer als ich. Viel größer und sehr attraktiv. Frauen...« Er hielt inne.
    Regina konnte sich vorstellen, was er sagen wollte, und wandte sich ihm wieder zu. Sie war bestürzt als sie sah, dass sich sein Mund zu einer grimmigen Linie zusammengepresst hatte, seine Augen trübe blickten. Als er bemerkte, dass sie ihn anblickte, sah er schnell weg.
    »Er konnte immer jede Frau haben, die er wollte. Nicht nur wegen seines Aussehens, sondern weil er freundlich ist.
    James ist ein freundlicher Mann. Es gibt keinen freundlicheren. Immer hat er anderen geholfen, sogar Läusen auch solchen Leuten, mit denen er sich besser nicht abgegeben hätte.«
    »Dann habe ich also großes Glück«, sagte Regina sanft, aber sie fühlte noch immer nichts außer Interesse an den Gefühlen, die Slade seinem Bruder entgegenbrachte. Er schien sie nicht zu hören.
    »Niemand kann so gut wie James mit Zahlen und Wörtern umgehen, und das Schreiben hegt ihm«, schwärmte Slade. »Keiner vermag einen netteren Brief zu schreiben. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Niemand arbeitet so hart wie er. Darüber hinaus war James loyal, niemals hätte er Sie oder jemand anderen im Stich gelassen. Wenn er etwas versprach oder sich für etwas engagierte, hielt er sich daran. Egal, was es war.«
    »Das klingt, als wäre er vorbildlich«, brachte Regina wehmütig hervor.
    Einen Augenblick lang schwieg Slade. »Es gab wirklich niemanden wie ihn. Er war tatsächlich ein Vorbild.«
    Plötzlich fiel Regina auf, dass Slade in der Vergangenheit von ihrem Verlobten sprach. »Warum sprechen Sie davon, dass er dies und jenes war?« fragte
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