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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit
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der Befreiung.
    In den besetzten Ley-Knoten lösten sich die magischen Stäbe auf, und der unaufhörliche Fluss setzte sich ungehindert fort; die Elfen konnten es in ihren Adern spüren. In diesem Augenblick waren sie alle Eins, spürten die Nähe zueinander und hörten die Gedanken eines jeden.
    Bis auf Nadja. Doch als sie Davids Arm berührte, floss etwas von seinem Licht auf sie über.
    Der Graue Mann trat zu ihnen. »Es ist vollbracht«, sagte er. »Die Unsterblichkeit ist zu den Elfen zurückgekehrt.«
    »Und Ihr?«, fragte Nadja verwirrt.
    Samhain schmunzelte. »Solange es Leben auf dieser Welt gibt, bin ich ewig. Genau wie meine beiden Brüder und wie Danu. Wie die Leys. Die Trinitäten sind wiedervereint. Alles ist im Lot und geheilt. Dank dir, Nadja.«
    »Wo ist der Getreue?«, wollte David wissen.
    »Er hat seine Aufgabe erfüllt. Die Suche hat ein Ende. Vermutlich wartet er bereits in meinem Schloss auf mich, auf eine Partie Schach, und ich bin sicher, dass unser dritter Bruder ebenfalls vorbeischauen wird. Auch für uns ist es an der Zeit, zu entspannen und zu ruhen, zurückzufinden.« Der Graue Mann hob leicht die Hand. »Lebt wohl. Wir beide, Nadja Oreso, werden uns nicht mehr wiedersehen.«
    »Grüßt Euren finsteren Bruder von mir«, sagte Nadja leise. »Und … danke.«
    Samhain lachte herzlich, was man bei einem so ernsten und düsteren Mann wie ihm nie erwartet hätte. »Dich wird er am meisten vermissen, da bin ich sicher. Und was dein Rätsel betrifft, damals, als du Rhiannon ausgelöst hast …«
    »Das soll
er
Euch erzählen«, sagte sie schnell. »Es mag Euch unterhalten, wenn Ihr eine Spielpause einlegt.«
    Der Graue Mann nickte amüsiert und war fort.
    Staunend sahen sich die Elfen an und versuchten das Wunder zu begreifen, das soeben geschehen war.
    »La-la-la-la-la«, erklang die helle Stimme eines kleinen Kindes in den erhabenen Moment hinein. »Gugugugu.«
    Talamh kicherte, schlug erneut die Händchen zusammen und lachte schallend.
    Und da kehrte der Frühling zurück.
    Blüten und Blätter explodierten um die Elfen herum, brachen überall in der Halle aus den Ästen und Zweigen hervor, und auf dem Land breitete sich rasend schnell ein grüner und bunt blühender Teppich aus. Bäume und Büsche wirkten wie mit Farbeimern übergossen, und Tausende Vögel und geflügelte Elfchen schwirrten hoch und stimmten ein frohes Lied an. Niemand hielt mehr eine Waffe in der Hand, und gütige Geister waren bereits dabei, die Toten und Verletzten zu bergen und Heilung zu bringen.
    »Hihi«, bemerkte Talamh am Ende seines Wirkens und schmiegte sich in den Arm seines Vaters. »Guuut.« Er hob die Hand, und sein kleiner Finger zeigte auf seinen Großvater.
    Der königliche Stirnreif auf Fanmórs Kopf zersprang mit einem hellen
Kling
und löste sich in Staub auf. Gleichzeitig leuchtete auf Davids Stirn ein neuer schmaler Reif mit einem funkelnden Diamanten.
    »Oh weh«, sagte David.
    Dann erstrahlte seine Gestalt, und seine Miene wandelte sich.
    »Willkommen, König Dafydd von den Crain«, wisperte der Baum mit wogenden Ästen.
    »Und was wird aus Earrach?«, piepste Pirx ungeachtet der Andacht, die noch alle gefangen hielt. »Ich meine, da ist doch der Hochthron, und ein riesiges Reich steht ohne Anführer da!«
    »Nun, dann probier doch aus, ob dir der Thron passt«, schlug Grog schmunzelnd vor.
    »Wa… ich? Ach, ihr spinnt alle miteinander.« Grummelnd verschränkte Pirx die Arme vor der Brust, aber er grinste schnell wieder, als Grog ihn gutmütig knuffte.
    »So unrecht hat unser kleiner Freund nicht.« David sah zu Regiatus und der Blauen Dame. »Wir sollten uns über eine königliche Regentschaft über Earrach unterhalten, bis Fanmórs Nachfolge entschieden ist.«
    »Wir beide?«, fragte der Corvide verblüfft.
    Die Blaue Dame verneigte sich tief, mit erschütterter Miene. »Wenn es Euer Wunsch ist, göttlicher Herr.«
    »Göttlich? Ich …«, setzte David an, dann schüttelte er unglücklich den Kopf. »Verdammt. Ihr habt recht. Danu ist meine Mutter … Nun, darum kümmere ich mich ein andermal.« Er blickte wieder zu dem Paar. »Ich weiß, die Nachfolge ist bereits entschieden. Aber … meine Wurzeln liegen hier. Ihr beide seid sehr viel älter als ich und erfahren. Ihr wart meinem Vater die besten Ratgeber und seid absolut loyal. Bitte, erfüllt meinen Wunsch und übernehmt in meinem Namen die Regentschaft, bis eine neue Entscheidung getroffen wird. Ich weiß, Ihr werdet weise regieren, und ich
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