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Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 20: Der Atem der Unsterblichkeit
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wahren, als sie den liebevollen Blick ihrer Mutter zum ersten Mal nach all der Zeit auf sich ruhen spürten.
    »Wie schön ihr seid … so groß. So viel Zeit ist vergangen …«
    Die Königin lächelte zufrieden. Sie vernahm ein leises Glucksen, und ihr Blick heftete sich auf Davids Sohn, der sie neugierig aus tiefblauen Augen anblickte.
    Talamh kicherte, als sie seine Wange streichelte. »Adada-da…da…nuu.«
    Die Weiße Frau war gerührt, und ein Leuchten übertrug sich von Talamh auf sie, das sie ihm zurückgab. »Es war nicht alles umsonst«, sagte sie dann mit klarer Stimme zu der Versammlung. »Das Volk der Elfen wird fortbestehen … Es hat bereits begonnen. Hier vor mir, in Gestalt dieses Säuglings, sehe ich die Zukunft. Unser Plan ist aufgegangen, Fanmór!«
    Die Zwillinge drehten sich zu dem Riesen um.
    »Aber zu welchem Preis«, stieß David bitter hervor.
    »Was habt Ihr nur getan, Vater …«, flüsterte Rian in tiefer Verachtung. »Ihr habt einen Bann über die Wahrheit gelegt und dadurch den Krieg und all das Leid ausgelöst!«
    Gwynbaen sah Fanmór an. »Ist das wahr?«
    Er nickte langsam.
    »Sperrt sie ein!«, schrie Bandorchu und drängte sich nach vorn. »Tötet sie! Sie ist ein Scharlatan!«
    Gwynbaen erstarrte. »Schwester …«, flüsterte sie. »Du, die ich ist … Ich, die du bin … Wie lange schon vermisse ich dich …«
    Die Dunkle Frau wich zurück. »Nein … nein …«
    »Es … es hätte nie geschehen dürfen …«, setzte Fanmór an.
    Die Zwillinge öffneten den Mund, doch da trat Grog dazwischen.
    »Nicht alles ist eurem Vater anzulasten«, erklärte er. »Ihr müsst wissen, dass Gwynbaen nach eurer Geburt verschwunden war. Fanmór hat lange, aber vergeblich nach ihr gesucht. Pirx und ich fanden sie, nachdem der Getreue uns auf ihre Spur geschickt hatte. Er selbst hat sie ebenfalls die ganze Zeit gesucht und konnte sie erst finden, als der letzte Knotenpunkt besetzt war und ihm endlich den Weg wies. Deshalb mussten es neun sein, versteht ihr? Erst mit Vollendung der Trinität konnte er den Aufenthaltsort von Gwynbaen ausmachen, und sie hat sich wahrhaft gut versteckt. Leider konnten wir nicht eher kommen, denn es dauerte lange, bis wir die Hohe Frau überredet hatten, uns zu begleiten.«
    »Das größte Problem bestand darin, alle zusammen zu bekommen«, sagte der Getreue. »Vor allem, da Gwynbaen sich auch vor uns verbarg.«
    »Aber wie immer hast du alles bestens geplant, Bruder.« Der Graue Mann hob die Hand. »Jede Figur gefunden, die ihren Anteil an diesem Spiel hatte – ein sehr riskantes Spiel, denn es gab alles zu gewinnen und ebenso zu verlieren.«
    »Wir sind hier nicht beim Schach, Bruder.«
    »Alles ist Schach, mein Lieber.«
    »Du hast uns bis an diesen Punkt gelenkt«, sagte Nadja zu dem Getreuen, aber diesmal ohne Vorwurf.
    »Wirklich lenken konnte ich nicht, Nadja«, widersprach er. »Es gab keine Bestimmung, sondern nur Pfade, und ich musste immer wählen, welcher der richtige sein mochte. Ich konnte nicht wissen, welchen Widrigkeiten und Unberechenbarkeiten ich mich dabei stellen musste. Ich kann euch nur einen Sinn erschaffen, aber euch nicht den freien Willen nehmen und zu meinen Marionetten machen. Das ist nicht mein Prinzip und auch nicht der Sinn des Lebens. Die Entscheidungen musstet ihr treffen. Die konnte ich euch nicht abnehmen.«
    Für einen Moment herrschte Stille.
    »So sind endlich alle Beteiligten versammelt«, dröhnte der Graue Mann schließlich. »Und ich werde euch sagen, was wir jetzt tun: Wir werden Bandorchu und Gwynbaen wieder zusammenführen und die Dreieinigkeit zurückgewinnen.«
    »Das geht nicht«, sagte Bandorchu kalt. »Die Jungfrau ist vernichtet. Wir sind nur noch zwei.«
    »Aber dann werden wir alle sterben …«, rief jemand entsetzt aus den hinteren Reihen.
    »Nein«, sagte da Rian laut, mit glockenklarer Stimme. »Denn
ich
bin die Jungfrau.«

18 Erlösung
    Die Elfen fielen von einem Schock in den nächsten. Nun war es Rian, die fassungslos angestarrt wurde.
    »Aber so ist es doch: Ich bin wiedergeboren durch Gwynbaen.« Aus leuchtenden violetten Augen sah die Prinzessin ihren Vater an. Sämtliche Trauer und Melancholie war von ihr abgefallen. »Ihr konntet mir den mir zustehenden Namen nicht nehmen, aber uns seine Bedeutung vergessen lassen, der Bestandteil des Banns war. Nun aber ist der Bann gefallen, und das Wissen ist zu mir zurückgekehrt. Ist Rhiannon nicht die Göttin der Fruchtbarkeit und des Mondes? Das war es, was
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