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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel
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»habe ich mich weder für die eine noch für die andere Seite entschieden, sondern für Neutralität.«
    »Was für ein Quatsch!« Toms Gesicht rötete sich vor Wut. »Du kannst überhaupt nicht neutral sein, wie stellst du dir das vor? Du hast von Anfang an mit dringesteckt, und jetzt willst du kneifen? Ich erwarte ja nicht, dass du dich gegen Bandorchu oder für Fanmór stellst; du sollst einer Freundin aus der Patsche helfen! Da spielt es überhaupt keine Rolle, auf wessen Seite du bist – es geht um Nadja! Und um ihren Sohn!
Das
ist die Seite, die du gewählt hast!« Er sah Robert an, doch der zog es vor, zu schweigen.
    »Tom, diese Entscheidung steht nicht zur Diskussion«, erwiderte Anne. »Du bist jederzeit frei, nach Tara zu gehen, und natürlich auch Robert – aber ich werde es nicht tun.«
    »Das ist nicht die Anne, die ich kennengelernt habe.« Tom sprang auf und räumte scheppernd die Kaffeetassen ab. »Also dann ... Es ist besser, wenn unsere Wege sich gleich hier trennen, damit deine Neutralität nicht gefährdet wird, Anne, weil ich dich sonst mit hineinziehe. Ich werde mich nämlich weiterhin mit unserer Freundin Nadja beschäftigen und finde schon einen Weg. Bin ich nicht Journalist? Na also. Ich brauche euch gar nicht.«
    Damit verschwand er in der Küche und fing an, laut lärmend abzuspülen und aufzuräumen.
    Anne sah Robert an. »Du gibst nach«, sagte sie.
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf. »Ich mische mich weder in die Belange Bandorchus noch Fanmórs ein. Aber Tom hat recht, es geht um Nadja. Das ist etwas anderes. Wenn sie beispielsweise von Tanner gefangen worden wäre, würdest du auch nicht darüber nachdenken, nicht wahr? Na gut,
du
würdest. Aber nicht von vornherein ablehnen! Haben wir Nadja aus Island rausgeholt oder nicht?«
    »Das war eine andere Situation.« Sie rieb sich das Kinn. »Ich kann nicht in Bandorchus Residenz marschieren, das ist unmöglich. Sobald ich ihr Reich betrete, werde ich gefangen genommen und muss mich verantworten, weil ich den Handel gebrochen habe.«
    »Dann bleibst du eben davor und unterstützt uns von draußen. Himmel noch mal, Anne, du hast das Würmchen doch auch gesehen, als es gerade mal geboren war. Und Nadja, als sie ihren Sohn im Arm hielt und uns zeigte? Erinnerst du dich an Davids Ausdruck? Und weißt du nicht mehr, dass wir Nadja und Talamh aus Island rausgebracht haben? Was war beim Priesterkönig? Hast du etwa vergessen, dass du den Kleinen beschützt hast, dass du dich seinetwegen gegen deinen Vater gestellt hast? Also sag mir nicht, dass er dir egal ist! Und Nadja ist es doch auch nicht mehr, gib’s endlich zu!«
    »Bist du fertig?«, fragte sie drohend.
    Er atmete heftig. Natürlich könnte er kühl und beherrscht sein, so wie sie. Aber weshalb? So war er nun mal, und sie sollte ruhig wissen, dass er ihr Verhalten nicht in Ordnung fand. Vorhin hatte er noch versucht auszugleichen, aber Toms Standpauke hatte ihn beschämt. »Ja, beinahe.«
    Tom kehrte zurück und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Türrahmen. »Du bist dabei, Robert?«
    Er nickte. »Ja. Nadja ist, wenn man es genau nimmt, genauso neutral wie ich oder Anne. Oder du, Tom. Wir alle vertreten unsere Interessen. Wir müssen zumindest Nadja und Talamh aus dem Einflussbereich der Herrscher bringen, damit sie keiner mehr benutzen kann. David kann auf sich selbst aufpassen, er ist ein Elf und noch dazu von großer Bedeutung. Nadja und Talamh aber können sich nicht wehren. Die zwei Könige müssen sich endlich direkt auseinandersetzen und nicht immer andere als Schachfiguren oder Spielbälle missbrauchen.«
    Es läutete an der Tür, und Tom ging hinaus in den Gang. Kurz darauf hörte Robert ihn aufstöhnen. Bevor er nachfragen konnte, sah er schon den Grund für Toms Miene. Chad und Rocky kamen mit dem Journalisten herein.
    »Tag auch«, sagte Chad. Rocky grinste schief und fing hastig einen Speichelfaden, der gerade von seinem Zahn herabfiel, mit der Zunge auf.
    »Was macht ihr denn hier?«, fragte Anne ungehalten. Ihr war deutlich anzusehen, dass sie bereits genug von diesem Tag hatte.
    »Also, das is’ so«, fing der Stadtgnom an. »Wir haben da dieses Tor aufgesucht, das du uns genannt hast, aber es funktioniert nicht.«
    »Mausetot«, bestätigte Rocky.
    »Und wie soll ich euch helfen? Wartet eben, bis es wieder funktioniert, oder reist weiter, bis ihr ein intaktes Tor findet.« Anne verlor allmählich die Geduld. Robert sah ihr an, dass sie müde war, Erholung
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